Der Roman ist 1970 unter dem polnischen Titel „Kongres futurologiczny“ erschienen und wurde schon 1974 in Deutschland veröffentlicht. Es handelt sich zwar eher um eine lange Erzählung, die thematisch in die „Sternentagebücher“ gehört hätte, aber wegen ihres Umfangs als eigenständige Veröffentlichung zu Ehren kam. Darin treffen wir eine sympathische Figur aus dem Lem-Universum wieder: Ijon Tichy. Er lässt sich von seinem Freund, Prof. Tarantoga, dazu überreden, an diesen „Futurologischen Kongress“ teilzunehmen. Also reist der Raumfahrer Tichy – der schon ein bewegtes Leben geführt hat und sowohl in die Zukunft als auch in die Vergangenheit gereist ist - in eine nicht näher bestimmte, aber auch nicht ferne Zukunft, zum Weltkongress der Zukunftsforscher, der wohl in den 1980er Jahren in einem Hotel in der fiktiven Stadt Nounas/Costaricana stattfindet. Es sollen dort sämtliche Fragen der zukünftigen Gestaltung von Städten ebenso besprochen werden, wie die global-ökologischen Probleme sowie die Energieversorgung der Zukunft. Auch sozial-ökologische oder politische Konflikte sollen Thema sein. Dabei kommt es zu seltsamen Vorgängen... Einfach super!
Der futurologische KongreßAus Ijon Tichys Erinnerungen
Neue Kurzmeinungen
Ein Klassiker, wie alles von Lem!
„Der futurologische Kongress“ ist ein grelles Panoptikum der Zukunft
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Inhaltsangabe
Der futurologische Kongreß
ist eine der großen Dystopien des 20. Jahrhunderts – allerdings deutlich lustiger als die Konkurrenz von Orwell, Huxley oder Atwood.
Buchdetails
Rezensionen und Bewertungen
in einem revolutionsgefährdeten südamerikanischen Staat. Die Futurologen scheinen in ihrem Luxushotel gut abgeschirmt - als die Rebellen dennoch angreifen, setzt die Regierung neuartige chemische Kampfstoffe (sog. „Benignatoren") ein, um die Rebellen in friedfertige, ungefährliche Zeitgenossen zu verwandeln. Unter dem Einfluss dieser Halluzinogene beginnt für Tichy eine unglaubliche Irrfahrt, bei der sich Realität und Fiktion mehrfach vermischen. Sie führt ihn in eine nahe Zukunft, in der sämtliche Wahrnehmungen und Empfindungen der Menschen durch chemische Stoffe gesteuert werden und in der nur wenige Individuen das Recht und die Möglichkeiten besitzen, die „Wirklichkeit" wahrzunehmen. Als Tichy diese „Wirklichkeit" erblickt, sieht er eine sterbende Welt für die es keine Hoffnung zu geben scheint.
Lem schildert die Geschichte dieser düsteren Zukunftswelt mit einem solchen Feuerwerk an brillanten Ideen, unerwartenden Wendungen und genialen Wortschöpfungen, dass die Lektüre einer Achterbahnfahrt gleicht - man kommt kaum zum innehalten und kann nicht fassen, dass das (Lese-)vergnügen so schnell zu Ende sein soll. Die große Vielzahl interessanter und durchdachter Einfälle zu möglichen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklungen ist typisch für Lem und macht ihn - auch im komischen - zu dem Meister der anspruchsvollen Science-Fiction.
Eine fantastische Parabel auf unsere Wahrnehmung und ein Verwirrspiel um Wirklichkeiten, dass ich mehrfach gelesen habe und das mich immer wieder begeistert. Mit unfassbaren Tempo taucht man in immer tiefere Ebenen, die immer wieder wie Seifenblasen zerplatzen. Illusionen und Masken der Realität werden immer wieder aufs neue entlarvt.
habe ich dieses kleine schmale Buch bei mir getragen und immer wieder habe ich das lesen unterbrochen um es dann wieder zur Hand zu nehmen.
Da hatten Lem und ich irgendwann eine Rechnung offen.
