Selbstversuch: Finde ich im Sommer 2024 endlich einen Bikini, der mir passt?

Selbstversuch: Finde ich im Sommer 2024 endlich einen Bikini, der mir passt?

Johanna Zimmermann

15. Mai 2024
Endlich Bademode finden, die passt!

Bademoden-Shopping steht auf meiner Da-hab-ich-Bock-drauf-Liste ganz weit unten, direkt hinter Kellerausräumen. Obwohl ich mich wohl in meinem Körper fühle, bereitet mir die Vorstellung, nackt in einer Kaufhaus-Kabine mit grellem Oberlicht zu stehen, das unschöne Schatten auf meine blasse Haut wirft, üble Laune. Und online? Da erwische ich selten ein Teil, das passt. Das Ergebnis: Eine Schublade voller Mängelexemplare. Doch da der nächste Urlaub gebucht ist und ich keine Lust auf unfreiwillige Busen-Blitzer am Strand mehr habe, wage ich einen letzten Versuch. Ich gehe dafür zu Profis, zu „Rigby & Peller“ in Hamburg. Ob ich „den Richtigen“ diesmal finde?

Vorbereitung ist alles

Weil ich nichts dem Zufall überlassen will, habe ich mich für den Shopping-Ausflug von meinen Beauty- und Mode-Kolleginnen coachen lassen: Arme und Beine sind mit Schimmerlotion eingecremt („für mehr Glow!“), statt Cappuccino habe ich den ganzen Tag nur Tee getrunken („Milch bläht!“) und behalte für den Anfang meine pinke „Ich-bin-eine-Powerfrau“-Hose an („trag was, in dem Du dich selbstbewusst fühlst“). Und tatsächlich: Als ich halbnackt in der Kabine stehe, fühle ich mich wohler als erwartet.

Auf die Größe kommt es an

Ich warte auf die Dame mit dem Maßband, doch stattdessen vermisst mich ein Spiegel mit 3D-Sensoren. Ich drehe mich nur einmal im Kreis und schon schickt er sein Ergebnis auf das Tablet von Stylistin Nicole Kattwinkel. „Seine BH-Größe zu kennen, ist für den Bade- moden-Kauf unerlässlich,“ erklärt sie mir. „Oft greifen Frauen zu viel zu kleinen Cups oder einer zu großen Unterbrustweite. Der Bügel drückt dann seitlich in die Brust oder man hat zu wenig Halt.“

Wer weder einen 3D-Spiegel zur Hand hat noch sich vor anderen entblößen will, kann die richtige Größe auch bequem zuhause mithilfe von Online Tools (z.B. auf mariejo.com) ermitteln. Einfach Unterbrustweite und die Breite einer Brust eingeben (Video-Tutorials helfen dabei) und binnen Sekunden werden die Angaben in eine Cup-Größe übersetzt. Noch ein Tipp von der Stylistin: „Bei der Cup-Wahl immer nach der größeren Brust gehen.“

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Foto: Katrhin Spirk

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Probieren geht über studieren

„Auch wenn Sie Ihre Maße kennen, sollten Sie ein Set vor dem Kauf probieren,“ empfiehlt Nicole Kattwinkel. „Bei einer Unterbrustweite von 73 Zentimetern könnte Ihnen Größe 70 oder 75 passen. Worin man sich wohlfühlt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich.“ Sowieso gleicht kein Körper dem anderen, die wenigsten entsprechen Standardgrößen. Ist auch bei mir so: Während ich eine schmale Unterbrustweite habe, wird mein Po nie in ein S-Höschen passen. Die Stylistin empfiehlt mir daher Marken, bei denen Slip- und Top-Größen frei kombiniert werden können und die auch bei Bademode Lingerie-Größen anbieten (z.B. Marie Jo, geht bis Cup F, oder PrimaDonna, geht bis Cup I).

Ein Bikini für alle Fälle

Im Regal sticht mir ein goldener Badeanzug mit tiefem Ausschnitt ins Auge, er ist sexy UND schick. Ich probiere ihn an: An Beinen und Bauch sitzt er top, die Brust ist gerade so bedeckt – mit einem Mü mehr Stoff würde ich mich sicherer fühlen. „Ein echter Hingucker. Den habe ich gestern erst einer Kundin verkauft, die etwas für eine Poolparty gesucht hat,“ schwärmt die Stylistin. Ich überlege, wann ich zuletzt an einem Pool Cocktails geschlürft habe. Meistens tobe ich dann doch mit meiner Tochter im Wasser. „Wichtig ist, dass die Bademode zum Anlass passt. Wenn man sich viel bewegt, ist gerade bei großer Büste ein perfekter Halt wichtig,“ sagt Frau Kattwinkel. Vielleicht ist ein Cup mit Bügel und in der richtigen Größe dann doch die bessere Wahl. 

Schluss mit alten Glaubenssätzen

Die Expertin hängt mir einen Bikini in Smaragdgrün in die Kabine. Mein erster Gedanke: Dafür bin ich viel zu blass! Knallfarben, das suggerien Werbeplakate, sind nur was für dunkle Hauttypen. Doch tatsächlich: Das kräftige Grün lässt meine Haut richtig strahlen und passt super zu meinen blonden Haaren. Überrascht bin ich auch von dem farblich-passenden Bikini-Slip, den mir Frau Kattwinkel reicht. Er hat einen hohen Beinausschnitt und Schleifen an der Seite. Hätte ich selbst nie gewählt, heißt es doch immer, dass zusätzlicher Stoff (wie Schleifen oder Rüschen) für zusätzliches Volumen sorgt – meine Hüfte ist auch so schon breit genug. Angezogen ist der Effekt aber ein anderer: Meine Hüfte wird vielleicht nicht schmäler gemogelt, dafür wirkt aber meine Taille schmäler und das zaubert eine schöne Sanduhr-Silhouette. Zusätzlich streckt der hohe Ausschnitt das Bein optisch. Ich liebs!

Jetzt habe ich ihn also gefunden, „den Richtigen“. Einen smaragdgrünen Bikini mit Cup in Größe 70E und dazu ein Höschen in Größe 40 mit Schleifen (beides PrimaDonna). Und weil man ja wohl noch Träumen darf, nehme ich auch noch den goldfarbenen Badeanzug mit. Irgendwann kommen Sie sicher wieder, die Zeiten, in denen ich faul und Cocktail-schlürfend am Pool liege.

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