Lorch: Schwäbische Mundart mit Kretschmann und Strauß
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Schwäbisch in seiner schönsten Form erlebten die Besucher des „Runden Kultur Tisch Lorch“ im Hans-Kloss-Saal des Lorcher Bürgerhauses. Auf der Bühne: Der Sohn von Landesvater Winfried Kretschmann.
Samstag, 11. Mai 2024
Thorsten Vaas
1 Minute 7 Sekunden Lesedauer
Die Mimik und Gestik der beiden Akteure unterstrichen die abwechslungsreiche Darstellung von Zitaten, Lesungen und Rollenspielen, die das Publikum aufs Beste unterhielten. Schwäbische Mundartdichter, wie Sebastian Blau, Michel Buck, Thadäus Troll, Ingrid Koch und eigene Werke von Johannes Kretschmann wurden zitiert und gespielt. Heiterkeit erregten auch die schriftdeutschen Erklärungen schwäbischer Ausdrücke, wobei man merkte, wie kreativ die Schwaben bei der Erfindung von Schimpfwörtern sind: „Kreuzbiradackel…“ und verschiedene Steigerungsformen „Dippl – Oberdippl, Dackel, Mordsdackel…“ Auch schwäbische Eigenheiten, wie das „Beiga macha, an Trollinger aufmacha, dr Haushalt schaffa ond mit goadem Gwissa oin saufa ganga..“wurden bewusst gemacht! Berühmt sei auch das „Schwenglisch“, Schwäbisch mit Anglizismen durchsetzt und ganz verbreitet ist ja das „Franzschwäbisch“mit nasalen Ausdrücken: wie „Trottwar, Schäslo, Bagasch..“ Aber es gibt laut Thaddäus Troll auch schwäbische Liebesbezeichnungen, zwar derb angehaucht: „Du mei Saumenschle, han Sehnsucht noch deine Herzer, goldigs Lombasäule…“ In dr Gschicht vom Gockeler wurde klar: Was sich bewährt hot soll mr palda“. Das mittelhochdeutsche Wort „Metz“ sei heute noch in Gmünd verbreitet und heißt „Mädle“. Ein weiterer Heiterkeitserfolg waren die verschiedenen Definitionen des Mistes! Ein großer Misthaufen vor dem Haus zeigte einen begüterten Bauern an, aber „a daube Mischde“ ist dagegen ein Langweiler. Der Abend endete mit einem gemeinsamen „Schwäbischen Lumpenliedle“ und einem Loblied auf den „Runden Kultur Tisch Lorch“.