Schottland: Geografie, Landkarte

Allgemeine Hinweise
Schottland bildet das nördliche Drittel Großbritanniens.

Das Land umfasst eine Fläche von ca. 78.772 km².

Schottland weist nur eine einzige Landgrenze zu England auf. Diese verläuft im Süden Schottlands zwischen dem Meeresarm Solway Firth und dem River Tweed und hat eine Länge von 96 km.

Nahe der heutigen Grenze zwischen den beiden Ländern verlief der zwischen 122 und 128 n.Chr. erbaute Hadrianswall.

Dieser verlief auf einer Länge von ca. 113 km zwischen dem Solway Firth und der heutigen Stadt Newcastle und sollte der Abwehr von Angriffen aus dem Norden sowie der Überwachung des Grenzverkehrs dienen. Der Hadrianswall war bis ca. ins Jahr 400 n.Chr. als die Römer Britannien verließen in Benutzung.
Weiter nördlich wurde an der schmalsten Stelle Schottlands zwischen 142 und 144 n.Chr. ein weiterer Wall, der sogenannte Antoninuswall, errichtet. Dieser war mit einer Länge von ca. 60 km in etwas halb so lang wie der Hadrianswall, jedoch nicht so aufwendig ausgestaltet.
Nahe der heutigen Grenze zu England, ca. 30 km nordöstlich, befindet sich die Kleinstadt Lockerbie. Traurige Berühmtheit erlangte der Ort durch den am 21.12.1988 durchgeführten Sprengstoffanschlag auf den PanAm-Flug 103.
Der durch libysche Terroristen durchgeführte Anschlag führte zur Explosion der Maschine über der Stadt und kostete 270 Menschen das Leben. 11 dieser Terroropfer stammten aus Lockerbie. Über die Irische See grenzt Schottland an Nordirland.

Es sei hier nochmals darauf hingewiesen, dass Schottland gemeinsam mit England und Wales zu Großbritannien gehört. Das Referendum vom 18.09.2014 über Schottlands Unabhängigkeit von Großbritannien wurde von den Schotten abgelehnt.
Aber durch den Austritt von Großbritannien aus der EU könnte es zu neuen Unabhängigkeitsbewegungen kommen.
Neben der Grenze zwischen England und Schottland, die derzeit den Grenzen zwischen zwei deutschen Bundesländern vergleichbar ist, lassen sich aufgrund der Topografie Schottlands mit ihren zahlreichen tief eingeschnittenen Meeresarmen zahlreiche natürliche Grenzen ausmachen.

Interessante Details

Die Geografie Schottlands ist sehr abwechslungsreich. Im Allgemeinen unterteilt sie sich in die flachen Lowlands im Süden und in die gebirgigen Highlands im Norden und Westen des Landes.

Die sanften Rundungen der Highlands sind Zeugen der letzten Inlandvereisung Europas.

Schottlands höchster Berg, der Ben Nevis, ist mit 1.344 m gleichzeitig auch der höchste Berg des Vereinigten Königreiches.

Die zahlreichen langen und tiefen Meeresarme, die die Geografie Schottlands kennzeichnen, nennen sich Firths und Lochs.

Die Nord- und Westküste ist übersät von zahlreichen Inseln, darunter die Hebriden sowie die Orkney- und die Shetland-Inseln.

Die größten Städte sind Edinburgh, Glasgow und Aberdeen.

Schottland umfasst, wie oben erwähnt, eine Fläche 78.772 km².
Davon sind:

  • Wald
    Rund 11% des Landes sind bewaldetes Gebiet. 61,5% davon sind Nadelwald, 28% Laubwald, der Rest ist Krüppel- und Buschholz. Insgesamt 67% der britischen Wälder sind stark umweltgeschädigt, was prozentual der höchste Anteil an Waldschäden in ganz Europa ist.
  • Wiesen- und Weideland
    Rund 51% der Gesamtfläche Großbritanniens wird als Wiesen- und Weideland oder als Ackerfläche genutzt.
  • Äcker und Felder
    Gut ein Drittel der bebaubaren Fläche des Landes wird zum Ackerbau genutzt. Dabei wird hauptsächlich Getreide, Obst, Gemüse und Raps angebaut.
  • Sumpf
    Sumpfgebiete gibt es in Großbritannien nur wenige.
  • Gebirge
    Etwa 19% des Landes werden von gebirgigem Gelände eingenommen.

