Charles Dickens - A Christmas Carol: Die bekanntesten Verfilmungen der berühmten Weihnachtsgeschichte
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Charles Dickens - A Christmas Carol: Die bekanntesten Verfilmungen der berühmten Weihnachtsgeschichte

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Einige Versionen von „A Christmas Carol“
Einige Versionen von „A Christmas Carol“ © IMAGO/Disney/Paramount

„Eine Weihnachtsgeschichte“ aka „A Christmas Carol“ gehört zu den am meisten adaptierten Stoffen rund um Weihnachten. Werfen wir pünktlich zum Fest einen Blick auf ein paar der bekannteste Verfilmungen.

Spoilerwarnung - diese Meldung kann Hinweise auf die Fortführung der Handlung enthalten!

„A Christmas Carol“, auf Deutsch meist „Eine Weihnachtsgeschichte“ - in früheren Zeiten auch „Der Weihnachtsabend“ -, des britischen Literaten Charles Dickens (1812 bis 1870) von 1843 gehört zu den bekanntesten Erzählungen um das Fest der Liebe überhaupt. Schon 1901 wurde die Moritat des geizigen und verbitterten Ebenezer Scrooge und den Besuch dreier Geister in der Christnacht erstmals verfilmt. Seitdem ist kaum ein Jahrzehnt vergangen, ohne dass eine Neufassung über die Kinoleinwände und Bildschirme geflimmert ist.

Darum geht es in „A Christmas Carol“

Über die Handlung von „A Christmas Carol“ braucht man eigentlich nichts zu erzählen. Der hartherzige Geldverleiher Ebenezer Scrooge hasst Menschen allgemein und Weihnachten ganz besonders, worunter auch sein treuer Angestellter Bob Cratchit zu leiden hat. In einer magischen Nacht vor dem Fest erhält Scrooge Besuch von den drei Geistern der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht. Diese führen ihm seine Schlechtigkeit und seinen damit verbundenen Untergang vor Augen und schaffen es tatsächlich, ihn zu einem besseren Mann zu machen.

Genannte allererste Adaption von 1901, natürlich als Stummfilm, war „Scrooge, or Marley's Ghost“ von Regisseur Walter R. Booth. Die Namen der Darsteller in dem ursprünglich elfminütigen Filmchen sind heute nicht mehr bekannt, auch sind lediglich fünf Minuten davon erhalten geblieben. Die erste Tonverfilmung stammt aus dem Jahr 1935 und trug ebenfalls den simplen Titel „Scrooge“, inszeniert von Henry Edwards. Der damals bekannte Seymour Hicks brillierte in der Titelrolle, während Donald Calthrop den Bob Cratchit gab. Den Geist von Scrooges ehemaligem Geschäftspartner Jacob Marley spielte übrigens Claude Rains, den man 1933 im Universal-Horrorklassiker „Der Unsichtbare“ in der Titelrolle gesehen hatte oder auch nicht. Der Film ist in einer gegenüber der Originalfassung um 21 Minuten gekürzten Version auf DVD erhältlich.

Kino mit den Stars von damals

„A Christmas Carol “ (1938)
„A Christmas Carol “ (1938) © IMAGO / Cinema Publishers Collection/MGM

Doch wenden wir uns nachfolgend nicht sämtlichen Filmadaptionen zu, die es insgesamt auf mehrere Dutzende bringen, sondern wie im Titel angekündigt den bekanntesten unter ihnen. Für viele Filmfans zählt die 1951 entstandene britische Adaption „Eine Weihnachtsgeschichte“ (im Original ebenfalls „Scrooge“) von Regisseur Brian Desmond Hurst zu den beliebtesten und bekanntesten. Hier war Charakterdarsteller Alastair Sim (damals bekannt aus Filmen wie „Waterloo Road“ von 1945) als Ebenezer zu sehen. Einen besonderen Fokus legt der Schwarzweiß-Klassiker auf die Schilderungen von Scrooges Vergangenheit, die ihn zu dem machte, was er ist. Das nostalgische Filmvergnügen kann kostenlos auf Plattformen wie Plex angeschaut werden.

1970 folgte mit „Scrooge“ eine Musicalfassung von Ronald Neame, der zwei Jahre später den Katastrophenfilmklassiker „Die Höllenfahrt der Poseidon“ mit Gene Hackman inszenieren würde. In der Musical-Fassung fällt die Titelrolle an Albert Finney, der durch Filme wie „Tom Jones: Zwischen Bett und Galgen“ einem der bekanntesten britischen Filmschauspieler geworden war. Den Geist Jacob Marleys verkörperte Alec Guinness, der ein paar Jahre danach als Obi-Wan Kenobi in „Star Wars“ noch mal späten Ruhm erfuhr. Das aufwändige Filmmusical wurde zwar für vier Oscars nominiert, erhielt jedoch keinen davon. Sehen kann man die Musicalversion auf DVD.

