Bürgermeister Peter Malolepszy bewertet die Schließung der Schule als „äußerst bedauerlich“: „Das ist ein Rückgang an Infrastruktur in Hainzell.“ Das Ende der Bildungseinrichtung sei seit Jahren absehbar gewesen, da die Zahl der Schüler immer weiter zurückgegangen sei. Als zentral für die Entwicklung sieht er das Ende der Nachmittagsbetreuung, nachdem der örtliche Förderverein der Schule sich aufgelöst habe. Die Gemeindevertretung hatte in der jüngsten Sitzung entsprechend der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans zugestimmt, dass die Grundschule geschlossen werde.
Die Kinder würden künftig in Hosenfeld die Schulen in Hosenfeld besuchen, erzählt der Rathauschef. Diese sei für den Bedarf ausgestattet. Was das Schulgebäude selbst angeht, gebe es noch keine konkreten Pläne, so der Bürgermeister: „Wir werden uns mit dem Landkreis in Verbindung setzen.“ In der Regel würden die Räumlichkeiten an die Gemeinde zurückgehen, die Gespräche dafür müssten noch geführt werden. Bei den Lehrkräften in Hainzell geht Malolepszy davon aus, dass diese in der Grundschule in Hosenfeld weiterarbeiten können: „Der Bedarf ist da.“
Der Landkreis Fulda analysiere und bewerte im Zuge von Entscheidungen als Schulträger immer wieder auch die Entwicklung der Schülerzahlen an den unterschiedlichen Schulstandorten, erläutert Leonie Rehnert von der Pressestelle des Landkreises Fulda. Die Schülerzahl sei der maßgebende Faktor für Investitionen in Um, Aus- und Neubaumaßnahmen. In den vergangenen Jahren seien an der Hainzeller Schwarzatalschule die Anmeldezahlen der Schülerinnen und Schüler stark rückläufig gewesen: „So kam 2021/22 keine erste Klasse zustande. Unterrichtet wurden dort damals lediglich eine zweite und eine dritte Klasse.“ Im darauffolgenden Schuljahr seien von den Eltern von 13 der insgesamt 16 Erstklässler Gestattungsanträge für die Einschulung in Hosenfeld gestellt worden. „Entsprechend setzte sich die negative Entwicklung weiter fort. Im Schuljahr 2022/23 kam erneut keine erste Klasse zustande“, berichtet Rehnert weiter. Unterricht wurde nur für eine dritte und eine vierte Klasse fortgeführt. „Im laufenden Schuljahr werden nur noch 15 Kinder in einer Klasse unterrichtet, davon sind 13 Viertklässler und zwei Zweitklässler“, so die Pressesprecherin.
Die überwiegende Zahl der Eltern habe sich über die Jahre hinweg entschieden, ihre Kinder in der Vogelsbergschule Hosenfeld einzuschulen, berichtet Rehnert. Die Gründe für diese Entscheidung würden vor allem in der fehlenden Ganztagsbetreuung liegen, welche aufgrund der geringen Schülerzahl nicht angeboten werde. „Letztendlich ist festzuhalten: Die Schließung einer Schule erfolgt faktisch nicht durch den Schulträger, sondern sie ist unausweichlich, wenn keine Schülerinnen und Schüler mehr da sind“, fasst die Pressesprecherin zusammen.