Der Unterschied zwischen BWL und VWL | Indeed.com Deutschland

Der Unterschied zwischen BWL und VWL: Was passt besser?

Aktualisiert am 15. Dezember 2023

Wer sich für wirtschaftliche Zusammenhänge interessiert und eine Karriere im Management anstrebt, fragt sich oft, was der Unterschied zwischen BWL und VWL ist und wie sich beides vom Fach Wirtschaftswissenschaften abgrenzt. Erfahren Sie hier mehr darüber, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten die Studiengänge haben und welche Alternativen es darüber hinaus gibt, wenn Sie ein Studium in diesem Bereich absolvieren wollen.
Ähnliche Jobs auf Indeed
Teilzeitjobs
Zu den Stellenanzeigen auf Indeed

Wirtschaftswissenschaften, BWL und VWL: alle Definitionen

Für die Entscheidung, welcher Studiengang am besten zu Ihren Interessen und Karriereplänen passt, ist eine klare Abgrenzung wichtig. Denn auch wenn alle drei Studiengänge Sie gut auf eine Karriere in der Wirtschaft vorbereiten, unterscheiden Sie sich inhaltlich doch erheblich. Insgesamt werden Ihnen die drei folgenden Bezeichnungen immer wieder begegnen:

Wirtschaftswissenschaften

Wirtschaftswissenschaften ist der Oberbegriff, unter dem sowohl die Betriebswirtschaftslehre, kurz BWL, als auch die Volkswirtschaftslehre, kurz VWL, zusammengefasst werden. Wenn Sie sich für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften entscheiden, lernen Sie daher die wesentlichen Grundlagen beider Bereiche. In der Regel spezialisieren Sie sich in den höheren Semestern dann auf einen der beiden Bereiche oder entscheiden sich nach dem Bachelorabschluss für ein vertiefendes Masterstudium.

BWL

Die Abkürzung BWL steht für Betriebswirtschaftslehre. Hier lernen Sie, wie die verschiedenen Vorgänge, Sachverhalte und Prozesse im Unternehmen umgesetzt und kontrolliert werden. Es werden also in erster Linie unternehmensinterne Prozesse untersucht. Mit diesem Studium können Sie Unternehmen in unterschiedlichen Bereichen unterstützen, zum Beispiel bei Planungen und strategischen Überlegungen, bei der Lösung wirtschaftlicher Aufgabenstellungen und bei der Realisierung und dem Controlling verschiedener Maßnahmen.Das könnte Sie auch interessieren: BWL-Studium: Voraussetzungen, Ablauf und Perspektiven

VWL

Die Volkswirtschaftslehre (VWL) untersucht hingegen die allgemeine Wirtschaft und gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge. Das heißt, es geht um ganze Wirtschafträume und deren Entwicklung, wobei die Zusammenhänge zwischen der Erzeugung und Verteilung von Gütern und Produktionsfaktoren untersucht werden. Dazu werden viele Statistiken erstellt und ausgewertet, um Annahmen über das menschliche Verhalten unter bestimmten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen treffen zu können. Denn daraus werden Handlungsempfehlungen für die Politik abgeleitet.

Unterschiede zwischen BWL und VWL auf einen Blick

Zusammenfassend kann man sagen, dass in der BWL unternehmensinterne Prozesse und Abläufe im Fokus stehen, während es in der VWL in erster Linie darum geht, gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge zu untersuchen. Dabei gibt es durchaus inhaltliche Überschneidungen zwischen den beiden Disziplinen, zum Beispiel bei der Untersuchung des Verhaltens von Haushalten und Firmen. Allerdings sind die jeweilige Herangehensweise und die eingesetzten Methoden unterschiedlich.Während die BWL aus der Perspektive von Unternehmen eher sozialwissenschaftliche Methoden einsetzt, um unternehmensbezogene Inhalte zu erfassen und zu analysieren, entwickelt die VWL eigene Modelle, um das Verhalten von Haushalten und Märkten zu beschreiben. Die beiden Disziplinen schauen also aus unterschiedlicher Perspektive auf das Thema – und kommen daher auch zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Gemeinsamkeiten von BWL und VWL

Trotz der aufgeführten Unterschiede haben die beiden Disziplinen auch einige Gemeinsamkeiten. Ein Blick in die Studienpläne der Hochschulen zeigt, dass der jeweilige Studiengang immer auch in den anderen Schwerpunkt einführt. Denn Sie brauchen für BWL auch ein Grundverständnis von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen, und in der VWL ist ein Grundlagenwissen zu betriebswirtschaftlichen Vorgängen in Unternehmen ebenfalls wichtig.Beide Studiengänge bieten zudem sehr gute Voraussetzungen für eine Karriere in Wirtschaft und Management.

