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Death Notice

Story: Lo Fei (Julian Cheung) hat vor zehn Jahren seine Frau Man Wan (Myolie Wu) bei einem Bombenattentat verloren. Der Killer nannte sich "Darker" und hat seinen Opfern stets zuvor eine Benachrichtigung �ber ihr baldiges Ableben geschickt. Man Wan war nicht das eigentliche Ziel gewesen, sondern Lo Feis Kollege, der bei dem Anschlag ebenso ums Leben gekommen ist. Lo hat nie herausfinden k�nnen, warum die beiden sterben mussten, doch es zeigt sich, dass er eine neue Chance bekommen soll, denn Fall endlich aufzukl�ren. Denn nach zehn Jahren taucht Darker pl�tzlich wieder auf und Lo ist zuf�llig zugegen, als dieser sein neuestes Opfer um die Ecke bringt. Er nimmt sogleich die Verfolgung auf, allerdings kann der Killer entkommen. Chief Superintendant Hon Ho (Francis Ng) �bernimmt den Fall und findet es eigenartig, dass ausgerechnet Lo Fei der Zeuge in dem Mord ist. Lo l�sst sich daraufhin von einem Vorgesetzten aus alten Tagen zur Einheit unter Hon Ho versetzen. W�hrenddessen kl�rt Darker �ber die Medien auf, dass er das Gesetz in die eigene Hand nimmt und Verbrecher, die durchs Raster fallen, umbringt. Das bringt ihm bei einem guten Teil der Bev�lkerung Sympathien ein, doch Lo Fei setzt alles daran, den Killer seiner Frau ausfindig zu machen. Daf�r sucht er auch erneut den Obdachlosen Wong Siu-ping (Louis Koo) auf, der vor zehn Jahren ein Zeuge der Explosion war und seitdem entstellt ist. Als Darker dann sein n�chstes Opfer ank�ndigt, wird der Fall jedoch immer komplizierter...

Kritik: "Death Notice" verspricht ein d�sterer Thriller zu werden, wie man ihn schon lange nicht aus Hong Kong gesehen hat. Hochgradige Spannung scheint ebenfalls garantiert, zumindest kann die anf�ngliche Parkour-Szene �ber die n�chtlichen D�cher Hong Kongs ziemlich beeindrucken. Vor allem aber wirkt die Geschichte recht vertrackt und verspricht diverse Wendungen und Enth�llungen. Da der Streifen auf einem Roman basiert (von Zhou Haohui) sollte auch die Geschichte etwas mehr Tiefe besitzen. Genau hier offenbaren sich im weiteren Verlauf allerdings einige ernste Probleme. W�hrend es anfangs noch ein munteres R�tselraten gibt, werden einem sp�ter die Wendungen so schnell um die Ohren gehauen, dass man kaum noch mitkommt, vor allem bleibt dabei aber die Glaubw�rdigkeit vollkommen auf der Strecke. Weiterhin gibt es zahlreiche Charaktere, aber diese fallen allesamt erstaunlich eindimensional aus. Selbst die drei, die im Fokus der Geschichte stehen. Gerade mit dem eigentlichen Held kann man nicht wirklich warmwerden.

Es beginnt schon damit, dass Lo kaum reagiert, wenn er etwas gefragt wird. Er scheint immer weit entfernt zu sein, und das macht ihn selbst dann noch verd�chtig, wenn wir uns ziemlich sicher sind, dass er nicht schlichtweg der Killer ist. Ein Grund f�r seine distanzierte Art ist, dass er selbst nach zehn Jahren noch seine tote Frau sieht. Diese kommuniziert mit ihm, indem sie ihm die wichtigsten Informationen zu den Personen um ihn herum gibt. Ein gelungener Kunstgriff, um dem Zuschauer alles N�tige zu erkl�ren, ohne dass Lo selbst als Erz�hler fungieren muss. Sp�ter erweist sich die Erz�hlweise aber als nicht mehr so innovativ. Vielmehr bekommen wir gegen Ende unz�hlige Ereignisse nochmal von irgendjemandem erkl�rt, selbstverst�ndlich auch mit R�ckblenden als visuelle Unterst�tzung. Das ist ab einem bestimmten Punkt nur noch erm�dend, da wir dadurch aus dem Fluss der Geschichte herausgerissen werden und sich alles nur noch wie ein Epilog anf�hlt.