Jetzt liegt es schon lange zurück, dass Lem und ich diesen Weg gegangen sind. Dieses kleine Buch braucht Aufmerksamkeit und ist kein Buch für die Bahn. Wer es schafft, sich Lem in einer Bahn zu Gemüte zu führen, bekommt von mir nen Respektpunkt. ;)
Irgendwie konnten mich Story und Umsetzung überhaupt nicht überzeugen. Tröge, farblos, ohne Biss - so kam mir die Story vor, die an sich viel Potential für eine gelungene, spannende Erzählung gehabt hätte. Hier aber hat sich der Autor festgebissen. Leider überhaupt nicht mein Geschmack und daher mittendrin abgebrochen.
Der Weltraumfahrer Ijon Tichy reist zu einem „Futurologischen Kongress“ in die Bananenrepublik Costricana, wo das globale Problem der Überbevölkerung diskutiert werden soll. Kaum dort angekommen, bricht ein Bürgerkrieg aus, bei dem chemische Substanzen eingesetzt werden, die die Gefühle beeinflussen und Halluzinationen hervorrufen. Tichy kann sich in die Kanalisation des Hotels retten und erwacht Jahre später aus einem Kühlschlaf.
Die Gesellschaft, in der er ankommt, ist augenscheinlich gezeichnet von Wohlstand und Fortschritt. Schon bald stellt Tichy fest, dass alles Leben und Zusammenleben auf der Einnahme wohldosierter Psychopharmaka beruht, ohne die nichts mehr funktionieren würde. Alles ist möglich und jeder kann sich alles leisten. Doch was dahinter steckt und wie die Menschheit beeinflusst wird, erfährt er nach und nach und löst in ihm einerseits Faszination und andererseits Ekel und Entsetzen aus.
Lem spielt in diesem Roman mit der Sprache und kreiert unzählige Wortschöpfungen für chemische Substanzen, Gegenstände und gesellschaftliche Zusammenhänge. Allein an der Beschreibung von verschiedenen Robotern kann er sich seitenlang aufhalten.
Ich habe für dieses sehr kurze Buch sehr lange gebraucht, da ich mich immer wieder zum Weiterlesen überreden musste. Eingangs noch interessant und handlungsreich, verkommt der Roman zu einer langen Aneinanderkettung von Wortschöpfungen und der Erklärung deren Bedeutungen. Teilweise ist dies noch amüsant und man merkt, dass Lem eine sehr gute Beobachtungsgabe hat, jedoch wurde es mir bald langweilig. Dieses Buch war mein erstes Werk von Lem und es hat mir die Lust auf weitere definitiv verleidet.
Dies ist mit knapp 140 Seiten einer seiner kürzesten Romane, aber auch sein Action-reichster und bester, meiner Meinung nach! Ijon Tichy steht wieder mal im Mittelpunkt. Er besucht einen Kongress in einer Stadt, in der das Chaos regiert. Es gibt militärische Straßenkämpfe: Auch einige Teilnehmer des Kongresses werden darin verwickelt und müssen - mit Chemie vollgepumpt - in die Kanalisation flüchten. Ijon Tichy wird verletzt, eingefroren nd im Jahre 2039 wiedererweckt. Das Zeitalter der Psychochemie ist angebrochen, in dem alle menschlichen Sinneswahrnehmungen chemisch manipuliert sind.
Gut, aber meiner Meinung nach von vielen "Fachleuten" überbewertet. Da ist wohl mehr der Name als der Inhalt des Buches für die Kritiken entscheidend gewesen, wie es bei vielen "Markenprodukten" der Fall ist.
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Weitere Informationen zum Buch
Pressestimmen
»Lem ist einer der klügsten Köpfe, mit denen man sich lesend unterhalten kann.«
Süddeutsche Zeitung
»Stanislaw Lem, sprachgewaltigster Poet der Science-Fiction.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Lem ist ebenso Universalgelehrter wie begnadeter Geschichtenerzähler und Stilist. Ein Genie und einer der tiefen Denker unserer Epoche. Nobelpreiswürdig.«
The New York Times
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