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Ahaus in Nordrhein-Westfalen: Jugend-Gang bedroht Stadt - jetzt erklärt Bürgermeisterin „Nicht so schlimm“-Aussage
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Jugend-Gang bedroht eine ganze Stadt - Anführer (12) mit 50 Straftaten

In der Kleinstadt Ahaus macht eine Jugendgang das Leben der Einwohner zur Qual. Dort terrorisieren Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund seit Monaten die Bürger. Die Bürgermeisterin fand „es gar nicht so schlimm“ - kassiert diese Aussage aber jetzt wieder ein.

Die Bande soll aus 23 Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 17 Jahren bestehen und im Innenstadtbereich ihr Unwesen treiben, wie Polizeisprecher Thorsten Ohm „Bild“ bestätigte. Auf ihrer Webseite schreibt die Stadt Ahaus selbst von einer Gruppe, „die mutmaßlich aus ca. 20-30 Mitgliedern mit Migrationshintergrund im Alter von 9 bis 23 Jahren besteht“.

Die Liste der Vorwürfe gegen die Gruppe ist lang: Bedrohungen von Mitschülern, Schlägereien, Sachbeschädigungen, Ruhestörungen und auch Hausfriedensbruch werden der Gang vorgeworfen. Allein dem 12-jährigen Anführer der Gruppe werden 50 Straftaten zugeschrieben, wie „Bild“ berichtet.

Bürgermeisterin erklärt ihre „Gar nicht so schlimm“-Aussage

Während Bewohner von Ahaus Angst vor der Bande haben, „ihnen aus dem Weg gehen“ und beschreiben, wie etwa ein älterer Mann als „Nazischwein“ beschimpft wurde, fand Bürgermeisterin Karola Voß (parteilos) die Situation „gar nicht so schlimm“, wie sie zu „Bild“ sagte.

Nun aber meldet sich Voß erneut zu Wort und sagt, dass der Satz „völlig aus dem Zusammenhang gerissen“ sei. „Er stammt aus einem Telefoninterview am Freitagnachmittag. Da war die Überschrift 'Jugendbande terrorisiert Kleinstadt!'“, sagte die Bürgermeisterin gegenüber der „Münsterland Zeitung“ und erklärt weiter: „Ich wollte den Begriff 'terrorisieren' relativieren. Auf keinen Fall sollte der Eindruck entstehen, dass ich die Vorgänge in den Schulen verharmlose.“

Meldung vom 27.02.2018
Stadt Ahaus Bürgermeisterin Karola Voß
 

Voß sei es wichtig, „dass sich Kinder und Jugendliche überall in der Stadt wohl und sicher fühlen.“ Ihrer Meinung nach entstehe aber mit der aktuellen Berichterstattung ein falscher Eindruck. „Aber ich bedaure, dass Ahaus so dargestellt wird, als könne man nicht mehr sicher durch die Innenstadt gehen. Das stimmt einfach nicht“, so die Bürgermeisterin gegenüber der „Münsterland Zeitung.“ Sie betont zudem, diese Jugendgruppe „nur ein kleiner Teil im Vergleich zu den vielen Menschen, die sich hier gut integrieren“ sei.

Jugendbande terrorisiert Ort: Eltern berichten von Demütigungsvideos

Laut dem Sender WDR terrorisiert die Jugendgang seit letztem Herbst die Stadt. Betroffene Eltern berichteten, wie die Gruppe ihr Kind umzingelte, zu Boden drückte und schlug, während sie die Tat filmte. Von Demütigungsvideos sprechen die Eltern. Man wolle sich das nicht mehr gefallen lassen, so die Mutter eines Prügelopfers.

Die Stadt schreibt, die Jugendlichen seien „auch in anderen Situationen“ aufgefallen - etwa im Schlossgarten der Stadt, im Bahnhofumfeld und Schulen.

Polizei will „die Situation nicht hinnehmen“

Anzeige erstattete etwa Mike Jugel, dessen Sohn mehrfach von den Jugendlichen attackiert wurde. Der Vater schloss sich mit anderen Eltern von Opfern zusammen - sie fordern nun ein Ende der Übergriffe. Laut „Bild“ arbeitet die Polizei inzwischen mit dem Jugendamt und den Schulen zusammen, man wolle „die Situation nicht hinnehmen“, Ermittlungsverfahren seien eingeleitet.

Wie Bürgermeisterin Voß erklärt, seien zuvor nur Einzelfälle bekannt gewesen, welche für die Stadt keinen  Zusammenhang hatten. „Als wir von der Verknüpfung erfahren haben, haben wir direkt die Hotline für Betroffene eingerichtet“, sagt Voß. Man nehme „die Sache natürlich trotzdem ernst“ und befinde sich „in Gesprächen mit den Schulen“ und überlege „wie wir mit der Situation umgehen“.

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