Die 10 faszinierendsten Vulkane der Welt – MARCO POLO
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Die 10 faszinierendsten Vulkane der Welt

Faszination Natur

Vulkane sind faszinierend und furchteinflößend, manche offensichtlich gefährlich, andere unberechenbar. Und sie lassen etwas von der Urgewalt der Erde erahnen, wenn eine Eruption Gesteinsmassen und Lava aus dem Innersten der Erde an die Oberfläche befördert. Genau das macht ihre Faszination aus: wenn man sich als Mensch daneben ganz klein fühlt ...

von Solveig Michelsen, MARCO POLO Redaktion, 12.04.2024

Die 10 faszinierendsten Vulkane der Welt

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Vulkane sind faszinierend und furchteinflößend, manche offensichtlich gefährlich, andere unberechenbar. Und sie lassen etwas von der Urgewalt der Erde erahnen, wenn eine Eruption Gesteinsmassen und Lava aus dem Innersten der Erde an die Oberfläche befördert. Genau das macht ihre Faszination aus: wenn man sich als Mensch daneben ganz klein fühlt ...

von Solveig Michelsen, MARCO POLO Redaktion, 12.04.2024

Mount St. Helens

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Vor noch nicht allzu langer Zeit, nämlich im Jahr 1980, machte dieser Vulkan im US-Bundesstaat Washington gehörig von sich reden. In einer so genannten plinianischen Eruption, einem extrem explosiven Ausbruch, sprengte er genau 400 Meter seiner Spitze und warf drei Kubikkilometer Gestein aus. Der neun Tage andauernde Ascheauswurf reichte bis in 18 Kilometer Höhe und wanderte mit dem Jetstream um die ganze Welt. Heute kann man im National Monument die Regeneration der Natur verfolgen. Beeindruckend sind auch die nach wie vor im Spirit Lake schwimmenden Baumstämme, die den Wasserspiegel des Sees nach der Eruption um ganze 60 Meter angehoben haben.

Stromboli

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Auf der gleichnamigen Insel nördlich von Sizilien befindet sich der 926 Meter hohe Stromboli, ein Vulkan mit reger Aktivität. Eruptionen finden im Minuten- oder Stundenabstand statt. Immer wieder kommt es deshalb zur Evakuierung der rund 500 ständigen Bewohnern der Insel. Je nach Aktivitätsgrad ist eine Besteigung mit Führer möglich. Oder man lässt sich von einem nächtlichen Ausflugsboot zur Sciara del Fuoco bringen, ein Hang, an dem die glühende Lava ins Meer hinein fließt.

White-Island-Vulkan

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Die größte vulkanische Struktur Neuseelands wurde von ihrem Entdecker James Cook „White Island“ genannt – nicht wissend, dass es sich hierbei um einen Vulkan handelte. 1600 Meter unter und 320 Meter über dem Meeresspiegel reckt sich der über zwei Millionen Jahre alte, aber immer noch aktive Feuerspucker in die Höhe. Viel spannender als die eigentlichen Eruptionen sind allerdings die Fumarolen, aus denen unablässig schwefeliger Wasserdampf entweicht – ein Brodeln und Köcheln wie man sich die Erde im Urzustand vorstellt. Ein Spaziergang über diese mondähnliche Inseln darf deshalb auch nur mit geeignetem Schuhwerk und Atemschutzmaske getätigt werden. Schöne farbliche Akzente setzten die gelben Schwefelablagerungen und der Kratersee in der Mitte der Insel, der in bläulichen bis grünlichen Farben leuchtet.

Ätna

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Der mit 3323 Metern höchste und gleichzeitig aktivste Vulkan Europas, der sizilianische Ätna, wurde kürzlich in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen. Seine rege Tätigkeit kann bereits ab 1500 vor Christus geologisch nachgewiesen werden. Der bislang letzte Ausbruch datiert auf den 06. Juni 2022, auch 2023 wurde Aktivität verzeichnet. Typisch für den Ätna sind Eruptionen entlang gewaltiger Erdspalten. 
Der Schichtvulkan hat aber noch Exotischeres zu bieten: Dank seiner Höhe kann auf ihm zwischen Dezember und Mitte März Ski gefahren werden – mit herrlichem Ausblick auf das Meer und die Rauchwolke aus dem Krater.

