Mit den Freuden des Frühlings kommt auch das Leid: Die ersten Zecken befallen Deinen Vierbeiner. Tatsächlich sieht es so aus, als seien Zecken in Deutschland auf dem Vormarsch. Viele Hundehalter haben den Eindruck, dass ihre Hunde häufiger von Zecken gebissen werden. Und das RKI (Robert-Koch-Institut) weist immer mehr Regionen als Risikogebiete aus.
Da muss man schon eine gewisse Vorsicht walten lassen. Zeckenbisse gilt es zu vermeiden, denn die kleinen gemeinen Spinnentiere stechen nicht nur, sie können auch verschiedene Krankheiten übertragen.
Welche Mittel Deinen Hund schützen und was Du bei der Anwendung der verschiedenen Zeckenschutz-Methoden beachten musst, hat DeineTierwelt für Dich zusammengefasst.
Zeckenschutz vom Tierarzt: Was gibt es zu beachten?
Die Schulmedizin hält eine Reihe sehr wirksamer und sicherer Mittel bereit, die Hunde vor Zecken schützen. Wichtig ist dabei, dass die Wirkdauer beachtet wird, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Wird ein Medikament zu häufig gegeben, weil man versucht, seine Wirksamkeit zu verbessern, kann es zu Überdosierungen kommen. Außerdem gibt es Rassen und Erkrankungen, für die bestimmte Wirkstoffe tabu sind.
In Risikogebieten reichen Hausmittel als Zeckenschutz nicht aus
Hausmittel wie Bernstein und Kokosöl können zusätzlich helfen. Sie sind aber weder durch Studien erprobt, noch halten sie jede einzelne Zecke ab. In Risikogebieten ist Dein Hund deswegen nur sicher vor Zecken geschützt, wenn Du ein Präparat vom Tierarzt verwendest. Idealerweise wendest Du das Präparat, das Du für Deinen Hund ausgewählt hast, bereits vor Beginn der Floh- oder Zeckensaison an. Welche Arten des Zeckenschutzes sind das jetzt im Einzelnen, die für Hunde geeignet sind?
Spot-on Präparate gegen Zecken
Spot-on-Präparate werden im Nacken des Tieres aufgeträufelt und über die Haut aufgenommen. Sie wirken in der Regel nicht so lange, dafür ist die Dosis der Wirkstoffe auch deutlich niedriger als bei Halsbändern. Am besten wendest Du das Medikament vor dem Schlafengehen an, so ist es am nächsten Morgen aufgenommen und Du kannst Deinen Hund wieder ganz normal anfassen.
Zeckenhalsbänder
Hundehalsbänder gegen Zecken verteilen ihren Wirkstoff über den Fettfilm der Haut. Daher wird der Wirkstoff nicht vom Tier aufgenommen. Die Dosierung ist bei dieser Form des Zeckenschutzes jedoch höher und der Mensch kommt beim Streicheln des Fells in direkten Kontakt mit dem Medikament.
Die Stoffe sind für Säugetiere und den Menschen nicht schädlich. Nichtsdestotrotz ist das ein Argument, das für viele Menschen gegen Zeckenhalsbänder spricht. Hunde mit wirkstoffhaltigen Halsbändern sollten auch nicht im Bett schlafen. Ebenso gilt es, engen Kontakt mit Kindern zu vermeiden.
Baden ist mit den meisten Präparaten möglich, ohne dass die Wirksamkeit verloren geht. Bei Badeausflügen musst Du zum Schutz von Gewässern Deinem Hund das Anti-Zecken-Halsband allerdings abnehmen. Wäschst Du Deinen Hund mit einem Shampoo, kann die Wirksamkeit verloren gehen.
Kautabletten gegen Zecken lassen sich leicht verabreichen
Auch Kautabletten gegen Zecken – beispielsweise Bravecto, Nexgard oder Simparica – können als wirkungsvolle Parasiten-Prophylaxe bei Hunden eingesetzt werden. Die Tabletten wirken nicht nur gegen Zecken, sondern ebenso gegen weitere Ektoparasiten wie beispielsweise Milben und Flöhe.
