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Schicksalsreise Gebundene Ausgabe
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Gebundenes Buch
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Taschenbuch
"Bitte wiederholen" | 19,99 € | 5,90 € |
Produktinformation
- ASIN : B0000BHGZI
- Sprache : Deutsch
- Kundenrezensionen:
Informationen zum Autor
Alfred Döblin, 1878 in Stettin geboren, arbeitete zunächst als Assistenzarzt und eröffnete 1911 in Berlin eine eigene Praxis. Döblins erster großer Roman erschien im Jahr 1915/16 bei S. Fischer. Sein größter Erfolg war der 1929 ebenfalls bei S. Fischer publizierte Roman ›Berlin Alexanderplatz‹. 1933 emigrierte Döblin nach Frankreich und schließlich in die USA. Nach 1945 lebte er zunächst wieder in Deutschland, zog dann aber 1953 mit seiner Familie nach Paris. Alfred Döblin starb am 26. Juni 1957.
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In seiner „Schicksalsreise“ fasst der Schriftsteller von Weltruhm diesen teils auch „Irrweg“ durch die Fremde unter oft immensem Druck stehend in reflektierende, breit angelegt Worte.
„Ich blieb noch in Paris. Wir erfuhren aus den Zeitungen, der Deutsche richte jetzt seine Wut auf uns“.
Seit der Machtergreifung Hitlers bereits lebt Döblin in Frankreich, doch nun steht der Krieg vor der Tür, die Kapitulation Frankreichs zeichnet sich rasend schneller ab als je gedacht und trifft den in Paris weilenden Autor mit Wucht.
„Abwarten und einfach hier bleiben fiel sofort weg. Alles handelte und glaubte, handeln zu müssen und ich benahm mich als reiner Herdenmensch“.
So führt der zunächst geplant von statten gehende „Abmarsch“ mehr und mehr in eine gewisse Heillosigkeit, in Druck, Eile und Hektik, auch ein Lager bleibt nicht erspart.
„Schwer waren im Lager die Nächte“, Leid und Elend treten fassbar vor Augen und immer wieder gelingt es Döblin, einzelne Gestalten (die alte Frau mit ihrem Emphysem, den „Kojen-Nachbar“) zumindest kurz und sehr, sehr treffend zu beschreiben ins Licht zu rücken.
Wobei im Buch von Beginn an mitschwingt, dass Döblin nicht nur äußere Geschichten erzählt, nicht nur Flucht, Ankunft, Einrichten, neues Aufbrechen zum Thema macht, sondern den Verlust der inneren Heimat, das Abhandenkommen auch der Selbstgewissheit reflektiert, schildert, anschaulich vermittelt.
„Soll ich mich hinsetzten….und auf altgewohnte Art schreiben, - für wen Deutsch schreiben?“
In Zeiten, in denen es schwierig ist, Freund und Feind zu unterscheiden, in denen eine Reise von A nach B unter Erschwernissen und Ungewissheiten nur stattfinden kann, in der Döblin zunächst vor allem bemüht ist, sich mit seiner Familie wieder zusammenzubringen.
Und doch erlebt Döblin auch, wie ein Beobachter seiner selbst, Entwicklungen. Neues an der eigenen Person. Gefordert zu werden nun noch einmal mitten im Leben, auf sich selbst zurückgeworfen sich zu finden ohne all das, was er bis dato sich an Leben, an Kontakten, auch an materiellem aufgebaut hatte.
Intensiv liest sich, wie Döblin an einem Flüsschen dabei die „Urmacht“ (wieder) entdeckt, wie er sich auch, mit Distanz, dem christlichen Glauben anders wieder nähert. „Man gab uns Katechismen an die Hand“.
„Ich nahm Kenntnis, zunehmend mehr Kenntnis in den Dingen. Aber was bedeutet Kenntnis in diesen Dingen?“.
Nach Amerika wird der Weg führen, später, nach dem Krieg zurück in das, was ehemals Heimat war und einiges an Fährnissen wird auf Döblin und die Seinen noch warten und zukommen, gefahrvolle Momente und Hilfe, wo nicht damit gerechnet wurde.
Prägnant und präzise erzählt, in keiner Sekunde langweilig, nicht abschweifend sondern immer den genauen Ausdruck und Punkt suchen zeigt sich auch in diesen autobiographischen Erinnerungen und Reflexionen die Meisterschaft des Schriftstellers. Wie das Buch ebenso gerade durch seine Genauigkeit der Beschreibung dem Leser das „Exil“, innerlich wie äußerlich, nachhallend nahe zu bringen versteht.
AUF DER FLUCHT: der erste Teil von Schicksalsreise ist fast ein im Rückblick geschriebenes Tagebuch. Ein schneller, einfacher, vorwärtstreibender Text, der mit anderen Döblin-Büchern wenig zu tun hat. Man liest ihn sehr schnell, er ist hochspannend, der Leser bangt mit Alfred Döblin. Von Paris nach Südfrankreich, dann weiter nach Spanien und Portugal. Schließlich das lange Warten in Lissabon. Döblins Text ist ein wirklich großes Buch über Frankreich, über die Hilfsbereitschaft der Franzosen. Die Deutschen besetzen das Land, er flieht zusammen mit unzähligen anderen Richtung Süden. Man hilft ihm, obwohl er natürlich als Nicht-Franzose erkannt wird. Sein Französisch ist nicht so perfekt, wie das er Einheimischen. "Und das Volk benahm sich großartig. Es wurden im Lande nie weniger Verbrechen begangen als in diesen Tagen. Mit Selbstverständlichkeit wurden alle örtlichen Anordnungen befolgt. Niemand kam auf den Gedanken, private Requisitionen vorzunehmen, selbst wo man entbehrte. Das französische Volk liebt keine behördliche Disziplin, aber es zeigte in all diesen Wochen eine große eigene Disziplin, seine Ausgeglichenheit. Es zeigte sich als erwachsenes Kulturvolk (...)", Seite 32.
Einen vollständig anderen Ton hat der Text über Döblins Rückkehr nach Deutschland; es hat nun nichts mehr von einem im Rückblick geschriebenen Tagebuch. Es ist ein Nachdenken über die Welt, über Religion, vielleicht auch in Teilen ein Verzweifeln an der Welt. Döblin fühlt sich alt und müde. Denkt an sein Ende. Die Zerstörung von Berlin - immerhin jahrzehntelang seine Heimat - nimmt er mit größerer Distanz zur Kenntnis.
"Und das sind also die Linden, früher eine Prachtstraße der Stadt. Der Grundriß ist noch da, - die Straße verschwunden. Wie weit die Linden sind, leer, ein Riesenplatz, der sich lange hinzieht. Keine Bäume. Man sieht über Häuser hinweg, durch Häuser hindurch. Hinten, am Pariser Platz, erkenne ich das Brandenburger Tor. Es steht im leeren Raum, rechts und links nichts. Auf seinem Dach, wo das Viergespann fuhr, liegt oder steht noch etwas, aber das Bild hat sich verändert. Still und leer die Friedrichstraße, und so diese Linden, durch die sich früher Menschenmassen und Wagen wälzten. (...)", Seiten 394 - 395.
Ein paar Jahre später, 1953, ist Alfred Döblin wieder nach Frankreich zurück gegangen.
( J. Fromholzer )