Bube, Dame, König, grAs
Vier bekiffte Ganoven jagen Geld, Dope und Musketen hinterher. Die schräg-bizarre von Guy Ritchie war 1998 ein Überraschungshit.
Cast & Crew
Nick Moran
Eddy
Bacon
Jason Flemyng
Tom
Dexter Fletcher
Soap
Steven Mackintosh
Winston
Nicholas Rowe
J
Nick Marcq
Charles
Charles Forbes
Willie
Vinnie Jones
Big Chris
Redaktionskritik
Gangster,
Gags und Gewalt:Dieser Krimi mixt aus bizarren Zutaten einen exzellenten Kino-Cocktail
Die Handlung? Na ja: Vier junge Kerle brauchen nach einem verlorenen Pokerspiel 500.000 Pfund und überfallen deshalb eine Gangsterbande, die ihrerseits ein paar Rauschgiftbauern überfallen hat, während gleichzeitig einige Leute zwei wertvollen Vorderladern nachjagen. Aber das ist nur der Rahmen für eine elegant rollende Erzählmaschine, die ein Dutzend Hauptfiguren und etliche klassische Krimistandards zu einer komischen, spannenden und trotz aller Komplikationen erstaunlich runden Story zusammenführt. Diesen Eindruck unterstützen die rauhen Bilder in außergewöhnlichen Farben und Einstellungen, der Soundtrack mit weichen oder harten Grooves der 70er und 90er sowie eine Fülle an Details, die die Zuschauer verführen wie dunkle Gassen in verruchten Vierteln.
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Dazu sind die Figuren so realistisch, wie man es selten sieht: Frank Harper, der den fiesen Bandenboß Dog spielt, hat zehn Jahre im Schlachthof gearbeitet. Lenny McLean alias Barry The Baptist war Schwergewichts-Boxweltmeister (in der Version ohne Handschuhe!) und hat, so heißt es, auch für die Mafia gekämpft. Vinnie Jones, der einen Geldeintreiber mimt, ist ein gefürchteter englischer Fußball-Brutalo, der sogar im Training seine Kameraden foult. Und die übrigen Gangster-Kleindarsteller sind im wirklichen Leben... Gangster.
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Da möchte man lieber nicht fragen, woher der 29jährige Londoner Guy Ritchie das Geld für sein privat finanziertes Regiedebüt herbekam. Was soll’s: Der geniale Spaß zwischen schwarzer Komödie, hartem 70er-Jahre-Krimi und britischem jungen Kino ist in England längst ein Riesenerfolg und wird auch hier alle begeistern, die schrille Anschläge auf die Moral und eingefahrene Sehgewohnheiten lieben.
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Bleibt zu hoffen, daß die deutsche Filmzensur liberaler ist als die englische. Dort bekam der Film ein "Ab 18"-Zertifikat – warum bloß? Da ist selbst Guy Ritchie ratlos: "Wir haben keine Nacktszenen und nur zweimal das Wort ‚cunt‘. Na gut, wir haben 150 ‚fuck‘, aber ich dachte, bis 200 wäre erlaubt." Hat er sich vielleicht verzählt?
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Dieser Film könnte Ihnen gefallen, wenn Sie Trainspotting und Performance mochten.
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Peter Lau
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