FC Bayern: Schwarzenbeck nimmt Abschied von Beckenbauer | Abendzeitung München
Interview

FC Bayern – Franz Beckenbauers Adjutant "Katsche" Schwarzenbeck nimmt Abschied vom Kaiser: "War eine Ehre, mit Dir zu spielen"

Hans-Georg "Katsche" Schwarzenbeck nimmt exklusiv in der AZ Abschied von seinem langjährigen Partner beim FC Bayern. Wie er Franz Beckenbauer einst kennengelernt und was den Kaiser ausgemacht hat
| Florian Kinast
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Szenen eines ereignis- und erfolgreichen, gemeinsamen Fußball-Weges: 501 Mal standen Franz Beckenbauer und Hans-Georg Schwarzenbeck wettbewerbsübergreifend gemeinsam auf dem Platz – für den FC Bayern und die deutsche Nationalmannschaft.
Szenen eines ereignis- und erfolgreichen, gemeinsamen Fußball-Weges: 501 Mal standen Franz Beckenbauer und Hans-Georg Schwarzenbeck wettbewerbsübergreifend gemeinsam auf dem Platz – für den FC Bayern und die deutsche Nationalmannschaft. © imago

AZ: Herr Schwarzenbeck, erinnern Sie sich noch an Ihre erste Begegnung mit Franz Beckenbauer?
HANS-GEORG SCHWARZENBECK: Das war im Sommer 1966. Ich war 18 und hatte meinen Profivertrag bei den Bayern unterschrieben, als ich mein erstes Training mit der Mannschaft hatte. Ich war sehr stolz und gleichzeitig ehrfürchtig, als ich dem Franz vorgestellt wurde. Der Franz war ja schon ein Weltstar, hatte kurz zuvor eine überragende WM in England gespielt, und ich weiß noch, wie er mich dann an jenem Tag fragte: "Und wer bist dann Du?" Ich meinte, ich bin der Hans, bis der Maier Sepp dazwischengrätschte und meinte: "Des geht ned, wir hamm schon zwoa Hans."

Die erste Begegnung: Hans-Georg Schwarzenbeck erinnert sich an seinen Einstieg beim FC Bayern

Hans Rigotti und Hans Nowak.
Ganz genau. Darum meinte der Sepp: "Du bist doch der Katsche." Den Namen hatte ich seit meiner Kindheit, aber fragen Sie mich bittschön nicht warum, irgendwann haben sie mich beim Wald- und Wiesenfußball im Perlacher Forst so gerufen. Jedenfalls hatte ich den Spitznamen auch in den vier Jahren ab 1962 in der Bayern-Jugend. Der Sepp muss das irgendwie aufgeschnappt haben, der kam immer wieder mal vorbei, um uns beim Training zuzuschauen oder auch, wenn wir große Spiele hatten, wie die Jugend-Derbys gegen Sechzig. Da sind manchmal drei-, vierhundert Leut ringsherum gestanden.

Der Kaiser (l.) und sein "Staubsauger": Ein Gegensatz, der zu historischen Triumphen in Bundesliga, Pokal und Europapokal sowie Welt- und Europameisterschaft mündeten.
Der Kaiser (l.) und sein "Staubsauger": Ein Gegensatz, der zu historischen Triumphen in Bundesliga, Pokal und Europapokal sowie Welt- und Europameisterschaft mündeten. © imago

Wie haben Sie ihn in Ihren ersten Monaten bei Bayern wahrgenommen?
Ich hab mich am Anfang unsicher gefühlt und hatte großen Respekt vor allen. Ich habe einfach nur geschaut und zugehört. Da waren viele dabei, die so viel älter waren, ein Spieler erschien zum Beispiel vor dem Training immer im feinen Anzug in der Umkleidekabine, weil er direkt aus der Arbeit in seiner Bankfiliale kam. Bei vielen wusste ich nicht, darf ich die jetzt duzen, soll ich sie siezen? Die allergrößte Persönlichkeit aber war von Anfang an der Franz. Er hatte eine Ausstrahlung und eine Autorität wie kein Zweiter.

