Einfach erklärt: Mit der Feynman-Methode 4x schneller lernen und verstehen < Studi-Dilemma

Einfach erklärt: Mit der Feynman-Methode 4x schneller lernen und verstehen

Die Feynman-Methode ist eine effektive Lernmethode, um Inhalte schnell und langfristig zu lernen.

Viele belügen sich beim Lernen selbst. Mal gewollt, manchmal aber auch ganz ungewollt.

Man glaubt, ausreichend gelernt zu haben und die Inhalte zu verstehen. Sobald es dann aber in der Prüfung ans Erklären geht, zerfällt diese Illusion.

Beim Lernen mit der Feynman-Methode, weißt du immer genau, wo deine Wissenslücken sind, welche Inhalte du tatsächlich durchdrungen hast und wo noch Verbesserungsbedarf herrscht.

In diesem Beitrag wird die Feynman-Methode einfach erklärt und du erfährst alles, was du wissen musst, um sie erfolgreich anwenden zu können.

Feynman Methode Erfahrungen – Diese Methode ist Gold wert!

Vielleicht kennst du die Situation, dass du in einer Klausur sitzt, einen Sachverhalt erklären musst, und obwohl du dachtest, du seist gut vorbereitet, kommst du nicht weiter. 

Oder ein*e Kommiliton*in bittet dich, ein Thema zu erklären. Du fängst selbstbewusst an, aber nach einigen Sätzen oder spätestens bei der ersten Rückfrage, verfliegt deine anfängliche Sicherheit.

Spätestens dann wird klar, dass Wissen nicht gleich Wissen ist

Du kannst Stunden lang gelernt haben, Fakten auswendiggelernt, Begrifflichkeiten in dich hineingeprügelt und trotzdem kommst du in der Klausur nicht weiter. 

Du weißt zwar viel, du kannst es aber irgendwie nicht beweisen. Denn dein Wissen ist lediglich oberflächliches Wissen.

Dieses Wissen ist wie kleine Inseln. Du kennst zwar die Namen der einzelnen Inseln, aber was diese Namen bedeuten, was du auf den einzelnen Inseln vorfindest oder wie du da hinkommst: keine Ahnung.

Von richtigem Verständnis, tiefgründigem Wissen, bist du noch meilenweit entfernt.

Um behaupten zu können, du hättest das Thema wirklich verstanden, musst du auch wissen, wie du von einer Insel zur nächsten kommst. Wer auf den Inseln wohnt und warum die Inseln so heißen, wie sie heißen.

Erst, wenn du das weißt, kannst du anderen von deiner Reise berichten. Ein Urlaubs-Bericht, der nur aus einzelnen Inselnamen besteht, interessiert niemanden und hat 0 Mehrwert.

Das musste ich erst verstehen, um mein Lernen effektiv zu gestalten. Denn nur so ist es auch möglich, das Wissen anzuwenden, in neue Kontexte zu setzen und verwandte Aspekte zu erschließen. 

Richard-Feynman hat das schon weit vor mir verstanden und das Ganze in eine sehr effektive Lernmethode verwandelt: die Feynman-Methode.

Keine Lust du lesen?

Dieses Erklärvideo <https://www.explain-it-simple.com/>wurde von der
Erklärfilm-Agentur „explain it simple“ produziert.

Feynman-Methode einfach erklärt

Die Feynman-Methode beruht grundsätzlich auf einem ganz einfachen Prinzip: Du erklärst die Inhalte jemand anderem (oder dir selbst).

Das Erklären ist das, was die Feynman-Methode so erfolgreich macht. Dabei brauchst du nicht immer eine tatsächliche Person dir gegenüber. Das hat auch seine Vorteile, weil diese Person dann Rückfragen stellen kann, die Feynman-Methode funktioniert aber auch alleine.

Und zwar, indem du dir die Themen selbst erklärst. Im Selbstgespräch, oder gedanklich. Wobei ich immer dazu raten würde, die Sätze tatsächlich auszusprechen. Dann ist die Feynman-Methode noch effektiver.

Durch das Erklären von Inhalten passieren nämlich 4 ganz wichtige Dinge, die deinen Lernprozess vorwärtsbringen.

