Arthur Schopenhauer
Arthur Schopenhauer (1788-1860) war ein deutscher Philosoph, Autor und Hochschullehrer. In seinem Hauptwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung" stellte er als einer der ersten Philosophen die zentrale Rolle der Vernunft in Frage. Zudem war er als Einzelgänger und Pessimist bekannt. Mitleid ist die Grundlage seiner Ethik. Menschliches Handeln ist durch Grundtriebe geprägt, diese liefern auch die Grundmotive: Egoismus, Bosheit und Mitleid.
Mitleidsethik nach Arthur Schopenhauer
Grundtriebe und Motive sind bei jedem Menschen vorhanden, jedoch unterschiedlich ausgeprägt. Eine Handlung soll ganz allein aufgrund des Wohlseins eines anderen geschehen, wodurch dieser Hilfe, Beistand und Erleichterung erhält. Jener andere muss zum letzten Zweck meines Willens werden, damit sein Wohl zu meinem Handlungsmotiv wird.
Durch Mitleid wird schlussendlich eine Identifikation mit der Not und dem Leid eines anderen erreicht, wodurch man die Gefühle des anderen in seine Entscheidungen mit einbeziehen kann. Schopenhauer formuliert den Grundsatz: "Verletze niemanden und hilf allen, so viel du kannst." Er behauptet: "Nur Handlungen aus reinem Mitleid, denen keine egoistischen Motive beigemischt sind, besitzen einen echten moralischen Wert und nur wenn ich andere Menschen und deren Gefühle in meine Entscheidungen mit einbeziehe, kann ich moralisch handeln."
Mitleidsethik nach David Hume
David Hume, ein schottischer Philosoph und Aufklärer, kritisierte alle Vorstellungen von sicheren Wissen und jede Form von Metaphysik. Er stellt den Menschen in den Mittelpunkt seiner Mitleidsethik und hat ein positives Menschenbild. Seiner Meinung nach kann moralisches Handeln nicht über den Verstand hergeleitet werden, sondern beruht nur auf gefühlten Eindrücken. Hume ist der Meinung, dass menschliches Verhalten durch Affekte und Gefühle gesteuert wird und dass es einen Zwiespalt zwischen Verstand und Gefühl bei allen Entscheidungen gibt.
Vergleich und Stellungnahme
Gemeinsamkeiten zwischen Schopenhauer und Hume liegen unter anderem in der Grundlage des Mitleids und der untergeordneten Rolle des Verstandes. Schopenhauer bezieht Tiere in seine Ethik ein, während Hume ein positives Menschenbild hat, im Gegensatz zu Schopenhauers negativem Menschenbild. Trotz ihrer Unterschiede sind beide Philosophen der Meinung, dass Mitleid eine wichtige Rolle in ethischen Entscheidungen spielt.
Pro und Contra
Stärken der Mitleidsethik sind das Fehlen egoistischer Handlungen, das Wohlwollen anderer und die Vermeidung von Leid. Allerdings gibt es auch Probleme mit dieser Ethik, da nicht jeder Mensch in gleichem Maße mitleiden kann und das Gefühl von Mitleid nicht verallgemeinerbar ist. Es ist auch nicht unabhängig von räumlich-zeitlichen Umständen.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Mitleidsethik nach Arthur Schopenhauer und David Hume wichtige philosophische Ansätze sind, die sich mit der Bedeutung von Mitleid, Egoismus und moralischem Handeln auseinandersetzen. Diese Konzepte prägen auch heute noch die ethische Diskussion und sind nach wie vor relevant.
Vielen Dank, wirklich hilfreich für mich, da wir gerade genau das Thema in der Schule haben 😁