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Der Flieder blüht nicht? Das sind die häufigsten Gründe

Die Fliederblüte ist eines der großen Highlights zu Beginn des Gartenjahres. Umso enttäuschender ist es, wenn die duftigen weißen oder violetten Blütenwolken ausbleiben. Das sind mögliche Gründe. 

Autorenporträt Eva Monning

11.05.2024 - 07:17 Uhr

Lesezeit: 7 Min.
Blühender Flieder

Die Fliederblüte begeistert jedes Jahr aufs Neue

Foto: Shutterstock/freya photographer
Inhaltsverzeichnis
Der Flieder blüht nicht? Das sind die häufigsten Gründe

Flieder ist am richtigen Ort gepflanzt ein pflegeleichter und zuverlässiger Gartenschmuck. Seine üppigen Blüten, die ihren Duft in der Frühlingssonne verströmen und Tausende Insekten anlocken, sind ein wunderbares Schauspiel. Die duftenden Blütenwolken des Flieders (Syringa) sind legendär und der Grund, warum sich die meisten Hobbygärtner den Zierstrauch nach Hause holen. Der Bauern-Flieder (Syringa vulgaris) und seine Hybriden (Edel-Flieder) zieren bereits seit vielen Jahrhunderten die Gärten in Europa.

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Inzwischen gibt es im Handel viele weitere Arten und Sorten, welche die Wahl der schönsten Variante zur Qual machen. Umso enttäuschender ist es, wenn im Frühjahr die freudig erwartete Blütenpracht ausbleibt und der Flieder nur spärlich oder überhaupt nicht blüht. Dafür kann es verschiedene Gründe geben.

In Kürze: Was tun, wenn Flieder nicht blüht?

Will der Flieder nicht blühen, gilt es, die Ursache herauszufinden: Sowohl ein falscher Standort als auch ungünstige Bodenverhältnisse können sich negativ auf die Fliederblüte auswirken. Auch ein falscher Rückschnitt sowie Krankheiten und Schädlinge können Gründe sein. Nicht zuletzt blühen junge Flieder manchmal erst nach ein paar Jahren das erste Mal.

Warum will der Flieder nicht blühen?

Bei einem Flieder, der die Blüte verweigert, sollte man zunächst zwischen frisch gepflanzten und bereits etablierten Sträuchern unterscheiden. Hat der Flieder früher schon mal geblüht? Oder ist die Blüte bisher vollständig ausgeblieben? Oder wird die Blütenfülle vielleicht von Jahr zu Jahr weniger? Im Allgemeinen gilt es je nach Alter und Sorte, folgende Punkte abzuklären:

  • Ist die Pflanze zu jung?
  • Steht der Flieder auf falschem Boden?
  • Bekommt der Zierstrauch zu wenig Sonne?
  • Wurde der Flieder geschnitten?
  • Liegt eine Krankheit vor?
Fliederblüten in verschiedenen Farben

Flieder blüht in Weiß und verschiedenen Violetttönen

Foto: Fotolia/babetka

Fliederblüte – eine Standortfrage

Wer einen neuen Flieder in seinen Garten pflanzt, sollte sich vorher genau über die Standort- und Bodenansprüche seiner Art oder Sorte informieren. Flieder ist ein sonnenliebender Strauch, der umso üppiger blüht, je mehr Sonne er abbekommt. Zwar blühen viele ältere Flieder auch an halbschattigen Standorten, aber mit einem Sonnenplatz ist man beim Flieder auf der sicheren Seite. Im Laufe der Zeit kann es passieren, dass ehemals frei gepflanzte Fliedersträucher von anderen Pflanzen überwachsen werden und plötzlich in deren Schatten stehen. Dann reduziert sich die Blüte.

Haben Sie Zweifel am richtigen Standort, pflanzen Sie Ihren Flieder um und wählen Sie einen besseren Platz, an dem Sie den Boden sorgfältig aufbereiten. Achtung: Besonders der Bauern-Flieder benötigt nach der Pflanzung einige Jahre, um sich an seinen Standort zu gewöhnen und richtig in die Gänge zu kommen. Manche Flieder zeigen erst nach drei Jahren oder mehr die erste Blüte. Haben Sie mit einem jungen Strauch also etwas Geduld.

Nicht jeder Flieder mag den gleichen Boden

Die Bodenansprüche des Flieders unterscheiden sich von Art zu Art. Während Edel-Flieder beispielsweise viel Kalk verträgt, meidet der Preston-Flieder Kalk weitgehend. Staunässe und undurchlässige Böden sind für Flieder grundsätzlich nicht geeignet. Und auch bei der Nährstoffversorgung ist Vorsicht geboten. Eine Überdüngung, besonders mit Stickstoff, führt beim Flieder zu einem schnellen Höhenwachstum, wirkt sich aber negativ auf die Blüte aus. Greifen Sie daher lieber zu Kompost oder einem phosphorbetonten organischen Dünger.

Flieder blüht nicht nach falschem Schnitt

alte Blütenstände am Flieder schneiden

Entfernen Sie beim Schneiden des Flieders nur die alten Blütenstände

Foto: MSG/Dieke van Dieken

Die häufigste Ursache, warum ein etablierter Fliederstrauch in einem Jahr nicht blüht, ist ein fehlerhafter Schnitt. Flieder setzt sogenannte Terminalknospen an, die bereits im Vorjahr gebildet werden. Das bedeutet, dass die Blütenknospen für die kommende Blühsaison sich bereits nach der letzten Blüte am Zweigende entwickeln. Schneidet man den Flieder nun großzügig zurück, entfernt man damit auch sämtliche Blütenknospen und die Blüte im Folgejahr fällt aus. Schneiden Sie daher nur im Mai die abgeblühten Blütenrispen ab. Sollte ein größerer Schnitt nötig werden, da der Strauch zu groß wird oder vergreist, können Sie auch einen radikalen Verjüngungsschnitt ansetzen – der Strauch treibt zuverlässig wieder aus. Auf die Blüte im Folgejahr müssen Sie dann allerdings verzichten.

Krankheiten können zum Ausbleiben der Fliederblüte führen

Blattschäden und Lebenszyklus Fliedermotte

Im Mai sind an den Fliederblättern Schäden durch Miniergänge sichtbar (links), im Laufe des Sommers rollen sich die Blätter ein. Die Zeichnungen in der Mitte zeigen den Lebensyklus der Motte von den Eiern, über Larve und Puppe bis zum Falter

Foto: MSG/Bettina Schenk

Wenn ein älterer Fliederstrauch plötzlich eine Blühpause einlegt, obwohl keine Schere angesetzt wurde, sollte die Pflanze auf Krankheiten untersucht werden. Besonders die sogenannte Fliederseuche Pseudomonas syringae, eine Bakterieninfektion, kann zum Ausbleiben der Blüte führen. Man erkennt die Krankheit an streifigen braunen Flecken auf der Rinde, fettig aussehenden Blattflecken, welken Trieben und schwarzen Verfärbungen. Die Infektion tritt vermehrt bei nasskalter Witterung im Frühjahr auf. Eine Bekämpfung der Seuche ist nicht möglich, doch gibt es im Handel resistente Fliedersorten. Auch die Knospenkrankheit (Phytophtora syringae) wirkt sich negativ auf die Fliederblüte aus, denn sie lässt die Blütenknospen eintrocknen und absterben. Ein starker Befall mit den Larven der Flieder-Miniermotte schädigt ebenfalls die Gesamtgesundheit des Zierstrauchs und kann zu einer reduzierten Blüte führen. Um Miniermotten am Flieder zu bekämpfen, gibt es passende Pflanzenschutzmittel.

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