Paul Levi: Leitfigur der Linken in der SPD | Vorwärts
Geschichte

Paul Levi: Leitfigur der Linken in der SPD

von Die Redaktion · 8. Dezember 2005
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Im Jahr 1914 verteidigt er Rosa Luxemburg in zwei politischen Strafverfahren und wird ihr enger Freund und Weggefährte. Gemeinsam mit Luxemburg gründet Levi nach Kriegsausbruch den Spartakusbund, später die KPD. Zeitweilig KPD-Vorsitzender, wird er nach heftiger Kritik am Moskau-hörigen Kurs aus der Partei ausgeschlossen. 1922 findet er den Weg zurück in die SPD und wird zur Leitfigur des linken Parteiflügels. Als Reichstagsabgeordneter spricht er in rechtspolitischen Debatten und versucht als Anwalt, die Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht aufzuklären.

Für Paul Levi ist die marxistische Theorie weder oberflächlicher Parteitagshabitus, noch degeneriertes Dogmengebäude wie der Sowjetkommunismus. Für ihn bildet sie die Grundlage, mittels derer gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen immer wieder neu zu analysieren sind. Das ermöglicht ihm, für den Erhalt und die Verbesserungen der Errungenschaften der Arbeiterbewegung zu kämpfen, ohne die Perspektive auf eine grundlegende Umwälzung der Verhältnisse aus den Augen zu verlieren

Als Reichstagspräsident Paul Löbe im Reichstag einen Nachruf auf Paul Levi spricht, verlassen die Vertreter der KPD und der NSDAP den Saal.

VonThilo Scholle

Quelle: vorwärts 3/2005

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