Wie hat sich das geäußert?
Allein im Training schon. Beim Tschik Cajkovski haben wir oft Zweier-Pärchen gebildet und das Präzisionsspiel geübt. Lange Pässe über 30, 40 Meter. Der eine zum anderen und wieder zurück. Die Pärchen haben sich jedes Mal geändert. Wenn ich aber wieder mal mit dem Franz beieinander war, dann habe ich sofort den Schalter umgelegt und mir gedacht: Oh, jetzt musst Dich noch mehr konzentrieren. Weil ihm das gar nicht geschmeckt hat, wenn du ihm den Ball nicht genau hingespielt hast, wenn du den Pass zu lätschert geschlagen hast. Da hat er schon grantig werden können. "Jetzad spui halt gscheit", rief er dann gern herüber. Und dann hab ich mich zammgerissen.

Aufstieg zum Vorstopper: "Katsche" Schwarzenbecks Karrierewandel neben Beckenbauer

Bis Sie bei Bayern so ein unzertrennliches Duo wurden, dauerte es aber noch etwas. Anfangs waren Sie ja Linksverteidiger.
Richtig, auf der Position hab ich schon bei meinem Debüt gespielt, Oktober 1966 beim 1:4 in Bremen. Ein furchtbarer Nachmittag. Reingerückt nach innen bin ich dann unterm Zebec ab 1968. Ab da war ich dann Vorstopper, neben dem Franz, dem Libero.

Und so nah dran an Beckenbauer wie niemand sonst. Man könnte sagen, Sie hatten den besten Logenplatz, um seine große Kunst zu bewundern.
Ja, nur hatte ich dafür in den seltensten Fällen auch die Zeit und die Muße dazu. Ich hab ja arbeiten müssen. Aber es ist schon richtig, wir hatten nur ganz kurz Anlaufschwierigkeiten, zwei Spiele, drei vielleicht, in denen wir uns nach meiner Umstellung auf die neue Position ein bisserl angestellt haben. Da haben wir uns manchmal angeschaut und hatten Probleme in der Abstimmung. "Gehst jetzt du hin, Franz?" – "Katsche, ist das nicht dein Mann?" Dann haben wir aber sehr schnell zusammengefunden und harmoniert.

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Wie war er denn bei seinen Ansagen auf dem Platz? War er recht laut? Ging das sehr besonnen zu? Hat er überhaupt gesprochen?
Wenn ihm was nicht gepasst hat, dann hat er laut werden können. Wenn er gemeint hat, ich spiel einen Schmarrn zusammen, dann hat er mir das auch so gesagt. Umgekehrt aber auch. Wenn er wieder zu einem seiner Alleingänge durchs Mittelfeld aufgebrochen ist, dann hab ich mir oft gedacht: Was macht er denn jetzt schon wieder. Ich hab ihm dann oft hinterhergeschrien: "Franz, renn halt ned allaweil vor, bleib doch auch mal hinten." Ich war da sehr auf eine stabile Defensive gepolt. Ausgeprägtes Sicherheitsdenken. Wäre ich später mal Trainer geworden, hätte ich wahrscheinlich mit einem Stürmer und neun Verteidigern gespielt.

Die gute alte Catenaccio-Schule.
Ja, Catenaccio, aber so richtig. Jedenfalls haben wir uns gerne die Meinung gesagt und uns da nichts geschenkt. Es war aber nie bösartig oder persönlich verletzend. Es hat einfach dazugehört.

Die Kunst des Zusammenspiels: Schwarzenbecks und Beckenbauers einzigartiges Spielverständnis

In der Rückschau heißt es oft, dass Beckenbauer ohne Sie nie jener überragende Spieler hätte werden können, der er war. Weil Sie ihm alles aus dem Weg räumten, was ihm in die Quere kam, als Ausputzer, als Leibwächter und Mann fürs Grobe, und er sich erst dadurch als Freigeist entfalten konnte.
Ich weiß nicht. Wenn ich nicht gewesen wäre, dann hätte er sicher jemand anderen gehabt, der die Rolle ausfüllt. Mir war meine Rolle immer schon klar, ich war mir immer bewusst, was ich kann und was nicht. Ich hab mir immer gesagt: Schuster, bleib bei deinen Leisten. Freilich hab ich mir viel abgeschaut vom Franz und hab's auch probiert. Seine unvergleichlichen Außenrist-Pässe zum Beispiel, die zentimetergenau da ankamen, wo sie hinsollten. Ich hab das im Training auch immer wieder mal versucht, so mit dem Außenrist. Aber ich war so gscheit, dass ich mir dann recht schnell gesagt hab: Das bringt gar nix. Trainier lieber deinen anderen Fuß und schlag zur Not mit links einen Pass. Oder auch die Ballannahme. Wenn der Ball vom Himmel runterfiel, dann ist der beim Franz am Fuß liegengeblieben. Bei mir ist das in zehn Fällen vielleicht einmal passiert. Ich hab sehr schnell gemerkt, den Franz kannst einfach nicht kopieren, der ist einzigartig.