„Mickys Weihnachtserzählung“
„Mickys Weihnachtserzählung“ © Walt Disney

Natürlich präsentierte man auch seitens Disney die heißgeliebten Zeichentrickfiguren Micky, Donald, Goofy und Co in einer eigenen Version des Klassikers. Im 1983 entstandenen Kurzfilm „Mickey's Christmas Carol“ („Mickys Weihnachtserzählung“) übernahm Donald Ducks geiziger Onkel Dagobert (der in Anlehnung an Charles Dickens im Original Scrooge McDuck heißt) den Part Ebenezers, während Micky Bob Cratchit spielte und Donald Scrooges Neffen Fred. Goofy machte aus dem gruseligen Eröffnungsauftritt des Geistes von Jacob Marley hier natürlich eine Slapstick-Nummer. Anschauen kann man sich das 25-Minuten-Filmchen selbstverständlich auf Disney+.

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1984 schließlich schlüpfte in Clive Donners („What's New Pussycat?“) TV-Fassung „Charles Dickens' Weihnachtsgeschichte“ („A Christmas Carol“) Hollywood-Star George C. Scott (im gleichen Jahr zu sehen als fieser John Rainbird in der Stephen King-Verfilmung „Firestarter“) in Ebenezers Frack. Neben auf DVD kann diese Version bei WOW/Sky Q/Sky Go sowie Apple TV+ angeschaut werden.

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Die große Charles-Dickens-Show

„Scrooged“
„Scrooged“ © Paramount Pictures/Imago

Ausgesprochenen Showcharakter erhielt die viktorianische Gespenstergeschichte in zwei der bis heute beliebtesten moderneren Verfilmungen.

„Scrooged“ („Die Geister, die ich rief…“), 1988 von Richard Donner („Lethal Weapon“) inszeniert, weist zwar diverse Anlehnungen an Dickens' Novelle auf, verändert jedoch die Namen. Aus Ebenezer Scrooge wird hier der durchgeknallte und raffgierige TV-Multi Frank Cross (gespielt vom damals zum Beispiel aus „Ghostbusters“ bekannten Bill Murray), während Bob Cratchits Part Franks leidgeprüfte Assistentin Grace (Alfre Woodard, „Star Trek: Der erste Kontakt“) übernimmt. Der Rest präsentiert die Geschichte zwar altbekannt, aber wunderschön gleichermaßen weird und wild. So macht unter anderem Carol Kane (seit diesem Jahr die neue Chefingenieurin Pelia der Enterprise in Star Trek: Strange New Worlds) aus dem Geist der gegenwärtigen Weihnacht ein schlagkräftiges Pseudo-Christkind.

Karen Allen („Indiana Jones und das Rad des Schicksals“) als herzensgute Claire hingegen führt den eigentlich gar nicht so furchtbar bösen Titelhelden auf den rechten Pfad zurück. Dass „Scrooged“ zu den beliebtesten modernen (naja, der Streifen hat in diesem Jahr auch schon 35 Jährchen auf dem Buckel) Weihnachtsklassikern gehört, ist bestens bekannt. Neben Streaming-Möglichkeiten bei Paramount+, Amazon Prime Video und WOW erschien im Herbst außerdem die 4K-Version auf Ultra HD-Disc.

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„Die Muppets Weihnachtsgeschichte“
„Die Muppets Weihnachtsgeschichte“ © Walt Disney

Nicht vergessen werden darf natürlich auch „Die Muppets Weihnachtsgeschichte“ („The Muppet Christmas Carol“), 1992 von Brian Henson mit den weltberühmten Puppen seines Vaters Jim inszeniert. Während Gonzo der Große und sein Rattenfreund Rizzo die Erzähler mimen, ist Kermit der Frosch als Bob Cratchit zu sehen, Miss Piggy als seine liebe Frau Emily und Fozzie als gütiger Mr. Fozziwig. Der böse Scrooge wird vom einzigen menschlichen Darsteller gespielt, und zwar von Leinwandveteran Michael Caine (unter vielem anderen bekannt aus der mit „James Bond“ konkurrierenden „Harry-Palmer“-Filmreihe). Trotz der zahlreichen typischen Kasperaden der Puppen ist ihre Dickens-Version schlicht und ergreifend herzerfrischend und gehört für viele Filmfans fest zum alljährlichen Feiertagsprogramm.