Wie für Tabletten üblich, entfalten sie ihre Wirkung innerlich, nachdem sie über den Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf gelangt sind. Danach wirken sie an der gesamten Körperoberfläche. Der Zeckenschutz wirkt binnen weniger Stunden und schützt dann über einen langen Zeitraum. Es müssen also nicht ständig Tabletten gegeben werden. Vom Wirkungszeitpunkt an sterben alle Flöhe und Zecken, die Deinen Hund stechen.
EinVorteilder Anti-Zecken-Tabletten: Du kannst sie Deinem Hund relativ simpel verabreichen, da sie entweder geschmacksneutral oder aromatisiert sind, beispielsweise nach Rindfleisch schmecken. Für viele Hunde sind die Kautabletten deshalb eine Art Leckerli.
Trotzdem musst Du bei der Gabe der Kautabletten gegen Zecken und andere Parasiten dringend darauf achten, dass Dein Hund diese komplett verzehrt – nur so ist ein umfassender Zeckenschutz gewährleistet. Sollte Dein Hund die Aufnahme der Tabletten doch einmal verweigern, kannst Du sie in seinem Futter oder in Leberwurst, die extra für Hunde produziert wurde, verstecken. Nahezu jeder Hund ist verrückt nach Leberwurst!
Bei Katzen im Haushalt und Vorerkranken des Hundes ist Vorsicht geboten
Viele Zeckenschutz-Präparate sind giftig für Katzen, vor allem die Spot-on-Medikamente. Hier solltest Du mit Deinem Tierarzt besprechen, wie Du bei der Anwendung dieser Zeckenschutz-Methode am besten vorgehst. Bei anderen „Spezialfällen“, wie Trächtigkeit oder einer Erkrankung, soltle ebenfalls immer eine Einzelfallberatung beim Tierarzt erfolgen. Kautabletten sollten zum Beispiel nicht von Deinem Hund eingenommen werden, wenn dieser stillt oder an Epilepsie leidet.
Vor- und Nachteile der wichtigsten Anti-Zecken-Präparate
Die alphabetisch geordnete Übersicht über die wichtigsten Anti-Zecken-Präparate bereitet Dich bestens darauf vor, beim Tierarzt genau das Medikament zu bekommen, was Du wirklich brauchst! Alle vorgestellten Mittel gegen Zecken wirken bei Deinem Hund vorbeugend.
Advantix/Ataxxa
Dieses Medikament ist ein Spot-on-Präparat und wirkt drei bis vier Wochen vorbeugend gegen Zeckenbefall. Außerdem wirkt es vorbeugend gegen Floh-Befall, wird zur Behandlung bei Haarlingen eingesetzt und schreckt Stechmücken bis zu vier Wochen ab.
Nicht anwenden solltest Du den Zeckenschutz auf verletzter Haut – dies gilt für jedes Spot-on. Vorsicht bei Katzen: Sie dürfen nicht in Kontakt mit diesem Zeckenmittel für Hunde kommen.
Die häufigste, aber immer noch seltene Nebenwirkung des Zeckenschutzes ist eine Hautreizung nach dem Auftragen. Bei weniger als einem von 10.000 Fällen kommt es zu schweren Nebenwirkungen. Das können Durchfall, Erbrechen, Verhaltensänderungen und neurologische Symptome wie ein schwankender Gang (Ataxie) sein. Die Symptome klingen von selbst wieder ab, wenn das Medikament nicht weiter gegeben wird.
Vorteile:
- wirkt abwehrend und abtötend gegen Zecken, Stechmücken, Sandmücken und Stechfliegen sowie abtötend gegen Flöhe und Haarlinge
- soll vor mückenübertragenen Erkrankungen wie Leishmaniose, Borreliose oder Anaplasmose schützen
- auch nach dem Baden und Schwimmen anwendbar
- schon ab sieben Wochen anwendbar
Nachteile:
- giftig für Katzen
- kurze Wirksamkeit (maximal vier Wochen)
Bravecto
Bei Bravecto handelt es sich um Zeckenschutz-Tabletten: Kautabletten, die Fluralaner enthalten. Flöhe tötet es innerhalb von acht und Zecken nach zwölf Stunden. Das Präparat wirkt zwölf Wochen lang und muss daher vierteljährlich eingenommen werden. Demnach ist es zwar das Präparat unter den erhältlichen Kautabletten, das Du Deinem Hund am seltensten verabreichen musst, jedoch ist die Dosierung des Wirkstoffs entsprechend hoch.
