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Der erste Präsident: Karl Renner - eine politische Biografie Gebundene Ausgabe – 22. Februar 2016
Kaufoptionen und Plus-Produkte
- Länge
416
Seiten
- Originalsprache
DE
Deutsch
- HerausgeberPaul Zsolnay Verlag
- Erscheinungstermin
2016
Februar 22
- Abmessungen
15.5 x 3.5 x 21.9
cm
- ISBN-103552057730
- ISBN-13978-3552057739
Produktbeschreibungen
Pressestimmen
Werbetext
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Produktinformation
- Herausgeber : Paul Zsolnay Verlag; 1. Edition (22. Februar 2016)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 416 Seiten
- ISBN-10 : 3552057730
- ISBN-13 : 978-3552057739
- Abmessungen : 15.5 x 3.5 x 21.9 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 829,411 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
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- Wer war Karl Renner? -
Den meisten Österreichern dürfte Karl Renner noch als Republikgründer aus dem Geschichtsunterricht bekannt sein, wobei sich schon deutlich weniger daran erinnern dürften, dass er von 1945 bis 1950 auch der erste Bundespräsident der wiederauferstandenen Republik Österreich war. Noch weniger erinnern sich vermutlich an Renners Rolle als Erster Präsident des Nationalrats bei der Selbstausschaltung des Parlaments am 4. März 1933, das den Weg zum autokratischen Ständestaat und schließlich zum "Anschluss" ebnete. Der Anschluss war es schließlich auch, der dazu beitrug Renners Ansehen gegenüber der Nachwelt schwer zu beschädigen, denn neben Kardinal Theodor Innitzer trat Karl Renner 1938 als Anschluss-Befürworter hervor. Dass Renner zu diesem Zeitpunkt von der im Deutschen Reich erfolgenden Judenverfolgung und Konzentrationslagern gewusst haben soll führte 2012 nach der Umbenennung des Dr.-Karl-Lueger-Rings in Universitätsring, dass auch vorgeschlagen wurde den Dr.-Karl-Renner-Ring in Parlamentsring umzubennen. Seither ist Karl Renner wieder im Gespräch und so lässt sich wohl auch das im Vorfeld des Gedenkjahres 2018 erwachte Interesse am Gründer zweier Republiken erklären.
- Nicht nur Politiker -
Der Wert von Richard Saages Renner-Biografie liegt darin, dass er Renner nicht nur als Mensch oder Politiker zu erfassen versucht. Der Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat sein Interesse an Karl Renner bei seinen Studien zum Austromarxismus entwickelt und somit könnte man nun annehmen die vorliegene Renner-Biografie wäre eine die sich auf den Austromarxisten Renner beschränkt. Saage versucht Karl Renner jedoch "den ganzen Renner" zu erfassen und zwar anhand der fünf Eckpfeiler von dessen Persönlichkeit: austromarxistischer Theoretiker, sozialdemokratischer Politiker, Lehrer der Arbeiterklasse, österreichischer Patriot und Visionär mit literarischen Ambitionen. So erfährt man aus Saages Renner-Biografie nicht nur den Lebensweg Renners vom österrichisch-mährischen Bauernkind zu einem der führenden Austromarxisten der Ersten Republik, sondern auch wie sich Renners literarisches Schaffen gestaltete und welche Errungenschaften Renner in der Arbeiterbildung oder dem Genossenschaftswesen (Stichwort Arbeiterbank) vorzuweisen hatte.
Wissenschaftlich wohl etwas riskant, doch für den geschichtlich interessierten Laien höchst lesenswert ist auch Saages Bemühen die Entwicklung von Renners Persönlichkeit zu erfassen und dem späteren Bundespräsidenten einen Charakter zu verleihen, der sich in all seinen Entscheidungen niederschlug. So beschreibt Saage Renner, wie die Verarmung der aus dem bäuerlichen Milieu stammenden Familie Renners und ihr Zug ins Armenhaus wohl das prägendste Ereignis für die Identifizierung Renners mit der Arbeiterklasse gewesen sein dürfte. Als deutscher Politologe genießt Saage auch den Vorteil einen distanzierteren Blick auf Renner zu haben, während österreichische Biografen Renners Lebenswerk vielleicht nicht ganz objektiv oder vorurteilsfrei begegnen könnten.