  1. Du lernst aktiv. 
    Aktiv lernen bedeutet, dass du dich mit den Lerninhalten auseinandersetzt. Das Gegenteil wäre das passive Lernen, also Texte lesen, Filme gucken, Inhalte von anderen erklärt bekommen. 
    Aktives Lernen ist immer effizienter, denn dann ist deine Gedächtnisleistung gefragt.
  2. Du fasst den Inhalt in eigene Worte. 
    Die Worte und Erklärungen aus den Fachbüchern klingen zwar schön, bringen aber nichts, wenn du die Bedeutung dahinter nicht verstehst. 
    Dein Gehirn merkt sich immer die Dinge am besten, die in einer Sprache sind, die du auch verstehst, bzw. die du selbst auch so wählen würdest.
  3. Du bildest Kausalzusammenhänge. 
    Sich Stichworte und einzelne Fakten zu merken, ist das eine. Eine noch größere Herausforderung ist es allerdings, diese Fakten in einen (korrekten) Kausalzusammenhang zu bringen. Warum ist das so? Wie kommt es von dem einem zum anderen? Was kommt zuerst? Bedingen sich die einzelnen Situationen gegenseitig?
  4. Du identifizierst deine Wissenslücken.  
    Bein erklären bemerkst du schnell, wenn du ein Thema doch noch nicht so 100%ig verstanden hast. Sobald du ins Stocken gerätst, nicht weißt, wie du zwei Fakten miteinander verbinden sollst, oder etwas nicht in eigenen Worten wiedergeben kannst, weißt du: Hier musst du nochmal nachschlagen!

WICHTIG
Die (fiktive) Person, der du deinen Lernstoff erklärst, hat keine Ahnung von dem Thema. Kein Vorwissen und versteht daher gar nichts, wenn du mit Fachbegriffen um dich wirfst. Du musst es also einfach erklären.

Wenn du es nicht einfach erklären kannst, hast du es nicht gut genug verstanden.

Albert Einstein

FEYNMAN-METHODE IN 4 SCHRITTEN

  1. Erklären

    Du erklärst den Sachverhalt so, dass ein Kind es verstehen würde. Also ganz einfach. 
    Am besten mit Beispielen zur Veranschaulichung. Vermeide Fachbegriffe, indem du sie umschreibst und erklärst.

  2. Wissenslücken identifizieren

    Du wirst feststellen, dass du irgendwann ins Stocken gerätst und nicht weiterweißt. 
    Dann hast du alles richtig gemacht. Jetzt  weißt du nämlich, wo deine Wissenslücken liegen. 
    Schreib dir ein Stichwort dazu auf einen Zettel und führe deine Erklärung fort.

  3. Wissenslücken aufarbeiten

    Wenn du mit dem Erklären fertig bist, widmest du dich dem Zettel mit den Themenbereichen, bei denen du nicht weiterwusstest. Starte deine Recherche und arbeite deine Wissenslücken auf.

  4. Wiederholen

    Starte wieder bei Schritt eins und wiederhole alle Schritte, bis du eine flüssige Erklärung abliefern kannst. 
    Sobald du das Thema flüssig am Stück erklären kannst, kannst du sichergehen, das Thema tatsächlich verstanden zu haben.

Feynman-Methode Nachteile

Die Feynman-Methode ist extrem effektiv und eignet sich für jedes Thema.

Als Nachteil der Feynman-Methode wird häufig angeführt, dass sie erst für spätere Phasen im Lernen geeignet sei. Denn wenn man noch gar nichts gelernt hat, gibt es auch nichts, was man erklären können.

Dieser vermeintliche Nachteil stimmt allerdings nur zur Hälfte.

Klar, komplett von 0 direkt mit der Feynman-Technik zu starten, funktioniert nicht. Es reicht aber vollkommen aus, wenn du einen Text nur einmal gelesen oder eine Vorlesung zu dem Thema besucht hast.

Fange lieber zu früh als zu spät an, mit dem Erklären als Lernmethode an. Durch das Erklären identifizierst du extrem schnell und zuverlässig deine Wissenslücken. Dadurch kannst du gezielt an dem arbeiten, was du noch nicht weißt. Das spart im Laufe des Lernprozesses eine Menge Zeit.

Feynman Methode Beispiele

Das beste Beispiel für die Anwendung der Feynman-Methode, bietet Richard Feynman, der Erfinder dieser Methode, selbst.

Richard Feynman beherrscht das Erklären unfassbar gut und es macht sogar Spaß, sich die kompliziertesten physikalischen Themen von ihm erklären zu lassen. Es wird klar: Erklären ist eine Kunst!

Als Beispiel und Inspiration: Richard Feynman erklärt Feuer.

Richard Feynman erklärt Feuer

Jetzt kannst du mit der Feynman-Methode schneller lernen und verstehen!


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