Das Mittel wirkt nicht nur gegen Zecken, sondern auch gegen Flöhe und Milben. Es gilt jedoch zu bedenken: Die Kautabletten wirken erst, wenn die Zecken Deinen Vierbeiner bereits gestochen haben. Zuvor können die Insekten auf Deiner Fellnase rumkrabbeln und auch auf Dich überspringen.
Bis der Zeckenschutz zuverlässig wirkt, können zwölf Stunden vergehen. Es bleibt also ein Zeitfenster für die Zecken geöffnet, doch noch Krankheiten wie Borreliose oder FSME auf Deinen pelzigen Gefährten zu übertragen. Deswegen empfehlen die wenigsten Tierärzte das Medikament bei Reisen ins Ausland.
Da das Tierarzneimittel und ähnliche Kautabletten erst seit etwa fünf Jahren in der EU und den USA zugelassen sind, gibt es wenige wissenschaftliche Erkenntnisse in Sachen Nebenwirkungen. Jedoch wurden bisher in seltenen Fällen neurologische Probleme wie Tremore, Ataxien und Krämpfe oder Symptome wie Übelkeit und Erbrechen verzeichnet. Da die Dosierung des Wirkstoffes bei Bravecto besonders hoch ist, kann es bei der Anwendung eher zu Nebenwirkungen kommen. In der Regel wird das Medikament jedoch gut vertragen.
Vor der Anwendung dieser Art des Zeckenschutzes gilt es das individuelle Nutzen-Risiko-Verhältnis sorgfältig abzuwägen. Wende das Medikament bei Deinem Vierbeiner nicht ohne Rücksprache mit Deinem Tierarzt an. Kautabletten können eine Alternative sein, wenn Dein Hund von Halsbändern und Spot-on-Medikamenten Hautreizungen bekommt.
Vorteile:
- schnelle und lange Wirkung
- hilft nachweislich gegen Zecken, Flöhe und Milben
- lange Wirkungsdauer (Gabe nur vier Mal im Jahr)
- einfache Verabreichung
- Ersatz, wenn ein Hund als Ungezieferschutz weder Halsbänder noch Spot-on-Präparate verträgt
Nachteile:
- Parasiten fallen nicht ab, beißen sich fest und sterben erst danach
- in seltenen Fällen können Krankheiten übertragen werden
- als Zeckenschutz nicht geeignet für Reisen ins Ausland, aufgrund anderer Zeckenarten und übertragbarer Infektionen, die in Deutschland noch nicht sehr verbreitet sind
- Nebenwirkungen wie beispielsweise Erbrechen, Zittern oder Krämpfe
- der Hund kann Ungeziefer mit ins Haus bringen, das dann auf einen anderen Wirt überspringen kann
- hohe Dosierung des Wirkstoffes in einer Tablette
- dünne wissenschaftliche Datenlage
Deltatic
Das Halsband Deltatic gibt es für sehr kleine bis sehr große Hunde. Es wirkt sechs Monate gegen Zecken und Stechmücken und für fünf Monate gegen Sandmücken. Die Zecken werden getötet und fallen innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach Befall vom Wirt ab, ohne dass sie eine Blutmahlzeit genommen haben. Allerdings kann das Anheften einzelner Zecken vom Hersteller nicht ausgeschlossen werden.
Nebenwirkungen kann dieser Zeckenschutz vor allem dann verursachen, wenn das Tier an dem Halsband leckt oder knabbert. Bei normaler Anwendung kommt es sehr selten zu Verhaltensänderungen, Durchfall und Erbrechen oder Muskelzittern.
Vorteile:
- auch für sehr kleine Hunde
- wirkt gegen Sandmücken, Übertrager der Leishmaniose
- schon ab sieben Wochen anwendbar
Nachteile:
- wirkt nicht gegen Flöhe und Haarlinge
- giftig für Katzen
Effitix/Exspot
Eine Behandlung mit diesem Spot-on wirkt 4 Wochen gegen Flöhe, Zecken und Sandmücken. Es ist dadurch ein guter Zeckenschutz für Kurzreisen in Risikogebiete, in denen mit Erkrankungen wie Leishmaniose und Babesiose zu rechnen ist.