Wichtig für das Renner-Bild Saages ist auch dessen Entscheidung nach seiner Gymnasialzeit unbedingt in Wien Fuß zu fassen und sein Einjährig-Freiwilligenjahr zu absolvieren. Renner tat dies um den Aufbau des altösterreichischen Staats zu verstehen und das Interesse des jungen Renner an diesem sollte prägend für seine spätere Politik werden, die sich darauf konzentrierte durch Teilnahme an der politischen Macht den Staat im Sinne der Arbeiterklasse zu gestalten. Renner wurde zum Politiker, der durch das System zum Ziel gelangen wollte, während einige seiner parteiinternen Widersacher, allem voran Otto Bauer, diesen Weg als Reformismus ablehnten.
Der gemäßigte oder "rechte" Renner versuchte bereits als einer der ersten 86 sozialdemokratischen Reichsratsabgeordneten mit dem vorherrschenden politischen System auszukommen, anstatt sich eine Revolution herbeizusehnen. Es trifft wohl zu, dass Renner mehr Politiker als Revolutionär war. In diesem Sinne interpretiert Saage auch Renners Verhalten in der Ersten Republik, als Renner die Ablehnung Otto Bauers gegenüber einer Koalition mit den Chrislichsozialen als einen Fehler ansah, doch um eine Parteispaltung abzuwenden verhielt sich Renner konzilant und bemühte sich um die Einigkeit der Partei, zumindest nach außen. Nach der Selbstausschaltung des Parlaments versuchte Renner wiederum einen Weg zu finden über Bundespräsident Miklas oder das ständestaatliche Regime einen Weg zu finden, weitere Repressionsmaßnahmen gegenüber der Arbeiterklasse abzuwehren. Doch der Ständestaat, der Renners Lebenswerk zerstört und diesen in Todesangst versetzt inhaftiert hatte sollte lange ein Hassobjekt Renners bleiben. Folglich sei Renners Ja zum Anschluss auch so zu verstehen, dass er sich nun mit den NS-Machthabern zu arrangieren versuchte, um weiteres unnötiges Blutvergießen zu vermeiden. Aus Renners Sicht, so Saage, würden sich Regierungen und politische Systeme immer wieder ändern, während die Staaten blieben. So hoffte Renner wohl auch auf einen Sturz des NS-Regimes, nachdem das für lebensunfähig gehaltene Österreich ein Teil einer Deutschen Republik geblieben wäre, in der auch die Sozialdemokraten wieder am politischen Geschehen teilnehmen könnten. Selbst Renners Bemühen sich Stalin und den Sowjets anzudienen ließe sich im Sinne des mildernden Einflusses Renners sehen. Nur hatte der Republikgründer eben nicht immer Erfolg mit seiner Strategie.
- Der kaputte Ruf -
In einem im Mai 1938 von der englischsprachigen World Review veröffentlichten sprach Renner sehr offen von "den Zwängen eines militärischen Staatssozialismus und einem unfassenfbaren Rassenregime" und bekannte sich weiterhin zur Sozialdemokratie. Dennoch soll sich Renner gegenüber NS-Bürgermeister Hermann Neubacher angeboten haben sogar auf einer Plakatserie für den Anschluss zu werben. Während Siegfried Nasko in seiner Biografie betont die Darstellung Renners als NS-Anhänger ginge vor allem auf einen Racheakt des einstigen SA-Brigadeführers und Wiener Vizebürgermeisters Thomas Kozich zurück, dem eine Amnestie durch Renner verweigert wurde, erwähnt Saage diese Möglichkeit zwar, doch er führt auch eine Vielzahl anderer Argumente an. So etwa Renners persönliche Existenzängste, der nach einem Besuch der Gestapo tief vom Regime verunsichert gewesen sein dürfte. Außerdem musste sich Renner um seine geliebte Tochter und seinen jüdischen Schwiegersohn, sowie die aus dieser Verbindung stammenden Enkelkinder sorgen. Nach der Flucht seines Schwiegersohns und seiner Enkelkinder konnte Renner die Zeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs relativ unbehelligt vom NS-Regime verbringen, während andere führende Sozialdemokraten Gestapo-Verhören, Inhaftierungen oder sogar einer KZ-Haft ausgesetzt waren. Während Nasko vermutet Renner habe mit seinem Ja zum Anschluss versucht jemanden zu schützen belässt es Saage dabei mögliche Szenarien aufzuzählen und Renners mögliches politisches Kalkül hervorzuheben.
Fazit:
Eine höchst interessante Renner-Biografie, die versucht den ganzen Karl Renner zu erfassen, anstatt sich nur auf Aspekte von dessen Karriere oder Persönlichkeit zu konzentrieren.
[Diese Rezension basiert auf einem kostenfreien Rezensionsexemplar]