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Trauer um verstorbenen Außenminister: Auf Guido Westerwelles Grabkreuz stand ein falsches Geburtsdatum
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Grab von Guido Westerwelle
dpa Westerwelle wurde 1961 und nicht 1967 geboren

Er habe sie zur Weißglut treiben, aber auch zum Lachen bringen können, sagt Kanzlerin Merkel über Guido Westerwelle. Bei einer bewegenden Trauerfeier erweisen ihm hochrangige Politiker und Prominente aus dem Showbusiness die letzte Ehre. Doch ein kleines, aber wichtiges Detail stimmte nicht.

Beim Begräbnis des verstorbenen ehemaligen Außenministers Guido Westerwelle ist es zu einer Panne gekommen. Auf dem Grabkreuz Westerwelles war ein falsches Geburtsdatum eingetragen worden: 27.12.1967 und nicht 27.12.1961 war dort zu lesen. Ein Fauxpas, über den Westerwelle vielleicht selber geschmunzelt hätte, hieß es doch im Begleitheft zur Trauerfeier: „Vergesst mir das Lachen nicht.“

Doch der Fehler wurde schnell korrigiert. Bestatter Christoph Kuckelkorn sagte der Kölner Zeitung „Express“: „Nach einer Stunde ist uns der peinliche Schreibfehler aufgefallen. Wir haben ihn gleich korrigiert.“

Die Spitzen des Staates waren am Sonntag nach Köln gekommen, um Guido Westerwelle die letzte Ehre zu erweisen: Eine sichtlich getroffene Kanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Joachim Gauck und Bundestagspräsident Norbert Lammert. Merkel sagte in einer sehr persönlichen Ansprache, sie und Westerwelle hätten sich auch nach seiner Amtszeit als Außenminister nie aus den Augen verloren. „Wir haben uns immer auch über das Leben ausgetauscht.“

„Werde dich auch als Menschen und Vertrauten vermissen“

Westerwelle sei ein leidenschaftlicher Politiker gewesen, ein empfindsamer und streitbarer Mensch, der sie ebenso „zur Weißglut“ wie zum Lachen habe bringen können, erzählte Merkel. Der FDP-Politiker werde ihr als „überzeugter Vertreter des deutschen Liberalismus“ und Kämpfer für Menschenrechte und Freiheit fehlen, vor allem aber: „Ich persönlich werde dich auch als Menschen und Vertrauten vermissen.“

Seine letzten Monate verbrachte Westerwelle in der Kölner Uniklinik, wo er am 18. März mit 54 Jahren an den Folgen seiner Leukämie-Erkrankung starb. Mehrfach wurden in der Trauerfeier die Bemühungen der Ärzte und des Pflegepersonals hervorgehoben – sein behandelnder Klinik-Arzt saß auf einem Ehrenplatz in der ersten Reihe.

Erinnerungen
dpa/Oliver Berg „Er war für viele eine Identifikationsfigur - und für manche genau das Gegenteil“, sagte Prälat Karl Jüsten in seiner Predigt bei der Trauerfeier für Guido Westerwelle. „Er suchte Anerkennung, Liebe und Geborgenheit.“ Diese habe er vor allem bei seinem Mann Michael Mronz gefunden.

Wie ein zusätzlicher Schatten lag der Tod von Hans-Dietrich Genscher über der Trauergemeinde. Genscher, Westerwelles Vorbild und sein Vorgänger in den Ämtern des Außenministers und FDP-Vorsitzenden, war am Donnerstag im Alter von 89 Jahren gestorben. „Wir denken an seine Familie und schließen sie in unsere Gebete ein“, sagt der Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Dutzmann.

Große Anteilnahme

Die Trauer um Westerwelle vereint Politiker über Parteigrenzen hinweg. Zu den Gottesdienstbesuchern gehörten unter anderem Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), Innenminister Thomas de Maizière (CDU), FDP-Chef Christian Lindner, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und ihre Stellvertreterin Sylvia Löhrmann (Grüne). Zudem waren viele Prominente aus Medien, Unterhaltung, Kunst und Kultur gekommen, die Schauspielerin Veronica Ferres trägt die Lesung vor.

Auch die Anteilnahme der Bevölkerung war groß: Vor der Kirche standen zahlreiche Menschen hinter den Absperrungen. Und nach Ende der nicht öffentlichen Bestattung strömten mehrere hundert Menschen, teils mit Blumen, zum Grab auf dem zentralen Melaten-Friedhof.

Video: Merkel: „Diese Rede zählt nicht zu den Ansprachen, die ich jemals halten wollte"

beb/dpa
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