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Das waren Sie auf Ihre Art ja aber auch.
Schon, ich war gewiss kein schlechter Fußballer. Anders halt. Ich hatte meine Aufgabe. Und die war unter anderem, dem Gegenspieler hinterherzurennen und den Ball abzunehmen. Und dann habe ich den Ball zum Franz gespielt.

Einmal hat Beckenbauer auch zu Ihnen gespielt. Brüssel, Heysel-Stadion, 1974.
Ich weiß, das Europacup-Finale gegen Atlético, die 120. Minute, als wir 0:1 hinten lagen. Ich hatte mir überhaupt nichts gedacht, bin einfach vorgegangen, als der Franz mich anspielte. Dann hab ich halt abgezogen und hatte das Glück, dass der Ball vorbei an allen Madrilenen im linken Eck einschlug. Gut, ein schöner Schuss war's schon auch, ganz stramm.

Stimmt es, dass Sie eigentlich die Anweisung hatten, nie über die Mittellinie zu gehen?
Stimmt nicht. Die Geschichte hat der Uli Hoeneß mal erzählt, ist aber falsch.

Langjährige Weggefährten und Freunde: Zusammen prägten Uli Hoeneß (l.) und Franz Beckenbauer über Jahrzehnte hinweg.
Langjährige Weggefährten und Freunde: Zusammen prägten Uli Hoeneß (l.) und Franz Beckenbauer über Jahrzehnte hinweg. © IMAGO / Sven Simon

Führungsstärke und Teamdynamik: Beckenbauers Rolle bei Bayern und der Nationalelf

Kurz danach begann die WM, aber da gab es zunächst Knatsch, es gab großen Streit um die Prämien. Wie nahmen Sie Beckenbauer damals in der Auseinandersetzung mit dem DFB wahr?
Wir hatten im Trainingslager in Malente aus dem Fernsehen erfahren, dass die anderen Nationen bei einem Titelgewinn fürstlich entlohnt würden. Die Italiener, die Brasilianer, 100.000 Mark Minimum. Und bei uns war von 30.000 Mark die Rede, richtig ausgehandelt war es aber auch nicht. Da ist der Franz dann sauer geworden und hat beim DFB auf den Tisch gehauen. Mit ihm auch Netzer und Overath, das waren die drei Wortführer, allen voran aber der Franz. Jedenfalls drohte die Situation zu eskalieren, fünf Tage vor dem Auftaktspiel gegen Chile drohte der DFB, uns kollektiv rauszuwerfen und 22 andere Spieler nachzunominieren. Am Ende sorgte der Franz mit seiner Beharrlichkeit doch noch dafür, dass wir uns auf 70.000 Mark einigen konnten.

Helmut Schön muss damals sehr irritiert gewesen sein oder sogar mit der Abreise gedroht haben.
Richtig, er konnte nicht nachvollziehen, wie wir um Prämien verhandeln konnten. Zu seiner Zeit hatte man noch um die Ehre gespielt und um einen Kühlschrank. Das war ihm alles fremd. Überhaupt wirkte er in jener Zeit zurückhaltend und zögerlich.

Weshalb dann Beckenbauer immer mehr Einfluss genommen hat im Zusammenspiel mit Helmut Schön, vor allem nach dem Spiel gegen die DDR. Wie sind Ihre Erinnerungen an die berühmte Nacht danach?
Wir kamen nach dem 0:1 in Hamburg zurück in die Sportschule nach Malente. Die Stimmung war schlecht, aber wir mussten das Spiel irgendwie abhaken. Wir saßen also alle beisammen, aßen und tranken und ich weiß noch gut, wie Helmut Schön alleine in einem Eck saß. Und dann ging der Franz zu ihm. Was sie genau besprachen, weiß ich nicht. Aber am nächsten Tag war klar, wie es weitergeht, wer im nächsten Spiel gegen Jugoslawien in der Zwischenrunde spielt, und wer auf der Bank sitzt. Was dem Franz hoch anzurechnen ist: Dass er gegenüber der Presse immer betont hat, dass die Entscheidungen in Absprache zwischen Helmut Schön und dem Mannschaftsrat getroffen wurden.