Nach der Anwendung wurde in sehr seltenen Fällen über vorübergehende Hautreaktionen an der Applikationsstelle (Juckreiz, Hautrötung, Haarausfall) und Juckreiz berichtet. Vorübergehende neurologische Symptome (Hyperaktivität/Unruhe, Lethargie, Muskeltremor, Krämpfe, Ataxie) und Erbrechen treten sehr selten auf. Durch seine spezielle Aufbereitung wird Exspot dem Hersteller zufolge lediglich in die oberen Hautschichten eingelagert.
Vorteile
- wirksam gegen Flöhe, Zecken und Sandmücken
- gut für Kurzreisen geeignet
Nachteile
- kurz wirksam (vier Wochen)
- giftig für Katzen
- erst bei Hunden ab zwölf Wochen anwendbar
Frontline/Frontline Combo
Das sehr bekannte Spot-on Frontline wirkt acht Wochen gegen Flöhe und vier Wochen gegen Zecken. Da es schon ein relativ altes Medikament ist, wurde aber bereits von Resistenzen berichtet. Außerdem kann es zum Ansaugen einiger Zecken kommen. Unter ungünstigen Bedingungen kann bei diesem Zeckenschutz daher eine Übertragung von Infektionskrankheiten nicht völlig ausgeschlossen werden.
Vorteile:
- bereits ab der achten Lebenswoche anwendbar
- nicht giftig für Katzen
Nachteile:
- durch Resistenzen und Wirkstoffkombination nicht die sicherste Option
- Zecken können trotzdem stechen
- wirkt nicht gegen Sandmücken
Nexgard
Die NexGard-Kautabletten gegen Zecken sollen laut Herstellerangaben alle 30 Tage verabreicht werden, da sie eine Wirkungsdauer von vier Wochen aufweisen. Deswegen ist die Dosierung dieses Tierarzneimittels nicht so hoch wie die von Bravecto und führt so seltener zu Nebenwirkungenals Bravecto. Der enthaltene Wirkstoff Afoxolaner „vergiftet“ das Blut Deines Hundes für Zecken, Flöhe und Milben. Flöhe sterben innerhalb von acht Stunden, nachdem sie sich an Deinem Hund festgesaugt haben. Zecken sterben erst nach 48 Stunden. Die Zeitspanne dafür, dass die Parasiten Deinen Hund mit Krankheiten infizieren können, ist bei diesem Zeckenschutzmittel also breiter als bei Bravecto. Die Vor- und Nachteile dieses Präparats ähneln denen von Bravecto.
Vorteile:
- schnelle Wirkung
- hilft gegen Zecken, Flöhe und Milben
- lange Wirkungsdauer (Gabe nur einmal im Monat)
- einfache Verabreichung
- geringere Dosierung des Wirkstoffs als bei Bravecto
Nachteile:
- Zecken, Flöhe und Milben fallen nicht ab, sondern beißen sich trotzdem fest
- Zecken sterben erst nach 48 Stunden
- Krankheiten können in seltenen Fällen trotzdem übertragen werden
- Nicht geeignet für Reisen ins Ausland, wegen anderer Zeckenarten und übertragbarer Infektionen
- Nebenwirkungen wie beispielsweise Übelkeit, Zittern oder Krämpfe
- Hund als „Eintrittskarte“ ins Haus, wo Parasiten Dich befallen können
- geringere Wirkungszeit als bei Bravecto
- wissenschaftliche Erkenntnisse noch ausbaufähig
Scalibor Protectorband
Das bekannte Halsband hält fünf bis sechs Monate Zecken, Stechmücken und Sandmücken wirksam ab. Dafür wirkt der Zeckenschutz nicht gegen Flöhe oder Haarlinge. Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, Hautreizungen und Muskelzittern sind sehr selten und verschwinden in der Regel nach Abnehmen des Halsbandes.
Vorteile:
- sehr gut bei längerem Auslandsaufenthalt
- lange Wirkdauer (fünf bis sechs Monate)
Nachteile:
- wirkt nicht gegen Flöhe
Dieses Hundehalsband wirkt sehr umfassend gegen Flöhe, Zecken, Haarlinge sowie Sand- und Stechmücken. Somit eignet sich dieser Zeckenschutz gut fürs Ausland – es ist an alles gedacht! Die Sandmücke wird allerdings nur zu etwa 80 Prozent abgehalten. Trotzdem ist das Risiko, dass der Hund an Leishmaniose erkrankt, signifikant niedriger.
