Deutscher Filmpreis: „Sterben“ als bester Film ausgezeichnet, Corinna Harfouch beste Hauptdarstellerin

Deutscher Filmpreis: „Sterben“ als bester Film ausgezeichnet, Corinna Harfouch beste Hauptdarstellerin

Der Film „Sterben“ gewinnt am Freitagabend den Deutschen Filmpreis. Corinna Harfouch wird als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Die weiteren Sieger im Überblick.

Corinna Harfouch und  Lars Eidinger im Film „Sterben“.    
Corinna Harfouch und Lars Eidinger im Film „Sterben“. Jakub Bejnarowicz/Wildbunch/dpa

Der Film „Sterben“ hat am Freitagabend den Deutschen Filmpreis in Berlin gewonnen. Neben der besten Filmmusik (Lorenz Dangel) wurde Corinna Harfouch als beste Hauptdarstellerin geehrt, Hans-Uwe Bauer für die beste männliche Nebenrolle. Die 69-jährige Corinna Harfouch nahm den Preis für die beste weibliche Hauptrolle überwältigt entgegen. Sichtlich gerührt bedankte sich Harfouch auf der Bühne bei ihrem Schauspielkollegen Lars Eidinger, „Sterben“-Regisseur Matthias Glasner und ihrer Familie.

„Sterben“ ging mit neun Nominierungen als Favorit beim Filmpreis ins Rennen. In dem dreistündigen Film um eine zerrüttete Familie spielt Harfouch die Mutter und Ehefrau Lissy Lunies. 2003 gewann Harfouch bereits den Deutschen Filmpreis für ihre Nebenrolle als Rabia von Katzenstein im Kinderfilm „Bibi Blocksberg“

 Corinna Harfouch bei der Ehrung am Freitagabend im Theater am Potsdamer Platz in Berlin.  
Corinna Harfouch bei der Ehrung am Freitagabend im Theater am Potsdamer Platz in Berlin. Eventpress/Imago

Deutscher Filmpreis: Darum geht es in „Sterben“

„Sterben“ ist ein komplexes und vor allem schonungsloses Drama. Doch anders als der Titel vermuten lässt, ist „Sterben“ eigentlich ein Film über das Leben in all seinen Facetten: Liebe, Trauer, Verlust, Tod und Geburt.

Ausgangspunkt ist der Tod des demenzkranken Vaters Gerd (Bauer). Das zwingt die Mitglieder der Familie Lunies, sich wieder miteinander auseinanderzusetzen. Liebe, Zuneigung und Herzenswärme sind Fremdworte für sie. Die Situation eskaliert, als klar wird, dass auch die schwer kranke Mutter (Harfouch) kurz vor dem Ende ihres Lebens steht.

Als er den Preis entgegennahm, sagte Regisseur Glasner auf der Bühne: „Ich muss zugeben, es war ein echt aufregender Abend. Ich bin ganz schön durch den Wind, ehrlich gesagt.“ Schauspieler Lars Eidinger, der als bester Hauptdarsteller für „Sterben“ nominiert war, gratulierte per Video-Live-Schalte.

Deutscher Filmpreis: „Der Fuchs“ und „Im toten Winkel“ räumen ab

Schauspieler Simon Morzé gewann den Deutschen Filmpreis als bester Hauptdarsteller. Der Österreicher erhielt die Auszeichnung  für seine Rolle im Historienfilm „Der Fuchs“. Darin spielt er einen österreichischen Soldaten namens Franz, der im Zweiten Weltkrieg einen jungen Fuchs aufzieht. Der Film „Der Fuchs “gewann die Lola in Silber.

Deutscher Filmpreis: Hanna Schygulla erhält Ehrenpreis

Die Auszeichnung für das beste Drehbuch ging an die Regisseurin Ayşe Polat für ihren Politthriller „Im toten Winkel“. Polat nahm die Auszeichnung bewegt entgegen und widmete den Preis „allen Frauen, die mutig für Gerechtigkeit und Freiheit kämpfen.“ „Im toten Winkel“ dreht sich um die Schwierigkeiten einer Crew, die im Nordosten der Türkei einen Dokumentarfilm drehen will und dabei beobachtet wird. Es kommt zu sonderbaren Zwischenfällen. Der Film „Im toten Winkel“ holte auch die Lola in Bronze.

Der Film „Sieger sein“ holte die Auszeichnung für den besten Kinderfilm. Hanna Schygulla erhielt den Ehrenpreis und wurde so für herausragende Verdienste um den Deutschen Film ausgezeichnet. Die Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm ging an „Sieben Winter in Teheran“.

Filmpreis: Margot Friedländer appelliert an Filmschaffende

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer wandte sich mit einem dringlichen Appell an die Filmschaffenden. „Als ich vor 14 Jahren zurückgekommen bin, hätte ich es mir nicht träumen lassen, was jetzt in der Öffentlichkeit los ist. So hat es damals auch angefangen“, sagte die 102-Jährige bei der Presiverleihung. „In diesem Raum sitzen ganz viele Geschichtenerzähler. Ihr habt die Verantwortung, die Kraft des Films zu nutzen, damit so etwas nie wieder passiert“, sagte sie.

Guten Morgen, Berlin Newsletter
Vielen Dank für Ihre Anmeldung.
Sie erhalten eine Bestätigung per E-Mail.