Landesgrenze, Küstenlänge

Eine Art von "Landgrenze" besitzt Schottland auf einer Länge von ca. 100 km nur mit England. Es sei hier nochmals darauf hingewiesen, dass Schottland gemeinsam mit England und Wales ein Teil von Großbritannien ist. Zusammen mit Nordirland ergibt sich das "Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland", das oft mit UK (United Kingdom) abgekürzt wird.

Schottland hat Küsten zur See mit einer gesamten Länge von etwa 3.540 km.

Inseln

Die Bezeichnung "Britische Inseln" bezieht sich auf das gesamte Archipel Großbritanniens, von Scilly im Süden zu den Shetland Inseln im Norden Schottlands sowie von den westlichen Blasket Inseln zum östlichen East Anglia. Das gesamte Gebiet umfasst über 6.000 Inseln.
Zu den großen schottischen Inseln bzw. Inselgruppen gehören Orkney, Shetland, Isles of Skye und die Hebriden. Die Hebriden werden in die Inneren und die Äußeren Hebriden unterteilt:

Orkney-Inseln
Die Orkney-Inseln besteht aus 17 bewohnten und 50 unbewohnten Inseln, die etwa 10 km vom Festland entfernt zwischen Nordsee und Atlantik liegen. Die Hauptinsel ist Mainland mit der Hauptstadt Kirkwall, die etwa 7.000 Einwohner hat. Hier liegen die höchsten Steilklippen Schottlands, die 347 m hohen Sandsteinklippen von Hoy. Die grünen Berge auf der Rückseite werden von einem Gletschertal durchzogen. Das "Heart of Neolithic Orkney" mit den Stones of Stennes, dem Ring of Brodgar, den Standing Stones und den Maeshowe Chmbered Cairn gehören seit 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe. Das Archipel Orkney hat eine Gesamtfläche von 992 km², von denen 492 km² auf die Hauptinsel Mainland entfallen. Die zum Archipel gehörenden Inseln verteilen sich über ein Gebiet von knapp 50 km in Ost-West- und 85 km in Nord-Süd-Richtung. Über ihre Bewohner wird gesagt, dass sie Bauern mit einem Fischerboot sind, während die Shetlander Fischer mit einem Stück Land sind.

Shetland-Inseln
Die Shetland-Inseln bestehen aus insgesamt 100 Inseln, die etwa 350 km von Aberdeen entfernt gelegen sind. Die etwa 23.000 Shetländer leben auf 18 der Inseln, deren Zentrum die alte Hafenstadt Lerwick auf der Hauptinsel Mainland ist. Besonders viele Tiere kann man auf der kleinen Shetland-Insel Mousa beobachten, die den nördlichsten Teil Großbritanniens ausmacht. Von den 1.426 km² Fläche entfallen etwa zwei Drittel auf die Hauptinsel Mainland. Die Shetland-Inseln sind der nördlichste Teil Schottlands und damit auch Großbritannien. Besonders bekannt sind die Shetlands durch die sehr genügsamen Shetland-Ponys und die Shetland-Pullover.

Hebriden
Das Archipel der Hebriden liegt vor Schottlands Westküste und besteht aus 500 Inseln, die zwischen 50 und 100 km vom Festland entfernt liegen. Sie werden, wie erwähnt, in die Inneren und die Äußeren Hebriden unterteilt. Nur etwa 80 der Hebrideninseln sind bewohnt. Auf der Insel Lewis, der mit einerFläche von 1.769 km² größten Insel der Äußeren Hybriden, stehen die geheimnisvollen Standing Stones of Callanish. Auf Süd-Harris kann man auf einer einspurigen Panoramastraße durch Felsschären, Meerarme und kleine Gehöfte fahren. Die Hebriden erstrecken sich über mehr als 200 km Länge von etwa 59°N 6°W bis 56°N 8°W und bilden für Schottlands Westküste einen Wall vor dem Atlantik. Die ca. 500 Inseln haben eine Gesamtfläche von insgesamt 7.285 km². Erwähnenswert ist die 875 km² umfassende Insel Mull, die zu den inneren Hebriden gehört.

