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Hrdlicka, Alfred

(1928 Wien 2009)

Hrdlicka, Alfred
(1928 Wien 2009)
Wiener Blut. Frankfurt am Main u.a., Propyläen Verlag, 1973.
Mappe mit 14 Farbradierungen u. zwei Radierungen auf Bütten sowie einem Doppelbogen Text. 57 x 38 cm. In schwarzbrauner Original-Kassette mit Deckelillustration. Jedes Blatt signiert, datiert, als "E.A." bezeichnet u. unter Passepartout.

Lewin 543-558 - "Im Sommer 1973 wurde der Wiener Buchhändler Wilhelm Herzog, der auch eine Galerie besaß, wegen Vertriebs pornographischer Zeitschriften und Bücher angeklagt und verurteilt. Als Protest gegen die Scheinheiligkeit, Spießigkeit und Bigotterie der damals herrschenden Gesetzeslage verfaßte Hrdlicka gemeinsam mit dem Journalisten Günther Nenning eine Selbstanzeige, in der sich die beiden als Pornographen bezichtigten und vom Staatsanwalt die gerechte Strafe forderten. Für Hrdlicka war der Aufhänger sein Zyklus 'Wiener Blut'. Die Radierungen waren sozusagen die Beweismittel zu dieser Selbstanzeige, gleichzeitig sind es aber Arbeiten, die ganz typisch von Hrdlickas Witz und Ironie geprägt sind. [...] In Österreich kam es allerdings zu keiner Verurteilung." (Lewin, Bd. III/I, S. 413)
Zuschlag: 1.200 €