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Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit und die deliberative Politik: Platz 1 der Sachbuchbestenliste der WELT Audio CD – CD, 2. Februar 2023
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- Seitenzahl der Print-Ausgabe108 Seiten
- SpracheDeutsch
- HerausgeberJohn Verlag
- Erscheinungstermin2. Februar 2023
- Abmessungen12.2 x 1 x 13.7 cm
- ISBN-103963840889
- ISBN-13978-3963840883
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Produktinformation
- Herausgeber : John Verlag; 1. Edition (2. Februar 2023)
- Sprache : Deutsch
- Audio CD : 108 Seiten
- ISBN-10 : 3963840889
- ISBN-13 : 978-3963840883
- Abmessungen : 12.2 x 1 x 13.7 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 521,743 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 2,642 in Westliche Philosophie
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- Nr. 5,296 in Moderne & Postmoderne (Bücher)
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Informationen zum Autor
Jürgen Habermas wurde am 18. Juni 1929 in Düsseldorf geboren. Von 1949 bis 1954 studierte er in Göttingen, Zürich und Bonn die Fächer Philosophie, Geschichte, Psychologie, Deutsche Literatur und Ökonomie. Er lehrte unter anderem an den Universitäten Heidelberg und Frankfurt am Main sowie der University of California in Berkeley und war Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg. Jürgen Habermas erhielt zahlreiche Ehrendoktorwürden und Preise, darunter den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2001) und den Kyoto-Preis (2004).
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Die öffentliche Meinungs- und Willensbildung stellt für Habermas eine Existenzvoraussetzung und Legitimität erzeugende Kraft deliberativer Politik in modernen Demokratien dar. Sie gewährleistet, dass ein repräsentativer Anteil der „aktiven Bürgerschaft“ in Zeiten zunehmender Destabilisierung und tendenzieller Regression bereit ist, gemeinwohlorientiert die Rolle eines demokratischen Mitgesetzgeber einzunehmen. Eine ausschlaggebende Bedeutung bei der Hervorbringung konkurrierender öffentlicher Meinungen nehmen hierbei die Medien ein. Für Habermas steht fest: „Das technisch und organisatorisch hoch komplexe Mediensystem verlangt ein professionalisiertes Personal, das für die Kommunikationsflüsse, aus denen die Bürger öffentliche Meinungen kondensieren, die Rolle von Gatekeepern (wie es inzwischen heißt) spielt.“ Mit Blick auf die neuen Medien sorgt er sich um „die deliberative Qualität" vorgetragener Meinungen. Mit ihrem Aufkommen findet nicht nur eine Erweiterung des bisherigen Medienangebots statt. Vielmehr handelt es sich hier „um eine mit der Einführung des Buchdrucks vergleichbare Zäsur in der menschheitsgeschichtlichen Entwicklung der Medien.“
Während die „klassischen Nachrichtendienste oder Verlage, wie Presse, Radio oder Fernsehen für eigene ‚Programme‘ verantwortlich [sind], also kommunikative Inhalte, die professionell hergestellt und redaktionell gefiltert sind,“ besitzen Unternehmen wie Facebook, Instagramm, Twitter, Youtube usw. eine Art "Plattformcharakter". Der Plattformcharakter der neuen Medien verändert das bisher in der Öffentlichkeit vorherrschende Kommunikationsmuster, indem sie jeden ihrer Nutzer zu potentiellen Autoren machen. Sie produzieren und redigieren keine Inhalte und „sie selegieren nicht die unbegrenzten digitalen Vernetzungsmöglichkeiten". Die Plattformen sind gleichsam „leere Schrifttafeln für eigene kommunikative Inhalte“, ohne dass irgendwer für qualitative Standards sorgt. Der einstmals emanzipatorische Gedanke, dass sich damit die Möglichkeiten politischer Partizipation verbreitert, „wird heute zumindest partiell von den wüsten Geräuschen in fragmentierten, in sich selbst kreisenden Echoräumen übertönt.“
Habermas meint, dass der Preis der „Entlassung aus der redaktionellen Vormundschaft der alten Medien“ hoch ist, solange die Nutzer „den Umgang mit den neuen Medien noch nicht hinreichend gelernt haben.“ Seine Hoffnung ist, es könnte sich auf der Ebene potentieller Autoren allmählich ein ähnlicher Emanzipationsschub ereignen, wie vor fünfhundert Jahren, als der Buchdruck alle zu potentiellen Lesern gemacht hatte. Angesichts des amoralischen Verwertungsinteresses von Unternehmen, die auf „Unterhaltsamkeit“, „affektiver Aufladung“ und „Personalisierung von Sachthemen“ setzen, erscheint das seltsam naiv. Bisher jedenfalls lässt sich nüchtern die Fragmentierung von in sich abgeschotteten Öffentlichkeiten feststellen, die auf dem Prinzip proklamatorischer Bestätigung und nicht auf dem zwanglosen Zwang des besseren Argumentes basieren. Habermas sieht die Aufgabe der Philosophie freilich vor allem darin, ein zwar skeptisches, aber nicht Defaitismus hervorrufendes Orientierungswissen anzubieten. Insofern ist sein Buch ein überzeugendes Plädoyer, an ein „verfassungsrechtliches Gebot“ zu erinnern, "eine Medienstruktur aufrechtzuerhalten, die den inklusiven Charakter der Öffentlichkeit und einen deliberativen Charakter der öffentlichen Meinungs- und Willensbildung ermöglicht."
Demokratieverlust liegt nicht an maßgeblich an Medialität, sondern an totalitären Kapitalstrukturen, denen es individuell und verbunden standzuhalten gilt mit Mut zur Anti-Suggestion, Anti-Entmündigung. Hierfür kann man in neuen Medien Brücken zu alternativen Terrains nutzen, zur Bürgergesellschaft beitragen, die Zulauf bräuchte. Auf unteren Ebenen, privat oder institutionell, zerrappeln sich Bemühte um gemeinsame Problemlösungen, um dann auf kaum halber Strecke erschlagen zu werden, denn absolute Dekrete sind bei globalpolitischen Abkommen „über die Teiche“, in geldschweren Talks über Patente und Zölle, längst gefallen. Dass kaum jemand von uns mehr Einfluss hat, ist Tod der Demokratie, doch wie man sich dagegen sinnvoll verbindet, bleibt gerade angesichts von Dringlichkeit im Prinzip egal. Zweifellos grassiert medial Destruktives, Profit-Getriebenes, aber zum demokratischen Problem hätte ich gerne mehr Kernursache hinter der Spezialstudie gelesen.
Wer etwas von Philosophie versteht und gerne liest, kommt aktuell an Habermas nicht vorbei!