Wie geht es nach der Landtagswahl für den ehemaligen AfD-Politiker weiter?
Marcus Pretzell, Ex-AfDler und Gatte von Frauke Petry, sitzt als parteiloser Abgeordneter im nordrhein-westfälischen Landtag. Noch. Mit dem Ende der Legislaturperiode wird er sich voraussichtlich aus dem Landtag verabschieden und mit ihm auch die Möglichkeit einer rechtskonservativen, aber verfassungstreuen Opposition.
Mit dem nahenden Ende dieser Legislaturperiode verlassen viele Abgeordnete den Landtag. Einer von ihnen ist Marcus Pretzell. Mit dem heute parteilosen Ex-AfDler verabschiedet sich auch eine politische Option aus dem Landtag – die einer populistischen, aber noch verfassungstreuen Partei rechts der Union.
Bis September 2017 leitete der 48-Jährige Fraktion und Partei der NRW-AfD und versuchte sie auf einem rechten, aber (irgendwie doch noch) verfassungskonformen Kurs zu halten. Dann verließ er mit seiner Gattin Frauke Petry die AfD – weil es ihnen misslungen war, rechtsextreme Kräfte aus der Partei zu drängen.
„Alle Parteien unterliegen der Gefahr, durch intolerante und aktivistische Gruppen gekapert zu werden“, sagte er dieser Zeitung. „Rechts von Union und FDP“ seien das aber „die gut vernetzten Anhänger nationalsozialistischer Ideen“. Sie seien die „Totengräber neuer Projekte“.
Sein Landtagsmandat behielt Pretzell jedoch. Im Plenum versuchte er anfangs, einen inhaltlich eigenen Platz zwischen Union und AfD zu besetzen. Es war die Zeit, als Pretzell und Petry die „Blaue Partei“, eine Art moderatere AfD, gründeten. Doch 2019 dampften sie die Mini-Partei ein. Von da an ließ der Redeeifer des gelernten Anwalts nach.
Was beruflich nach der Wahl im Mai kommt, darüber mag Pretzell nicht viel sagen. Dass Ex-AfDler auf dem Arbeitsmarkt schwer vermittelbar sind, dürfte der sechsfache Vater wissen. Im Blick auf die Partei-Politik aber ist er sehr klar: Damit ist er fertig.