Isles of Skye
Die Isles of Skye mit einer Fläche von rund 1.656 km² ist die größte der Inneren Hebriden und ist mit dem Festland über eine Brücke verbunden. Sehr beliebt ist dort die Bergkette der Cuillins, von denen der Sgurr Dearg mit 986 m der höchste ist.

Tidenhub

An der schottischen Ostküste beträgt der mittlere Tidenhub rund 3,50 m.
Im Hafen von Ullapool an der Westküste im nördlichen Schottland besitzt der Tidenhub nahezu den gleichen Wert.
Ausführliche Erläuterungen zu Ebbe und Flut finden Sie unter Gezeiten, Ebbe und Flut.

Geografische Länge und Breite

Schottland - ohne die Inseln - erstreckt sich (gerundet) über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 54° 35` bis 58° `40`nördliche Breite
Δλ = von 1° 50' bis 6° 15` westliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

In Schottland gilt eine Stunde Zeitverschiebung zur Mitteleuropäischen Zeit (MEZ).

Δt (MEZ) = - 1 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Edinburgh

Edinburgh liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 56°.
Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Edinburgh Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

56° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 57,5°

Mit 57,5° hat die Sonne in Edinburgh somit den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm).

Berge

Ben Nevis
Der höchste Berg Schottlands und auch Großbritanniens ist der Ben Nevis mit einer Höhe von 1.344 m. Er liegt in der Nähe des Ortes Fort William.
Wegen plötzlicher Wetterumschwunge und auftretenden Nebel ist eine Begehung des Gipfels durchaus mit Gefahren verbunden.

Hinweis
Wenn Berge in Schottland höher als rund 914 Meter sind, werden diese nach Sir Hugh Munro "Munros" genannt. Hugh Munro versuchte als erster, die schottischen Berge dieser Höhe zu katalogisieren.
Zu den schottischen Munros zählen:

  • der Ben Lomond mit einer Höhe von 974 m
  • der Lochnagar mit einer Höhe von 1155 m
  • der Sgurr nan Gillean mit einer Höhe von 964 m
  • der Sgurr Alasdair mit einer Höhe von 992 m
  • der Inaccessible Pinnacle / Sgurr Dearg mit einer Höhe von 986 m
  • der Liatach mit einer Höhe von 957 m
  • der Devil's Point mit einer Höhe von 1.004 m
  • der Cairn Gorm mit einer Höhe von 1.244 m
  • der Ben Macdhui mit einer Höhe von 1.309 m

Flüsse

Tay
Der längste Fluss Schottlands ist der Tay mit einer Länge von 193 km. Seine Quelle befindet sich an den Hängen des 1.130 m hohen Ben Lui - ca. 70 km nordwestlich von Glashgow in den südlichen Highlands. Er und mündet bei der ca. 45.000 Einwohner zählenden schottischen Stadt Perth in den Firth of Tay (Förde) und dann nach rund 40 km in die Nordsee. Der Firth of Tay wird durch die ca. 3 km lange Firth-of-Tay-Brücke Eisenbahnbrücke und die ca. 2 km weiter östlich liegende Tay Road Bridge Straßenbrücke überquert. Perth liegt ca. 50 km nord-nordwestlich von Edinburgh, außerdem liegt auf der nördlichen Seite des Firth noch die 175.000 Einwohner zählende Stadt Dundee.

Clyde
Der Clyde besitzt eine Länge von 176 km. Seine Quelle liegt in den Lowther Hills in South Lanarkshire. South Lanarkshire ist eine der 32 "unitary authorities" in Schottland. Der Clyde entsteht aus dem Zusammenfluss der beiden Flüsse Potrail Water und Daer Water. An dem Fluss liegt u.a. die Stadt Glasgow. Seine Mündung befindet sich bei Greenock, etwa 35 km nordwestlich von Glasgow. Hier mündet er in den Firth of Clyde (= Förde, FjordMeeresarm). In dem Firth of Clyde befindet sich u.a. die 430 km² große Insel Isle of Arran. Die ca. 80 km lange Halbinsel Kintyre trennt den Firth of Clyde vom Atlantik.

