Otto Schily, der im höheren Alter von seinen Kritikern immer gerne als Vertreter von Law and Order bezeichnet wurde, ohne dass vergessen wurde, darauf hinzuweisen, dass er sich im Laufe seines Lebens ganz schön verändert habe, antwortete auf solche Anmerkungen gerne: “Nur ein Idiot ändert sich nie.” Schon vor dem Jahr 2000 machte er darauf aufmerksam, dass nur etwa 3 Prozent der etwa 100.000 Menschen, die damals pro Jahr nach Deutschland kamen, “asylwürdig” (O-Ton Schily) seien. 97 Prozent seien hingegen Wirtschaftsflüchlinge. Das bisherige Asylrecht sei daher zu überprüfen, so Schily. Tja, alles schon lange bekannt.
Glaube nicht, dass früher alles besser war. Ihre Ex Kollegen, die sich heute über Sie echauffieren, waren damals schon so grottenschlecht wie heute. Die einen entwickeln sich eben weiter, die anderen bleiben stehen. Viele stehen schon seit 68 still.
Hallo Herr Broder, gerne bestätige ich heute ihren früheren Kollegen, dass Sie mitunter “falsch abbiegen”. Seit Sie dem Lenchen Bärbock Kompetenz zugeschrieben haben, hat sich mein Verhältnis zu Texten von Ihnen gewandelt. War ich bis dato noch uneingeschränkter Fan von Ihnen - noch aus den Zeiten als Sie mit dem Straßenkreuzer und Hamed durchs Land fuhren, war ich das. Ihre Art zu texten und die Dinge zu sehen, hatte mich immer fasziniert. Ich hatte selten “feine” Bedenken, aber das war egal. Tagsüber war ich arbeiten, die Zeit fürs morgendliche Lesen des K-Stadtanzeigers war begrenzt. Viel Mistrauen gegen Fernseh-Magazine und Tagesschauen hatte ich nicht. Hans Joachim Friedrichs ( Rudolf Augstein, Wolfgang Leonhard, Werner Höfer , P. Scholl-Latour usw. ) informierte über die normalen Abendnachrichten hinaus unübertroffen aufrichtig und frei von Wertungen. Über diese Dinge hinaus kannte ich dann noch die humoristisch-kritischen Dinge von Henryk, Modest (wieso Marcin?) Broder. Auf der Achse sah und sehe ich zu allererst einmal Grundlagen und Anstoß zur Diskussion. Das gilt natürlich nicht für Fachwissen. Und dann “adeln” Sie das Lenchen durch Ihre Anerkennung - Schock ! Naja, Sie wissen schon, “am Kölner Dom fällt da kein Brett von um”. herzliche Grüße L.H.
Herr Broder, am Ende des Textes von 1991 im Spiegel “Unser Kampf” steht “Henryk M. Broder, 44,...”. Das heisst früher waren Sie auch jünger! Ich auch. Übrigens: sehr guter Text. Ich meine jetzt beide;)
Früher war auch der Begriff “Querdenker” positiv konnotiert. Entsprechende Texte aus den 80ern und 90ern in denen “unbequeme Querdenker” lobend erwähnt werden, sind heute seltsam unlesbar, zumal sie in aller Regel aus der linken Ecke stammen.
Ohne das “Früher” wären wir nicht im “Heute” ! Und erst im “Morgen” werden wir deutlich erkennen können, wie wir - so fehlerhaft Menschen eben sind - mit den Fehlern von früher und heute umgegangen sein werden - um wieder neue Fehler zu begehen und hoffentlich nicht die alten Fehler zu wiederholen. Unterbrochen wird dieser Vorgang nur dann, wenn die Ereignisse von heute kein “Morgen” mehr zulassen. MfG
Ach ja, damals… Die Erinnerung ist ein Paradies aus dem man nicht vertrieben werden kann. Ich war früher nicht besser als heute und freue mich an der besseren Lebensqualität die ich heute habe. Genauer, das Lebensgefühl ist besser geworden. Ich fange an wieder Leute zu mögen und rege mich weniger über meinen Zorn auf, da ich den zunehmend als gerechtfertigt ansehe. Das Ziel das ich noch habe, ist niemanden zu erschlagen, der es nicht wirklich verdient hätte. Vielleicht treffe ich ja mal diesen Bahners. Kommen Sie mir nicht auf die Idee vor mir zu sterben Herr Broder, das würde mich wirklich ärgern.
“Ich kann es aber in einem Satz sagen. Der Antisemitismus und der Antizionismus ist Teil der europäischen DNA. Es gab ihn immer, es gibt ihn immer noch und es wird ihn weiter geben. Er wechselt nur sein Kostüm” ( HMB auf juedische-allgemeine.de am 07.11.2017 ) . Nie wurden wir “Europäer” besser charakterisiert und kostümiert ... Dank HMB !
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