Sergei Prokofjew: Biographie und Werke - MusicaNeo
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Sergei Prokofjew

(Frühes 20. Jahrhundert)
   
 
Sergei Prokofjew

Sergei Prokofiev wurde am 23. April (a. St. 11. April) 1891 in Sontsovka, Jekaterinoslaw Gouvernement, in Russland geboren (heute Krasnoye, Donezk Gebiet, Ukraine). Schon mit fünf Jahren zeigte er seine Begabung für Musik. Seine frühen Werke wurden von seiner Mutter aufgeschrieben; kleine Lieder, Rondos, Walzer, ein "Indischer Galopp". Mit sieben Jahren lernte er Schach und bewahrte diese Leidenschaft sein ganzes Leben. Als er neun Jahre alt war, komponierte er seine erste Oper "Der Riese". Während der Sommer 1902 und 1903 nahm Prokofiev privaten Unterricht in Klavier, Musiktheorie und Komposition bei dem Pianisten Reinhold Glière. Prokofjews Mutter glaubte, dass die Isolierung in Sontsovka die weitere musikalische Entwicklung ihres Sohnes bremste. 1904 schrieb er sich also beim Sankt Petersburger Konservatorium ein. Zu diesem Zeitpunkt hat Prokofiev schon zwei weitere Opern komponiert: "Auf unbewohnten Inseln" und "Das Gelage während der Pest".

1910 starb Prokofievs Vater. Rasch begann er sich einen Namen als Komponist zu machen, obwohl seine progressiven Werke die Öffentlichkeit oft irritierten. In seinem Klavierwerk "Sarkasmen" setzte er zum Beispiel eine Polytonalität ein, und seine "Etüden" (Op. 2) und "Vier Stücke" (Op. 4) waren stark chromatisch und dissonant. Seine zwei ersten Klavierkonzerte, die zu dieser Zeit komponiert wurden, bewirkten einen Skandal - nur die Modernisten waren davon ganz begeistert. Im Jahre 1911 wurde Prokofiev von dem renommierten russischen Musikwissenschaftler und Kritiker Alexander Ossowski unterstützt, der einen Brief an den Musikverleger Boris P. Jurgenson schrieb und damit dessen Zustimmung zur Veröffentlichung von Prokofievs Werken erhielt.

1918 unternahm Prokofiev mehrere Konzertreisen in die USA, sowie nach Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, England, Japan und Kuba. Er eroberte Herzen der Zuhörer in der ganzen Welt. Seine Opern "Die Liebe zu den drei Orangen" (1919), "Der feurige Engel" (1927), die Ballette "Der stählerne Schritt" (1925), "Der verlorene Sohn" (1928), "Am Dnjepr" (1930) und eine ganze Reihe von Instrumentalstücken wurden in dieser Zeit komponiert. In den Jahren 1927 und 1929 tourte Prokofiev durch Russland und 1932 entschied er, nach Hause zurückzukehren. Bis zu diesem Zeitpunkt hat sein schöpferisches Potential seinen Höhepunkt erreicht. Innerhalb der letzten 16 Jahre schrieb Prokofiev Meisterwerke wie sein Ballett "Romeo und Julia", die Kantaten "Alexander Newski" und "Trinkspruch", ein sinfonisches Märchen für Kinder "Peter und der Wolf". Während des Zweiten Weltkriegs komponierte er seine epische Oper "Krieg und Frieden", die Klaviersonate Nr. 7 und die 5. Symphonie. Trotz einer schweren Erkrankung ließ seine Kreativität in der Nachkriegszeit nicht nach. 1948 wurde Prokofiev von der sowjetischen Führung des Formalismus beschuldigt. Er beschloss, sich auf seiner Datscha im kleinen Dorf Nikolino in der Nähe von Moskau niederzulassen, wo er seine letzten Tage verbrachte. Hier schrieb er die Oper "Die Geschichte vom wahren Menschen", das Ballett "Das Märchen von der steinernen Blume", die Klaviersonate Nr. 9, das Oratorium "Auf Friedenswacht" und viele weitere Kompositionen. Sein letztes Werk war die im Jahre 1952 geschriebene Symphonie Nr. 7.

Sergei Prokofiev starb an einer Gehirnblutung am 5. März 1953, am selben Tag, an dem Stalins Tod bekanntgegeben wurde. Aufgrund dieser Tatsache stießen seine Freunde und Verwandten auf ernste Schwierigkeiten bei der Organisation seiner Beerdigung.

 
   
 
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