Gegensätze

Patrick Stewart in „A Christmas Carol“ (1999)
Patrick Stewart in „A Christmas Carol“ (1999) © Imago/Everett Collection

Der Dickens-Bosnickel wurde mitunter von grundverschiedenen Darstellern verkörpert. Eine weitere, insbesondere bei den Fans von Star Trek bekannte Verfilmung für das Fernsehen von 1999 trägt den Titel „A Christmas Carol: Die Nacht vor Weihnachten“ und präsentiert unter der Regie von David Hugh Jones („Der Prozeß“) Captain Picard Patrick Stewart höchstpersönlich als Scrooge. Zur Seite stehen ihm unter anderem Joel Grey („Cabaret“) als Geist der vergangenen Weihnacht sowie Richard E. Grant („Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“) als Bob Cratchit. Der klassisch ausgebildete Shakespeare-Darsteller Patrick Stewart hatte die Geschichte seit 1988 erfolgreich auf verschiedenen Bühnen in den USA und in England auch als One-Man-Stück gemimt. Streamen kann man die Stewart-Version gegenwärtig nicht, doch sie ist auf DVD auch hierzulande erschienen.

„A Christmas Carol“ mit Jim Carrey
„A Christmas Carol“ mit Jim Carrey © Walt Disney

„Hampelmann“ Jim Carrey („Die Truman Show“) hingegen fungierte 2009 im computeranimierten „Disneys Eine Weihnachtsgeschichte“ („A Christmas Carol“ als Vorlage für gleich vier Figuren. Neben dem Scrooge nämlich auch für die drei Geister, die ihn heimsuchen. Im Gegensatz zu deutlich ernsteren Versionen bleibt in dieser Fassung erwartungsgemäß in jeder Hinsicht kein Auge trocken, wenngleich der sprichwörtliche Geist der Weihnacht natürlich auch hier nicht zu kurz kommt. Doch selbstverständlich schöpft man hier die Möglichkeiten des Computeranimationsfilms voll und ganz aus und fügt natürlich eine ordentliche Prise Action hinzu. Zu sehen natürlich unter anderem bei Disney+.

Ebenfalls erwähnt werden soll die bereits 2001 entstandene Zeichentrickversion von Regisseur Jimmy T. Murakami („Sador: Herrscher im Weltraum“), „Ein Weihnachtsmärchen“ („Christmas Carol: The Movie“). Stimmlich verkörperte darin Simon Callow („Shakespeare in Love“) den Scrooge, während Kate Winslet („Titanic“) seiner einstigen großen Liebe Belle die Stimme lieh. Besonders bekannt wurde das ebenfalls von Kate Winslet gesungene Titellied „What If“ aus dem Film, der die gescheiterte Liebesbeziehung Scrooges besonders hervorhebt. Anschauen kann man ihn übrigens bei MagentaTV.

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Gruselige Neuverfilmung

„A Christmas Carol“ als Serie
„A Christmas Carol“ als Serie © BBC

Eine der jüngsten Adaptionen, die dreiteilige Miniserien-Version der BBC von 2019, hob die Aspekte von Dickens' Weihnachtsgeschichte als Schauermär hervor. In „A Christmas Carol“ von Drehbuch-Autor Steven Knight (Peaky Blinders) sind neben Guy Pearce (The Clearing) als Scrooge Andy Serkis („Der Herr der Ringe-Filmreihe“) als Geist der vergangenen Weihnacht sowie Charlotte Riley (The Peripheral) in der Doppelrolle als Lottie sowie der Geist der gegenwärtigen Weihnacht zu sehen. Ursprünglich hatte Actionfilmstar Rutger Hauer („Der Blade Runner“) den unheimlichen Geist der zukünftigen Weihnacht verkörpern sollen, verstarb jedoch vor Beginn der Dreharbeiten und wurde von seinem Kollegen Jason Flemyng (Pennyworth) ersetzt. Die 2019er-BBC-Version ist leider derzeit nicht im Angebot eines der Streamingdienste enthalten, kann jedoch am kommenden Heiligabend ab 20.15 Uhr beim österreichischen Sender ATV2 angesehen werden.

Facettenreiche Geschichte

Man kann also unschwer erkennen, dass sich unter den zahlreichen Verfilmungen der ungeheuer vielgestaltigen Geschichte für jeden Film- und TV-Fan die richtige Version finden wird. Wir von SERIENJUNKIES.DE® wünschen auch in diesem Jahr eine frohe und unterhaltsame restliche Weihnachtszeit!

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