Durch das Anti-Zecken-Halsband können an der Anwendungsstelle geringgradige Reaktionen auftreten, wie Juckreiz, Rötung und Haarverlust. Diese Reaktionen treten selten auf und klingen üblicherweise auch ohne die Entfernung des Bandes innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder ab.
In sehr seltenen Fällen können an der Stelle, an der das Band angelegt ist, Reaktionen wie Dermatitis, Entzündung, Ekzem oder Läsionen auftreten. In diesen Fällen wird empfohlen, das Band abzunehmen.
Außerdem können neurologische Symptome wie Ataxie, Krämpfe und Zittern auftreten.
Vorteile:
- längste Wirksamkeit von allen Zeckenschutz-Präparaten (bis zu acht Monate)
- wirksam gegen so gut wie alle relevanten Ektoparasiten
- Mittel der Wahl für längere Aufenthalte im Ausland
Nachteile:
- relativ teuer
- hohe Medikamentendosis
- bei Epilepsie nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt anwenden
Simparica
Simparica sind Kautabletten, die in der Behandlung gegen Zeckenbefall zum Einsatz kommen. Der Wirkstoff Sarolaner wirkt bei diesem Tierarzneimittel länger als bei Nexgard, jedoch deutlich kürzer als bei Bravecto. Die Wirkungsdauer beträgt fünf Wochen. Dafür ist die Dosierung geringer als die von Bravecto. Ebenso wie die anderen Tabletten wirkt Simparica binnen weniger Stunden und tötet Zecken. Es wirkt außerdem schnell und für fünf Wochen gegen Flöhe.
Die Kautabletten können als Teil der Behandlung gegen die allergische Flohdermatitis oder einen Befall mit Ohrmilben eingesetzt werden. Auch bei diesen Kautabletten müssen die Parasiten sich erst an den Wirt anheften, um durch den Wirkstoff getötet zu werden. Aus diesem Grund kann auch bei Simparica die Infektion mit einer parasitären Krankheit nicht ausgeschlossen werden. Da auch dieses Arzneimittel noch relativ neu ist, gibt es wenige wissenschaftliche Daten. Deswegen sollte dieser Zeckenschutz keinen Welpen verabreicht werden, die jünger als acht Wochen sind. Ebenso sollte das Verhältnis zwischen Risiko und Nutzen bei Hunden abgewogen werden, die weniger als 1,3 Kilo auf die Waage bringen. Die Nebenwirkungen ähneln denen von Bravecto.
Vorteile:
- lange und schnelle Wirkung (länger als Nexgard)
- hilft gegen Zecken und andere Ektoparasiten
- lange Wirkungsspanne (Gabe nur alle fünf Wochen)
- geringere Dosierung als Bravecto
- simple Verabreichung
- hilft gegen andere Krankheiten wie zum Beispiel Flohdermatitis und Milben im Ohr
Nachteile:
- Parasiten fallen nicht ab, beißen sich stattdessen trotzdem fest und sterben erst danach
- Krankheiten können trotzdem übertragen werden
- nicht geeignet als Zeckenschutz für Reisen ins Ausland
- selten neuronale Nebenwirkungen und eventuelle Folgen für den Magen-Darm-Trakt
- Hund schleppt Parasiten ins Haus
- wirkt nicht so lange wie Bravecto
- nicht für Welpen und sehr kleine und leichte Hunde geeignet
- geringe wissenschaftliche Datenlage
Vectra 3D
Aufgrund der noch relativ neuen Wirkstoffe ist dieses Spot-on bei vielen Tierärzten der Zeckenschutz der Wahl. So ist das Risiko, dass Resistenzen auftreten, deutlich geringer. Wie Seresto wirkt es allumfassend gegen die meisten Ektoparasiten. Wen das regelmäßige Auftragen nicht stört und kein Hundehalsband gegen Zecken verwenden möchte, hat mit Vectra eine gute Alternative.
Nebenwirkungen wie vorübergehende Hautrötung, Juckreiz oder andere Anzeichen von Beschwerden an der Applikationsstelle, die gewöhnlich innerhalb von 24 Stunden nach Anwendung des Arzneimittels von selbst verschwinden, treten nur selten auf.
Verhaltensstörungen wie Hyperaktivität, Ängstlichkeit, systemische Nebenwirkungen wie Lethargie oder Appetitlosigkeit und neurologische Nebenwirkungen wie Muskelzittern kommen sehr selten vor. Unsichere Bewegungen und Magen-Darm-Störungen wie Erbrechen oder Durchfall wurden ebenfalls sehr selten gemeldet.