Pico del Teide

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Von 0 auf 3718 Meter: Der Pico del Teide auf Teneriffa beeindruckt durch seine immense Höhe und ist deshalb auf der Insel allgegenwärtig. Obwohl er von Weitem kahl erscheint, tummelt sich in seinem Bergmassiv eine außergewöhnliche Fauna und Flora. Zu verdanken ist dies unter anderem dem eigenen Mikroklima, das der formschöne Vulkan erzeugt. Bergsteigern wird es übrigens einfach gemacht: Nur noch 200 Höhenmeter bis zum Gipfel sind es von der Bergstation der Seilbahn. Wer nach neun Uhr morgens ganz oben stehen möchte, braucht allerdings eine limitierte Genehmigung. Ausbrüche braucht man nicht zu befürchten: Der letzte fand 1909 statt.

Kilauea

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Der Kilauea befindet sich im Hawaii-Volcanoes-Nationalpark und gehört zu den aktivsten Vulkanen der Erde. Allerdings verlaufen die meisten Ausbrüche friedlich, da die dünnflüssige Lava die Gase schnell entweichen lässt und sich somit keine großen Druckkammern aufbauen. Die meist kontinuierlichen Lavaströme gelten als touristische Attraktion, besonders wenn sie vom Nebenkrater Puʻu-Ōʻō bis in den Pazifik fließen, wo sie das Meerwasser schlagartig erkalten lässt – ein Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht.

Vesuv

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Er gilt als gefährlichster Vulkan der Welt, denn in seiner unmittelbaren Nähe wohnen mehrere Millionen Menschen. Sie vertrauen auf die Ruhephase des Feuerkegels, der 1944 das letzte Mal ausgebrochen ist. Allein in den letzten 20 Jahren wurden rund 50.000 neue Häuser in der verbotenen „roten Zone“ gebaut. Und das, obwohl neuere Untersuchungen ergeben haben, dass die riesige Magma-Kammer des Vesuvs am Erwachen ist. Im Jahr 79 nach Christus hat dessen Eruption schon einmal tausenden von Menschen das Leben gekostet: Die Bewohner der Orte Pompeji, Herculaneum, Oplontis und Stabiae wurden damals vollständig unter Staub- und Aschemassen begraben.

Kilimandscharo

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„Schnee auf dem Kilimandscharo“ heißt ein Klassiker von Ernest Hemingway. Doch die Eisfelder auf Afrikas höchstem Berg (5895 m) wird es nicht mehr lange geben: In den letzten 100 Jahren schrumpften sie bereits um 85%. Trotzdem ist der UNESCO-geschützte Vulkan ein Anziehungspunkt für viele. Bergsteiger wollen ihn als einen der „Seven Summits“ auf ihre Gipfelliste setzen, Klimatologen forschen, ob die Schrumpfung der Eiskappen nun auf die globale Erwärmung oder eine Periode großer Luftfeuchtigkeit zurückzuführen ist, und Vulkanologen untersuchen seine vulkanischen Tätigkeiten. Seit dem letzten Ausbruch um 1700 entweichen nur noch so genannte Fumarolen, austretende Gase und Wasserdampf, die oft reich an Schwefelwasserstoff sind.

Fuji

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Der mit 3776 Metern höchste Berg Japans ist ebenfalls ein Vulkan, seit 2013 auch durch die UNESCO geschützt. Der Fuji gilt als „aktiv mit geringem Ausbruchsrisiko“. Seine Beliebtheit gründet sich also nicht auf spektakuläre Ausbrüche, sondern eine religiösen Verehrung, die ihn für viele Japaner zum Pilgerziel machen. Rund 3000 Menschen steigen ihm im Sommer tagtäglich auf sein Haupt. Seine formschöne und ebenmäßige Gestalt machten den Fuji schon früh zum Gegenstand in Literatur und Kunst.

Mount Rainier

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Ein weiterer Beweis, dass ein Vulkan nicht aktiv sein muss, um attraktiv zu sein, ist der Mount Rainier im US-Bundesstaat Washington. Er gilt als schlafender Vulkan; der letzte Ausbruch reicht rund 150 Jahre zurück. Seine Bergkuppe ist mit umfangreichen Gletschern bedeckt, und an seinem Fuß finden Bergwanderer üppige Vegetation, die dem Berg einen malerischen Rahmen verleiht. Die reiche Blütenvielfalt ist dem feuchten Mikroklima zu verdanken, das der 4392 Meter hohe und solitäre Vulkan verursacht. Auch aus dem westlichen Flachland imponiert sein Anblick gewaltig: Bei 4000 Meter Höhenunterschied wirkt der Mount Rainier wie ein steil aufragender Kegel, der sich aus dem scheinbaren Nichts am Horizont auftut.