In Wahrheit war's ein Zusammenspiel zwischen Franz und Schön.
Sicher. Natürlich hat er zum Schön gesagt: So und so geht's ned, wir müssen dies uns das umstellen, und dieser oder jener Spieler muss auf die Bank. Und Schön hat, wenn es passte, zugestimmt.

Und kurz darauf waren Sie Weltmeister. Danach spielten Sie mit Beckenbauer noch drei Jahre zusammen, aber abgesehen von den Triumphen im Europacup fielen die Bayern in der Liga ins bedeutungslose Mittelmaß zurück. Wie erklären Sie sich den Absturz damals?
Wir waren einfach müde. Wir waren nicht überheblich, aber überspielt. Der Franz und ich spielten wie davor auch gut zusammen, aber es klappte einfach nicht mehr, es war nicht mehr erfolgreich. Das hat den Franz auch ziemlich gewurmt. Er hatte immer hohe Ansprüche an sich und seine Mitspieler.

Von Fußballlegenden und menschlichen Momenten:  Beckenbauers Einfluss auf und neben dem Platz

1977 ging er dann nach New York, hat er sich von Ihnen nach den elf gemeinsamen Jahren denn noch verabschiedet?
Nein. Wir haben lange davon gehört, dass er womöglich geht, und auf einmal war er weg. Es war ein schwieriges Jahr für ihn, die Berichte um die Trennung von seiner Brigitte, dann die Steuerfahndung. Ich hab es ihm angemerkt, dass er auch in der Kabine immer stiller wurde, immer zurückgezogener. Wirklich laut war er ja in der Kabine selten, außer, wenn ihm mal in der Halbzeit was nicht gepasst hat und er uns aufwecken und durchrütteln musste. Er hat's ansonsten gern ruhig mögen. Und dann, 1977, noch ruhiger. Viel geredet haben wir eh selten miteinander. Am meisten vielleicht noch 1976 bei der Europameisterschaft in Jugoslawien.

Warum denn das?
Der Gerd Müller war bis 1974 ja immer im Doppelzimmer mit dem Franz, und nachdem der Gerd seit der WM nicht mehr dabei war, sagte der Franz 1976: "Katsche, du kommst zu mir." So schliefen wir dann einige Wochen im Zimmer zusammen. Sie glauben aber nicht, wie unruhig das war. Permanent hat irgendein Funktionär vom DFB an der Tür geklopft und wollte irgendwas vom Franz, manchmal während der Mittagsruhe, gern auch auf d'Nacht um zehn. Den Franz hat das selber genervt, aber es hat eben auch gezeigt, wie wichtig er war, wie sehr sich alle von ihm einen Rat holen wollten. So wie auch alle Bayern-Trainer, unter denen wir spielten, immer den Franz nach seiner Meinung fragten, bevor sie etwas entschieden.

"Schmarrn, mich interessiert's halt einfach: Wie es mit dem Kaiser auf dem Zimmer war

Wie haben Sie sich damals auf dem Zimmer dann eigentlich die Zeit vertrieben?
Wir haben viel gelesen, einmal packte der Franz einen Wälzer aus. Ein Medizin-Buch mit der Beschreibung aller möglichen Krankheiten. Ich war schon hundsmüde und wollte schlafen, aber dann hat er vorgelesen über eine kaputte Hüfte und malades Knie. "Willst Medizin studieren", hab ich ihn gefragt, worauf er nur meinte: "Schmarrn, mich interessiert's halt einfach." Er war offen für viele Sachen.

Privat hatten Sie danach nicht mehr so viel Kontakt?
Nein. Hätte ich das Golfspielen gelernt, wäre ich mit ihm vielleicht noch öfters begegnet. Manchmal hat er mir zum Geburtstag gratuliert, was mich gefreut hat. Es gab persönliche Worte wie beispielsweise, dass er sich bei mir im Spiel so sicher gefühlt hätte wie in der Bank von England. Bei manchen Empfängen haben wir uns immer wieder getroffen, und wenn ich ihn gesehen habe, habe ich mir jedes Mal wieder gedacht: Was für eine besondere Persönlichkeit.