Vorteile:
- neue Wirkstoffe
- breite Wirksamkeit
- Kombination aus drei Wirkstoffen, daher geringere Einzeldosen
Nachteile:
- kurze Wirksamkeit (vier Wochen)
Vetevo Spot-on
Du suchst ein natürliches Zeckenmittel für Deinen Hund? Dieses Mittel kann ein Kompromiss sein. Das neue Spot-on-Präparat des Start-Ups „Vetevo“ wirkt durch eine Kombination aus natürlichen Inhaltsstoffen und einem synthetischen Präparat. Es soll dadurch verträglicher sein als klassische Spot-ons vom Tierarzt.
Die Wirkdauer beträgt außerdem sechs Wochen. Es tötet Flöhe, Zecken und Stechmücken nicht ab, sondern vertreibt sie durch die Geruchsmoleküle der Wirkstoffe. Als einzige Nebenwirkung soll es selten zu Hautreaktionen kommen. Es wird nicht angegeben, ob das Zeckenschutzmittel giftig für Katzen ist. Da diese aber empfindlich auf ätherische Öle reagieren können, sollte man bei Anwendung dieses Zeckenschutzes Hund und Katze vorsorglich trennen, bis das Medikament getrocknet ist.
Vorteile:
- ätherische Öle als Basis
- kein Kontaktgift: Insekten werden vom Geruch abgewehrt
- so gut wie keine Nebenwirkungen
- sechs Wochen lang wirksam, dadurch günstiger
Nachteile:
- wirkt nur vorbeugend, nicht bei akutem Befall
- auch ein synthetischer Inhaltsstoff (Icaridin) ist enthalten
- nicht so sicher wie „klassische“ Repellentien
Was kann ich noch tun, um Zecken fernzuhalten?
Immer wieder wird behauptet, dass eine bestimmte Blutgruppe (im Verdacht steht die Blutgruppe 0) Zecken und Mücken anzieht. Wissenschaftlich nachgewiesen ist das nicht. Vielmehr scheint es so zu sein, dass bestimmte Gerüche wie Ammoniak, Buttersäure und Kohlenmonoxid – Stoffe, die auch von Menschen und Tieren abgegeben werden – Zecken anlockt.
Folglich kann man als vorbeugenden Zeckenschutz auch versuchen, Zecken mit bestimmten Düften zu vertreiben, z. B. mit Zitroneneukalyptus, Lavendel, Thymian oder Teebaumöl. Zur Zeckenabwehr bei Hunden sind im Handel als natürliche Zeckenmittel z. B. spezielle Abwehrkonzentrate mit Teebaumöl erhältlich.
Eine weitere Möglichkeit, das Zeckenrisiko für Hund, Katze und auch Kinder zu minimieren, besteht darin, bereits bei der Gartenpflege geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Hier kann es schon helfen den Rasen regelmäßig zu mähen und Sträucher auszulichten.
Wenn es doch passiert: Die Zecke richtig entfernen
Wenn Du an Deinem Hund eine oder mehrere Zecken entdeckst, solltest Du sie so bald wie möglich entfernen, um eine Entzündung zu vermeiden. Hierzu kannst Du eine Pinzette verwenden, besser noch eine Zeckenkarte oder eine spezielle Zeckenzange. Damit greifst Du die Zecke nahe der Hautoberfläche (nicht am vollgesaugten Körper!) und ziehst sie langsam und gerade aus der Haut. Die Zecke sollte dabei möglichst nicht gedreht werden. Auch solltest Du sie vor dem Entfernen auf keinen Fall mit Öl oder Klebstoff beträufeln. Das kann die Zecke dazu verleiten, ihren Speichel abzugeben, was das Infektionsrisiko erhöht.
Zecken bevorzugen dünne, weiche und gut durchblutete Hautstellen. Ein Zeckenbiss kann im Prinzip aber jeden Körperteil betreffen. Beliebte Orte beim Vierbeiner sind der Kopf, Körperfalten sowiedie Pfoten und Zehenzwischenräume. Suche zum vorbeugenden Zeckenschutz diese Stellen nach einem Wald- und Wiesenaufenthalt besonders gründlich ab.