Julian Cheung ("S Storm") arbeitet mit dem, was er hat, und das ist zumeist, vollkommen niedergeschlagen zu sein, w�hrend seine Fokussiertheit ein Ausdruck seines Wunsches ist, endlich Rache f�r den Tod seiner Frau zu nehmen. Da er stets etwas R�tselhaftes an sich hat, wirkt Lo Fei aber eher wie ein Zahnrad der Geschichte als wirklich eine eigenst�ndige Pers�nlichkeit. Das gleiche gilt auch f�r die Nebencharaktere. Francis Ng ("A Home with a View") hat ein paar st�rkere Momente, aber schauspielerisch kann diesmal ausgerechnet Louis Koo ("Chasing the Dragon 2") �berraschen. Er darf n�mlich ein wenig mehr aus sich herausgehen. Seine kleine Nebenrolle bleibt nat�rlich nicht so klein, aber auch wenn man sofort wei�, dass es hinsichtlich seiner Rolle des Obdachlosen eine �berraschung geben wird, wei� man nicht, um welche es sich handelt. Auch auf diese Art kann Spannung erzeugt werden.

Zus�tzlich zu der sich stetig weiterentwickelnden Geschichte kann die flotte Regie von Herman Yau ("Moscow Mission") dazu beitragen, dass es einem nie langweilig wird. Allerdings f�hlt man sich bei den ganzen Entwicklungen irgendwann nur noch wie jemand, der am Rande steht und beobachtet. Es gibt keine M�glichkeit, selbst Ereignisse vorauszusehen oder Verkn�pfungen anzustellen. Das ist ern�chternd und zum Ende hin sind die vielen Erkl�rungen, welche die zahlreichen Wendungen erforderlich machen, sogar erm�dend. Wenn sich bei der Vielzahl an Namen, die durcheinandergeworfen werden, nicht sogar Frustration einstellt. So vielversprechend der Film also sein mag, die Geschichte wird so un�berschaubar und k�nstlich verkompliziert, dass man sich sogar ein wenig hinters Licht gef�hrt wird. "Death Notice" h�tte einen intelligenten Plot haben k�nnen und glaubt sogar, einen zu bieten, aber letztendlich wollte man einfach zu viel, sodass am Ende alles eine Note des L�cherlichen bekommt.

"Death Notice" weist nicht viele Actionszenen auf, aber die, die es gibt, k�nnen sich wirklich sehen lassen. Hier zeigt Herman Yau seine gr��te St�rke, denn auch wenn der Thriller eine Abkehr von seinen typischen Werken ist, bleibt der Regisseur doch ein Kenner dessen, was gute Action ausmacht. Die Charaktere bleiben leider aber wenig ausgearbeitet und mit der letzten Viertel Stunde f�hrt der Film tats�chlich nochmal alles gegen die Wand. Alles wirkt so unn�tig verstrickt, dass es sogar zu gro�e Arbeit darstellen w�rde, die L�cher in der Story herauszuarbeiten. Was als vielversprechender d�sterer Thriller beginnt, bei der die Frage nach dem T�ter (und seinen wahren Motiven) im Vordergrund steht, verkommt zu einem wirren Netz, bei dem das �bereilte Ende nur einmal mehr die Frage aufwirft, was das alles eigentlich sollte. Manchmal ist weniger einfach mehr. "Death Notice" ist damit nur f�r jene empfehlenswert, die unbedingt mal wieder einen d�steren HK-Thriller brauchen.

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