Ghostbusters 2 (1989)

Mit einem Budget von 37 Millionen Dollar kostete die Fortsetzung des Fantasy-Action-Welterfolgs von 1984 etwas mehr als der Vorg�nger, konnte aber den kommerziellen Erfolg an den Kassen nicht wiederholen (Einspielergebnis: 215 Millionen Dollar). An Bord war wieder das Team aus Teil Eins, erneut schrieben die Darsteller Harold Ramis und Dan Aykroyd das Drehbuch und wieder �bernahm Kom�dien-Spezialist Ivan Reitman die Regie. Die Dreharbeiten begannen im November 1988 und dauerten 13 Wochen. Der im Film zu sehende Schleim war ungiftig und soll sogar essbar gewesen sein, kostete die Crew aber immer wieder auch M�hen, was seinen realistischen Einsatz und die gelungene Einbettung in die Dramaturgie betraf. Allein in der Szene, die sich minutenlang in der Kanalisation abspielt, kamen �ber 150.000 Liter der Masse zum Einsatz. Zu einem weltweiten Chartserfolg und Ohrwurm entwickelte sich der Titelsong "On our own" von Bobby Brown.

Zu gro�en Teilen verl�sst sich die spa�ige, f�nf Jahre nach dem ersten Film angesiedelte Geister-Kom�die auf jene Zutaten, die "Ghostbusters" zu einem der erfolgreichsten Filme des Jahrzehnts werden lie�en: die Unterschiedlichkeit und der individuelle Humor der Charaktere spielt eine zentrale Rolle, die Effekte machen den Film auf optischer Ebene beeindruckend und erneut sorgt ein finsterer, grausamer B�sewicht f�r den n�tigen Grusel- und Horror-Touch. Die Besetzung der neuen Figuren erweist sich dabei wieder einmal als �u�erst effektiv: der dunkle F�rst Vigo wird mit versteinerter und emotionsloser Miene vom ehemaligen deutschen Profiboxer Norbert Grupe (Pseudonym: Wilhelm von Homburg) verk�rpert (dessen "wortloser" Auftritt im ZDF-Sportstudio 1969 geh�rt bis heute zu den denkw�rdigsten Interview-Momenten im deutschen TV) und Peter MacNicol gl�nzt als h�riges, bemitleidenswertes W�rstchen Dr. Janosz Poha.

Was die Fortsetzung aber so stark macht und qualitativ auf eine Stufe mit dem Vorg�nger hievt, sind die kreativen Ideen und einige Neuerungen, mit denen der Film ausgiebig garniert wurde. Diese sorgen daf�r, dass "Ghostbusters 2" eben nicht zu einer blo�en Kopie des 1984er-Erfolgsrezeptes verkommt. Vom (ein wenig �berkandidelten) Finale mit der zum Leben erwachten Freiheitsstatue und der damit vorgenommen Anspielung auf das Marshmallow-Man-Ende von 1984 �ber den – negative Energie absorbierenden – Schleim bis hin zur Tatsache, dass auch die Figuren im Film im Laufe der letzten Jahre eine Wandlung bzw. Entwicklung der Pers�nlichkeit durchliefen: "Ghostbusters 2" bietet etliche heitere, unterhaltsame Momente und einfallsreich-fantasievolle, originelle Szenen. Somit ist es eben nicht nur das rosa Schleimsekret, das sprudelt und sich unter der Stadt massenhaft sammelt, sondern auch der Einfallsreichtum des Teams und der Macher. Mit dem Schleim bewies Regisseur Reitman zudem, dass gro�e Gefahren nicht immer nur von Wesen und Geistern sondern auch von flie�ender, scheinbar harmloser Materie ausgehen kann.

Fazit: Eine hinsichtlich des ausgelassenen Humors und der schleimig-spritzigen Action dem ersten Teil in nichts nachstehende Fortsetzung, was an den originellen, fantasievollen Ideen und Neuerungen liegt.