Schwarzenbeck emotional: "Der Name Beckenbauer bleibt für immer"

Karl-Heinz Rummenigge sagte vergangene Woche: Wenn der Franz in einen Raum kam, ging das Licht an.
Das Licht war meistens vorher schon an. Aber es stimmt schon, wenn der Franz wohin kam, hat sich jeder zu ihm umgedreht. Er war schon diese Lichtgestalt, diese besondere Erscheinung. Bei Auswärtsreisen in Europa oder auch Südamerika bin ich oft mit den Mitspielern unten in der Hotellobby gesessen, unbehelligt. Aber wenn der Franz des Wegs kam, dann ging ein Raunen durch die Halle. Was den Franz so einzigartig machte, war auch seine Nahbarkeit. Kein Hauch von Arroganz, stattdessen ganz bodenständig und herzlich zu jedem. Ob die Putzfrau oder den Direktor, der Franz hat alle gegrüßt, das war ganz selbstverständlich für ihn, für ihn gab es keinen Unterschied, für ihn waren die Menschen alle gleich. Überall auf der Welt ob in München, Spanien, Italien oder Brasilien, da kam immer ein herzliches "Grüßgott beieinander." Dazu kam, dass es bei ihm nie aufgesetzt oder affektiert wirkte, sondern ganz natürlich. Und selbst wenn er mit irgendeinem Häuptling im hintersten Botswana mal tanzen musste, dann sah sogar das bei ihm richtig gut aus.

Während der Kaiser (l.) als eleganter Techniker für Furore sorgte, war Katsche mit seinem schnörkellosen Spielstil das genau Gegenteil. Oftmals wurde er "Der Putzer des Kaisers" genannt.
Während der Kaiser (l.) als eleganter Techniker für Furore sorgte, war Katsche mit seinem schnörkellosen Spielstil das genau Gegenteil. Oftmals wurde er "Der Putzer des Kaisers" genannt. © imago

Was denken Sie, wird von Franz Beckenbauer als Vermächtnis für die nachkommenden Generationen bleiben?
Der Franz wird unvergessen bleiben. Der Name Beckenbauer bleibt für immer. Mich erfüllt tiefe Dankbarkeit, dass ich einen so großartigen Fußballer und noch großartigeren Menschen als Kameraden und Weggefährte so lange auf dem Platz begleiten durfte. Und wenn ich ihm das zum Abschied noch sagen darf: Es war mir eine Ehre, mit Dir zu spielen, lieber Franz.

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  • Wichtig am 22.01.2024 23:47 Uhr / Bewertung:

    Genau: die Bescheidenheit. Seinen Zeitschriftenladen und Copyshop in der Ohlmüllerstraße kenne ich. Katsche hat mich bedient. Der FC Bayern hat ihm mehr Kopien gebracht als ich. Aber im Gegensatz zu den derzeitigen lauffaulen multimillionösen Stars, die gegen ihre Trainer spielen, war der Katsche ein volkstümlicher Typ. Viel zu wenig beachtet, wie ich finde.

  • TheSpecialOne am 21.01.2024 13:56 Uhr / Bewertung:

    So einer wie Katsche fehlt uns heute. So'n Abräumer, kompromisslos, Typ Fußball-Handwerker.

  • Südstern7 am 19.01.2024 13:35 Uhr / Bewertung:

    Im Nachhinein verklärt sich alles. "Der Gerd Müller konnte nicht Fußball spielen", sagen viele. Welch ein Irrtum! Müllers Ballbehandlung war Weltklasse, seine Übersicht, sein taktisches Verständnis auch. Er sei, las ich mal von einem seiner Mitspieler, auch ein hervorragender Verteidiger gewesen. Mit Schwarzenbeck ist es ähnlich. Sein Tor gegen Atletico 1974, so schrieb ein Journalist, sei Zufallsprodukt gewesen. Er sollte sich mal alte Spiele anschauen! Schwarzenbeck erzielte 21 Bundesligatore, seine Schüsse hart und platziert. Er, Katsche, habe nur auf Protektion von Beckenbauer seine Länderspiele absolviert, heißt es. Quatsch, sage ich! Im Vergleich zu Körbel, Fichtel und anderen war Schwarzenbeck der weitaus ballsichere, schnellere und taktisch flexiblere Spieler.

    Schwarzenbeck hatte ein Geschäft in der Ohlmüllerstraße und ich durfte ihn dort mal kennen lernen. Wenigstens ein Urteil über ihn sah ich dort bestätigt: Bescheidenheit! Der wurde fast rot als ich ihm für alles dankte.