„Öffentliche Hinrichtung“ mitten in Berlin: Polizei nennt erste Details – Täter auf der Flucht
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„Öffentliche Hinrichtung“ mitten in Berlin: Polizei nennt neue Details – Täter auf der Flucht

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Mutmaßlicher Mord im Wohngebiet. Unbekannte erschießen einen Mann in Berlin-Spandau. Die Polizei ermittelt und spricht von einer „Hinrichtung“ auf offener Straße.

Berlin – Zwei Schüsse am helllichten Tag. Am Montag (6. Mai) wurde ein Mann in Berlin-Spandau auf offener Straße erschossen. Die Polizei ermittelt, der oder die Täter sind auf der Flucht.

Todesschüsse in Berlin: Polizei richtet Lagezentrum ein – Täter nach mutmaßlichem Mord auf der Flucht

Am frühen Dienstagmorgen nennt die Polizei neue Details aus dem Lagezentrum. Doch zum mutmaßlichen Mord im Stadtteil Falkenhagener Feld sind noch viele Fragen offen.

Am Montagmittag gingen bei der Polizei mehrere Notrufe ein, woraufhin eine Vielzahl von Einsatzkräften zur Straße Im Spektefeld/ Hauskavelweg eilte. Dort entdeckten sie einen leblosen Mann auf dem Gehweg – Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Polizisten sperren die Straße im Berliner Bezirk Spandau für die Ermittlungsarbeiten: Nach dem Tod eines Mannes auf offener Straße im Berliner Bezirk Spandau ermittelt eine Mordkommission.
Polizisten sperren die Straße im Berliner Bezirk Spandau für die Ermittlungsarbeiten: Nach dem Tod eines Mannes auf offener Straße im Berliner Bezirk Spandau ermittelt eine Mordkommission. © Christian Pörschmann/picture alliance/dpa

Mann wohl aus fahrendem Auto erschossen: Mordkommission ermittelt zu Tat in Berlin-Spandau

Die Beamten vermuten ein Tötungsdelikt und haben den Fall an eine Mordkommission weitergeleitet. Sie hielten sich jedoch mit Details zurück. Laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur könnten Schüsse gefallen sein und möglicherweise wurde auch eine Stichwaffe verwendet. Nach Recherchen der Zeitungen B.Z. und Bild wurde das Opfer vermutlich aus einem fahrenden Auto heraus auf dem Gehweg erschossen.

Anwohner berichteten, mindestens zwei Schüsse gehört zu haben. Die Umgebung des Tatorts ist von Ein- und Mehrfamilienhäusern, einer Schule und einem Supermarkt geprägt.

Mutmaßlicher Mordanschlag in Berlin: Polizei sucht Zeugen

Eine Sprecherin der Polizei gab am Abend keine Auskunft über die Todesursache des Mannes und somit auch nicht darüber, welche Waffen verwendet wurden. Die genauen Umstände und Hintergründe des mutmaßlichen Mordes sind unklar und es wird in verschiedene Richtungen ermittelt. Auch zur Identität des Opfers gab es zunächst keine Informationen.

Die Polizei und die Staatsanwaltschaft baten mögliche Zeugen, sich zu melden und eventuell vorhandene Fotos oder Handy-Videos zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck wurde unter https://be.hinweisportal.de/hauskavelweg ein spezielles Internetportal freigeschaltet.

„Öffentliche Hinrichtung in Spandau“: Polizei vermutet Hintergrund in organisierter Kriminalität

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) bezeichnete den Vorfall als „Hinrichtung“ mit Schüssen und vermutete die Täter im Umfeld der organisierten Kriminalität. „Diese öffentliche Hinrichtung heute in Spandau zeigt uns, zu was Menschen in der organisierten Kriminalität fähig sind“, sagte der Sprecher des Berliner GdP-Landesverbandes, Benjamin Jendro. Er betonte, Waffengewalt sei bei Machtkämpfen innerhalb der organisierten Kriminalität keine Seltenheit sei und ein Menschenleben wertlos. Der aktuelle Fall erinnert an den Tod eines ehemaligen Profiboxers, der in Bielefeld erschossen wurde.

Jendro berichtet, dass es in den letzten Wochen im Bezirk Spandau vermehrt zu Konflikten zwischen Mitgliedern rivalisierender Großfamilien, sogenannten Clans, gekommen sei. „Jeder weiß, dass man in diesen Bereichen auch als junger Kerl zu vielem bereit ist, um sich Respekt, Anerkennung und Macht zu verdienen.“ Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, da Kritiker argumentieren, dass er Menschen mit Migrationshintergrund aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.

Der Tatort wurde mit Absperrband gesichert. Am Abend waren Experten der Kriminalpolizei und der Spurensicherung in weißer Schutzkleidung im Einsatz, ebenso wie zahlreiche weitere Polizisten. Die Polizei fertigte auch Luftaufnahmen mit einer Drohne an. Notfallseelsorger waren vor Ort, um geschockte Augenzeugen und Einsatzkräfte zu betreuen. (moe/dpa)

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