"Lieblingsstücke" aus dem Archäologischen Museum

Prof. Dr. Achim Lichtenberger (g.l.), Direktor des Archäologischen Museums, und Dr. Helge Nieswandt (3.v.l.), Kustos des Museums, mit einem Teil des Autorenteams
Prof. Dr. Achim Lichtenberger (g.l.), Direktor des Archäologischen Museums, und Dr. Helge Nieswandt (3.v.l.), Kustos des Museums, mit einem Teil des Autorenteams
© Archäologisches Museum Münster/Lianna Hecht

Schwergewichtig nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinne kommt der neue Katalog des Archäologischen Museums der Universität Münster daher. Auf 400 Seiten haben die Herausgeber Prof. Achim Lichtenberger und Dr. Helge Nieswandt ihre "Lieblingsstücke" des Museums herausgesucht und eine repräsentative Auswahl aus den gut 7.000 Artefakten und 10.000 Münzen, knapp 500 Abgüssen, den 26 Modellen antiker Stätten und Monumenten, 221 Hologrammen sowie der Scherbensammlung mit 5.100 Stück geschaffen. Autorinnen und Autoren sind neben Lehrenden der Universität insbesondere auch fortgeschrittene münstersche Studierende, die sich mit ausgewählten Stücken beschäftigt haben.

| Sonderausstellung vom 1. Juni bis 29. September
Sonderausstellung vom 1. Juni bis 29. September

Legendär

Dr. Helge Nieswandt übergibt ein zweinhalb Jahrtausende altes, attisches Duftölgefäß für die Sonderausstellung im Pferdemuseum.
Dr. Helge Nieswandt übergibt ein zweinhalb Jahrtausende altes, attisches Duftölgefäß für die Sonderausstellung im Pferdemuseum.
© Pferdemuseum Münster

Noch heute ist Pegasos in jedem Herbst am Himmel zu sehen: Das Sternbild knapp unter dem Himmelsäquator erinnert an das geflügelte Fabelwesen, das einst den griechischen Helden Bellerophon in den Kampf gegen die Chimäre und die Amazonen trug. Pegasos gehört zu jenen berühmten, über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg verehrten Pferden, denen die neue Sonderausstellung "Legendär" im Westfälischen Pferdemuseum Münster gewidmet ist. Das Archäologische Museum hat einige Leihgaben, die überwiegend das geflügelte Ross zeigen, beigesteuert.

| Münze des Monats Mai
Münze des Monats Mai

Vereint im Monogramm

Pentanummium des Kaisers Iustinos II., geprägt in Kyzikos, 565 bis 578
Pentanummium des Kaisers Iustinos II., geprägt in Kyzikos, 565 bis 578
© Michael Grünbart

Eine bis dahin noch nicht gekannte Machtfülle einer römischen Kaiserin zeigen Münzen, die unter Iustinos II in den Jahren 560er und -70er Jahren geprägt wurden. Auf dem kupfernen Kleingeld war er gemeinsam mit seiner Ehefrau Gemahlin Sophia abgegbildet, die neben ihm auf gleicher Höhe saß und die selben Insignien wie er trug. Auf der Münze des Monats Mai geht die Symbiose noch weiter: Auf den Pentanummi-Stücken werden die Namen der Kaiserin und des Κaisers in einem Blockmonogramm verschmolzen. Wenn man die einzelnen Buchstaben liest, dann kommt man auf IVCTINOV KAI COΦIAC (»des Iustinos und der Sophia«). Das kaiserliche Ehepaar tritt als Einheit auf.