ANNA VON DER PFALZ
Anna von der Pfalz
(tschechisch Anna Falcká)
(* 26. September 1329; † 2. Februar 1353 in Prag)
war die zweite Frau Kaiser Karls
IV., die nach dem Tod der Blanca
Margarete von Valois († 1348)
auf der Prager Burg residierte.
Leben:
---------
Anna von der Pfalz
stammte aus dem Adels-Geschlecht der WITTELSBACHER. Sie war Tochter
des Pfalzgrafen Rudolf II.
und seiner Ehefrau Anna
aus Tirol. Anna war dabei
eine enge Verwandte des böhmischen
Königs Heinrich von
Kärnten, der ihr Ur-Groß-Onkel mütterlicherseits
war. Von der Kindheit sind keine Überlieferungen bekannt. Als
20-Jährige wurde sie im März 1349 auf der Burg Stahleck mit
dem böhmischen und deutschen König verheiratet. Bis zur
Vermählung war Rudolf II.
einer der bedeutendsten Gegner KARLS
IV. Noch im Februar 1349 stand er auf der Seite des
Gegen-Königs GÜNTHER
VON SCHWARZBURG. Dieser von KARL
IV. eingefädelte diplomatische Schachzug hatte nicht nur
die Zahl der Gegner verkleinert, er erwarb sich gleichzeitig Teile der
Ober-Pfalz, das sogenannte Neuböhmen. Anfang November 1349 wurde Anna im St. Veitsdom zur
Königin gekrönt. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits
hochschwanger und der König und das ganze Land warteten nun
ungeduldig auf die Geburt eines Erben. Mitte Januar 1350 gebar sie
einen Sohn, der nach dem böhmischen Patron auf Wenzel getauft wurde. Das
Kind starb im Dezember 1351, ein Jahr darauf auch die schöne junge
Königin Anna. KARL wurde nun mit 37 Jahren
das zweite Mal Witwer, mit einem Kind, der Tochter Katharina. Diese lebte am Wiener
Hof und war mit dem HABSBURGER Prinz
Rudolf verlobt. Zwar
wurde KARLS jüngerer
Bruder Markgraf Johann Heinrich
1351 Vater, es bestand aber weiter die Gefahr, dass das Geschlecht der LUXEMBURGER aussterben und die HABSBURGER Böhmen bekommen
könnten. KARL IV.
heiratete im Jahre 1353 Anna von
Schweidnitz.