Adolf Hitler: Das wissen wir über sein Liebesleben - FOCUS online
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Impotent, asexuell, pervers?Aus vielen Bemerkungen einstiger Gegner trieft der Hass
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Adolf Hitler und Eva Braun auf dem Berghof
Bundesarchiv/B 145 Bild-F051673-0059 / CC-BY-SA Adolf Hitler und Eva Braun
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Ob das wirklich stimmt, weiß kein Mensch. Doch gerade bei Hanfstaengl sind Zweifel angebracht, triefen doch auch seine sonstigen Bemerkungen über Hitler nur so von Hass. Wer es noch derber mag, halte sich an den früheren NSDAP-Aktivisten Otto Strasser, dessen Bruder Gregor im Auftrag des Diktators 1934 ermordet wurde. 1945 „verriet“ Strasser dem amerikanischen Geheimdienst OSS, Hitler habe seine Nichte Geli Raubal gezwungen, auf ihn zu urinieren und sich so sexuell befriedigt.

Erstaunlich ist, wie unkritisch sich auch seriöse Forscher auf derartige Aussagen und bloße Mutmaßungen stützen, wenn es um Hitlers Privatleben geht. Selbst epochemachende Biographien wie die von Joachim Fest und Ian Kershaw sind nicht frei von solcher Unbedarftheit. Beispielsweise konstatiert Fest, Geli Raubal sei Hitlers große Liebe gewesen und Eva Braun lediglich seine Mätresse.

„Eva Braun hatte für Hitler eine enorme Bedeutung“

Ähnlich äußert sich Kershaw und bemerkt überdies, Hitlers Beziehungen zu Frauen seien gewöhnlich „distanziert und gekünstelt, ohne emotionalen Bindungen“ gewesen. Sein Fazit: „Hitler sah die Frauen als Objekt, als Ornament in einer ‚Männerwelt‘.“

Heike Görtemaker, die vor einigen Jahren eine Biographie über Eva Braun verfasst hat, widerspricht da entschieden. „Gerade Eva Braun hatte für Hitler eine enorme Bedeutung“, betont sie. Keineswegs sei sie das naive blonde Dummchen gewesen, als das sie immer hingestellt werde. Vielmehr habe sie Hitler Halt und Stabilität gegeben – und immer mehr Einfluss erlangt. „Wer zu Hitler wollte, kam an ihr nicht vorbei“, sagt die Historikerin. Selbst mächtige Männer wie Albert Speer oder Martin Bormann hätten sie gefürchtet.

Buchtipp

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C.H.Beck

Das Buch "Eva Braun: Leben mit Hitler" ist im Verlag C.H.Beck erschienen. Heike Görtemaker zeichnet darin ein wissenschaftlich fundiertes Bild der Eva Braun, die gerne als politisch naives, oberflächliches junges Mädchen hingestellt wird. Die Historikerin klärt auf, wie viel Wahrheit hinter diesem Bild steckt.

Der „Führer“ stand nicht einsam an der Spitze

Auch andere Frauen haben in Hitlers Leben eine Rolle gespielt. Wie die schon erwähnte Nichte Geli Raubal, mit der er eine Weile zusammen in seiner Wohnung am Prinzregentenplatz lebte. Oder die erst 16-jährige Maria Reiter, genannt "Mimi" oder "Mitzi", mit der Hitler ein kurzzeitiges, schwärmerisches Verhältnis einging.

Noch viele weitere Namen wären zu nennen. Helene Bechstein und Elsa Bruckmann zum Beispiel, Winifred Wagner und Leni Riefenstahl, Magda Goebbels und Ilse Hess. Mit ihnen und zahlreichen anderen Frauen, die ihm politisch nahestanden, pflegte Hitler auch privaten Umgang. Keineswegs war er der einsam an der Spitze stehende „Führer“ – ein Bild der nationalsozialistischen Propaganda, das bis heute durch die Forschungsliteratur geistert.

Adolf Hitler – ein Mensch mit Privatleben und Gefühlen?

Offen bleiben muss allerdings die Frage nach dem Sex. Nirgendwo lässt sich belegen, dass Hitler mit einigen seiner zahlreichen Frauenbekanntschaften geschlafen hat. Aber auch für das Gegenteil gibt es keinen Beweis. Wer etwas anderes sagt, begibt sich auf das weite Feld der Spekulation.

Doch allein schon die Vorstellung, dass Hitler mehr oder weniger „normale“ Beziehungen zu den Menschen in seiner Umgebung unterhielt, irritiert bis heute. Schließlich gilt er als Synonym des Bösen, als „Unperson“, wie ihn sein Biograph Joachim Fest bezeichnete. „Damit in Einklang zu bringen, dass Hitler ein Privatleben hatte und ein Mensch mit Gefühlen war, erscheint vielen immer noch unvorstellbar“, sagt Görtemaker.

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