Berufsaussichten nach dem VWL-Studium

Neben einer wissenschaftlichen Karriere in der Forschung stehen Ihnen mit einem abgeschlossenen VWL-Studium auch interessante Positionen im internationalen Kontext offen. Denn mit Ihrem Wissen über gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge sind Sie wertvoll für internationale Organisationen und Unternehmen. Auch die öffentliche Verwaltung, die Politik, Verbände oder Gewerkschaften können von Ihrem Know-how profitieren. Absolvent*innen der VWL sind auch oft in Unternehmensberatungen zu finden oder in der Marktforschung. Nicht zuletzt können Sie auch über eine Karriere in den Medien nachdenken, wenn Sie entsprechende Zusatzqualifikationen erwerben.Mehr dazu:

Berufsaussichten nach dem BWL-Studium

Mit dem BWL-Studium haben Sie beste Voraussetzungen für viele verschiedene Positionen im Management von Unternehmen. Je nach dem von Ihnen gewählten Schwerpunkt können Sie Ihre Karriere beispielsweise in den folgenden Bereichen verfolgen:
  • Controlling
  • Wirtschaftsprüfung
  • Unternehmensberatung
  • Marketing und Vertrieb
  • Produktion und Logistik
  • Personalberatung und -management
  • Projektplanung und -steuerung
Auch im Journalismus, in der Unternehmenskommunikation oder in den Medien finden sich zahlreiche Betriebswirt*innen, die ihr Wissen in ihre Arbeit einfließen lassen.Mehr dazu: Was kann man mit einem BWL-Studium machen?
Laden Sie Ihren Lebenslauf auf Indeed hoch
Lassen Sie sich mit einem Indeed Lebenslauf von Arbeitgebern finden.

Mögliche Studienalternativen

Neben den klassischen Studiengängen Wirtschaftswissenschaften, BWL und VWL haben sich in den letzten Jahren viele weitere wirtschaftlich ausgerichtete Studiengänge etabliert, die oft verschiedene Disziplinen miteinander kombinieren. Bevor Sie also eine Entscheidung treffen, könnte es sich lohnen, auch diese Möglichkeiten zu erforschen. Hier einige Alternativen in Kurzform:

Wirtschaftsingenieurwesen

Das Studienfach verbindet Grundlagenwissen aus der BWL und den Ingenieurwissenschaften und eignet sich daher für Personen, die auch ihr technisches Interesse im Beruf einsetzen wollen. Es gibt verschiedene Schwerpunkte, zum Beispiel in den Bereichen Bauwirtschaft, Chemietechnik, E-Logistics oder Umwelt und Nachhaltigkeit. Je nach gewähltem Schwerpunkt können Sie in der Betriebsorganisation und -planung, in der Verfahrens- und Produktentwicklung oder auch in der Produktionsplanung und -steuerung tätig werden.Das könnte Sie auch interessieren: Wie viel verdienen Wirtschaftsingenieur*innen?

Wirtschaftsinformatik

Diese Verbindung zwischen IT und Wirtschaft ist für Personen interessant, die vertieftes Know-how im IT-Bereich mit wirtschaftlicher Kompetenz verknüpfen wollen. Das Studium versetzt Sie in die Lage, Entscheidungsprozesse in Unternehmen mit computergestützter Programme, Systeme und Anwendungen zu unterstützen.Mehr dazu: Wirtschaftsinformatikstudium: die Verbindung von IT und Wirtschaft

Wirtschaftsrecht

Dieses interdisziplinäre Studium beschäftigen Sie sich mit allen juristischen Fragestellungen, die für Unternehmen Bedeutung haben. Darüber hinaus erwerben Sie Grundlagenwissen im betriebswirtschaftlichen Bereich, wie zum Beispiel in der Buchführung, zu Steuern und im Rechnungswesen. Außerdem können Sie Ihr Know-how in Schwerpunkten vertiefen. Auch dieser Studiengang bietet sehr gute Chancen für Absolvent*innen.Mehr dazu: Wirtschaftsrecht-Studium: Voraussetzungen, Inhalte, Ablauf

Supply-Chain-Management

Mit diesem Studiengang können Sie Ihr Interesse an logistischen Zusammenhängen und Prozessen mit betriebswirtschaftlichem Wissen verbinden. Das Aufgabenfeld in der Logistik ist meist sehr komplex und bietet gute Karrierechancen.Mehr dazu: Supply Chain Manager*in: alle Infos zum Studium

Business Management

Wollen Sie ein eher praxisorientiertes Studium im Bereich BWL, dann bietet sich der Studiengang Business Management an, der sich meist durch einen hohen Praxisbezug auszeichnet und Sie zum Allrounder ausbildet.Mehr dazu: Guide für das Business Management Studium

Wirtschaftspsychologie

Der Studiengang bereitet Sie in erster Linie auf eine Tätigkeit im Personalwesen, in der Medien- oder Kommunikationsbranche oder im Marketing vor, doch auch andere Berufswege stehen Ihnen mit der Kombination aus psychologischem und betriebswirtschaftlichen Know-how offen.Mehr dazu: Was macht ein/e Wirtschaftspsycholog*in?

Gesundheitsmanagement

Dieser Studiengang vermittelt Ihnen betriebswirtschaftliches Know-how für eine Karriere in der boomenden Gesundheitsbranche. Das Studium ist in der Regel dual ausgelegt und daher sehr praxisorientiert.Mehr dazu: Duales Studium Gesundheitsmanagement: ein ÜberblickWie Sie sehen, bieten sich Ihnen im breiten Feld „Wirtschaft“ zahlreiche Möglichkeiten für Studium und Beruf. Welchen Weg Sie auch einschlagen – auf Indeed.com finden Sie die richtige Stelle!
Teilen:
  • Twitter
  • LinkedIn
  • Facebook
  • E-Mail
Ist dieser Artikel hilfreich?

Weitere Artikel