Spey
Der Spey besitzt eine Länge von 173 km. Seine Quelle liegt in den Monadhliath Mountains der Highlands. Er mündet bei Garmouth an der Ostküste Schottlands in den Moray Firth (Fjord, Meeresarm).

Tweed
Der Fluss Tweed (River Tweed) besitzt eine Länge von 156 Kilometer lang und fließt hauptsächlich durch die Scottish Borders in Schottland. Seine Quelle liegt bei Tweedsmuir in Schottland. Auf seinen letzten 27 km bildet er bis zur Mündung eine natürliche Grenze zwischen Schottland und England. Bei der 12.000 Einwohner zählendem englischen Ortschaft Ort Berwick-upon-Tweed mündet der Fluss Tweed in die Nordsee.

Weitere Flüsse in Schottland:

  • Don mit einer Länge von 140 km
  • Dee mit einer Länge von 140 km
  • Findhon mit einer Länge von 130 km
  • Forth mit einer Länge von 97 km, an seiner Mündung liegt Edinburgh
  • Ayr mit einer Länge von 65 km
  • Ettrick Water mit einer Länge von 53 km
  • Water of Leith mit einer Länge von 35 km

Seen

Das Vereinigte Königreich (UK = United Kingdom) umfasst zahlreiche kleinere und größere Seen. Der größte See ist der Lough Neagh in Nordirland mit einer Fläche von etwa 147,39 m².
Große Seen in Schottland sind:

  • Loch Lomond mit einer Fläche von rund 71 m2
  • Loch Ness mit einer Fläche von rund 56,4 m2 und einer maximalen Tiefe von 800 Fuß = 244 m. Der See entstand während der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren. Loch Ness ist weltweit bekannt für sein Seeungeheuer Nessie, das vor allem während der nachrichtenarmen Jahreszeit durch die Gazetten geistert. Es gibt sogar ein entsprechendes Museum. Auf die Frage, ob es das Ungeheuer tatsächlich gibt antwortete ein einheimischer Schotte: " Mit genügend Whiskey intus kann jeder das Ungeheuer sehen"
  • Loch Awe mit einer Fläche von 38,5 m2
  • Loch Maree mit einer Fläche von 28,6 m2
  • Loch Morar mit einer Fläche von 26,7 m2
  • Loch Lochy mit einer Fläche von 16 m2 , der See ist Teil des Kaledonischen Kanals

Der Kaledonische Kanal

Vor einer Reihe von Millionen Jahren riss im schottischen Hochland die Erde auf, infolgedessen ein riesiger Graben entstand - das Great Glen - der sich im Laufe der Zeit mit Wasser füllte und zu drei langen, schmalen und hintereinander liegenden Seen führte. Dies sind das westlich gelegene Loch Lochy, in der Mitte das Loch Oich und östlich Loch Ness. Wobei Loch Ness wohl der bekannteste See Schottlands und ganz Großbritannien ist.

Bereits der berühmte James Watt hatte 1773 die Idee, die Seen miteinander zu verbinden. Aber erst ab 1803 begann man unter Leitung des Ingenieurs Thomas Telford mit der Realisierung einer Verbindung über die drei Seen zwischen der Nordsee und dem Atlantik. Erst im Jahr 1822 wurde der Kanal fertiggestellt. Er führt auf auf einer Länge von 97 km mit 29 Schleusen von Inverness am Moray Firth (Fjord) an der Nordsee über Fort Augustus und endet bei Fort William in den ca. 15 km langen Loch Linnhe, einer Bucht des Atlantik. Heutzutage wird der Kanal vorwiegend von Sportbooten und Hausbooten befahren, die man dort chartern kann. In der Nähe des Kanals befindet sich der höchste Berg von Großbritannien - der 1.344 m hohe Ben Nevis.

Nordsee, Atlantik, Irische See

Schottland grenzt im Osten und Norden an die Nordsee und im Westen an den Nordkanal, der ein Ausläufer der Irischen See ist und zwischen Schottland und Nordirland liegt. Weiter nördlich grenzt Schottland dann an den Atlantik.

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