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Charaktermime: Hans Caninenberg ist tot
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Hans Caninenberg gestorben
dpa Theaterlegende: Hans Caninenberg wurde 95 Jahre alt

Er war ein hervorragender Rhetoriker und ein Charakterdarsteller von Format: Der Theater- und TV-Schauspieler Hans Caninenberg ist im Alter von 95 Jahren gestorben.

Nach Angaben seiner Familie starb Caninenberg am vergangenen Sonntag in Gräfelfing bei München. Der gebürtige Duisburger hat ein Stück deutscher Theatergeschichte geschrieben, auch wenn er sich im Alter auf der Bühne zunehmend rar gemacht hatte. Seine großen Erfolge vom Prinzen von Homburg über Mephisto bis zu Robespierre in „Dantons Tod“ blieben in der Fachwelt unvergessen. Durch seine besondere Vorliebe für englische Literatur wurden vor allem Stücke von George Bernhard Shaw zeitweise zur Spezialität Caninenbergs und bescherten dem vielseitigen Darsteller glänzende Kritiken.

Auch im Fernsehen war der Sohn eines Lehrers viele Jahre eine feste Größe. Ob in Serien wie „Mit Herz und Schnauze“ oder als bärbeißiger Wasserflugzeugpilot Hans Ritter in „Küstenpiloten“, immer gelang es Caninenberg, seine Bühnenkunst vor der Kamera sichtbar zu machen. Zwar blieb ihm das Fernsehen bis ins hohe Alter treu, seine Liebe galt jedoch dem Theater. „Wir Schauspieler sind ja davon abhängig, welche Rollen wir angeboten bekommen. Häufig sind es leider nur noch Aufträge für TV-Serien“, bedauerte Caninenberg einmal in einem Interview.



Späte Karriere als Autor

Im Alter schuf er sich als Autor ein „zweites Standbein“, unter anderem mit Essays und Theaterstücken. 1988 veröffentlichte er den Roman „Ein unvergessener Traum“ mit deutlich autobiografischen Zügen. „Das Schreiben gibt mir Kraft, auf die Bühne zu verzichten“, sagte Caninenberg damals in einem Interview. Sein Handwerk hatte Caninenberg von der Pike auf gelernt. Nach dem Abitur absolvierte er die Folkwanghochschule in Essen und trat sein erstes Engagement in Gießen an. Nach Lehrjahren an Bühnen in der Provinz, die ihm Erfahrungen und Reife brachten, wurde er schon bald an große Häuser engagiert. Ob in Berlin, Frankfurt, Düsseldorf oder München – seine „machtvolle Präsenz“ und seine enorme Wandlungsfähigkeit wurden überall von der Kritik hoch gelobt.


Aber auch für Filme („Oh du lieber Fridolin“, „Hotel Adlon“, „Menschen im Netz“) bekam er Angebote. Für die Rolle des Grafen Leicester wurde 1962 als erster mit dem Großen Schauspielerpreis der Festspiele in Bad Hersfeld geehrt. Seine Heimatstadt Duisburg verlieh ihm die Mercatorplakette. Caninenberg war seit 1958 in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Lola Müthel verheiratet.
jok/dpa
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