All-in-One-PCs: Computer und großer Bildschirm in einem Gerät
All-in-One-PC-Test: 16 Top-Modelle im großen Vergleich
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Wer im Home-Office vernünftig arbeiten will, braucht einen PC samt Monitor – oder einen platzsparenden wie schicken All-in-One-Rechner. Im großen COMPUTER BILD-Test: 16 aktuelle Modelle.
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Bildschirm und Rechner in einem Gerät? Das sind sogenannte All-in-One-PCs (AiO). Etwa jeder fünfte verkaufte Computer ist solch ein Komplettpaket: Jährlich gehen rund 100.000 Exemplare in Deutschland über die Ladentheken. Warum sich so viele Käufer für einen All-in-One-PC entscheiden? Die Geräte sparen Platz, sehen meist schick aus und quälen Nutzende nicht mit hässlichem Kabelwirrwarr. Aber bieten sie auch eine vollzählige Ausstattung, genügend Tempo und hohe Bildqualität? COMPUTER Bild hatte 16 aktuelle Modelle im Test.
Zocker sind beim Huawei MateStation X falsch. Aber wer arbeiten will, bekommt sehr hohes Tempo sowie ein Top-Display mit extrascharfer 4K-Auflösung – da machen selbst lange Excel-Tabellen Spaß. Prima: Trotz reichlich Power bleibt der Huawei-PC schön leise, selbst wenn er richtig ranmuss. Den vollständigen Test der Huawei MateStationX lesen Sie hier.
Für rund 1.400 Euro (Stand: Februar 2024) erhalten Kunden und Kundinnen mit dem HP Pavilion 27-ca einen guten All-in-One-PC im großen 27-Zoll-Format, der sich im Test nur wenige Schwächen leistete, etwa die an den Bildrändern leicht durchscheinende LED-Hintergrundbeleuchtung und die überschaubaren Verstellmöglichkeiten – der Bildschirm lässt sich nur neigen. Andererseits ist der HP Pavilion 27-ca, abgesehen vom fehlenden Kartenleser, fast vollständig ausgestattet, arbeitete im Test stets leise und sparsam. Sein Arbeitstempo war sehr hoch – dank des separaten Grafikchips ließen sich sogar Spiele zocken. Nachfolger des getesteten Modells 1008ng sind gleich zwei Modelle: 2000ng und 2001ng.
AMD statt Intel: Als Motor verwendet der CSL Unity U24B in der geprüften Ausstattungsvariante eine Ryzen-5-CPU. Und die machte im Test ordentlich Ballett: So spulte der CSL alle Prüfungen mit einem hohen Tempo ab. Schwächen wies das nur neigbare Display auf: Farben wirkten kühl und wenig brillant. Dafür ist der CSL für die gebotene Leistung mit 769 Euro recht günstig (Preis zum Testzeitpunkt). So ist er ein echter Preistipp.
All-in-One-PCs durchlaufen im Labor von COMPUTER BILD einen besonders aufwendigen Testparcours, vom Aufwand vergleichbar nur mit dem für Notebooks oder Smartphones. Los geht es mit umfangreichen Tempomessungen: Beim Arbeiten kommen beispielsweise gängige Office-Programme wie Word oder Excel zum Einsatz, zusätzlich wird geprüft, wie schnell die All-in-One-PCs bei Software zur Foto- oder Videobearbeitung sind. Weiter misst das Testlabor, wie schnell die All-in-One-PCs bei Spielen sind und wie fix Daten über die USB-Anschlüsse übertragen werden.
Nach den Tempomessungen prüfen die Tester die eingebauten Displays ganz genau – beispielsweise wie exakt die Displays Farben und Helligkeitsabstufungen wiedergeben, wie hell das Display bei maximaler Helligkeitseinstellung oder wie gut die Entspiegelung der Bildschirmoberfläche ist.
Wie leise arbeitet der All-in-One-PC und wie viel Strom verbraucht er? Das ermitteln die Tester von COMPUTER BILD in unterschiedlichen Szenarien. Bei der Geräuschmessung beispielsweise beim Arbeiten im Normalbetrieb (etwa beim Schreiben von Texten oder Surfen im Netz), aber auch unter Volllast und beim Abspielen von Videos. So wird schnell klar, ob das Lüftergeräusch Nutzerinnen und Nutzer nerven kann. Auch bei der Ausstattung schauen die Tester genau hin – was steckt im All-in-One-PC, was lässt sich anschließen.
Das ist wichtig, denn anders als bei einem Desktop-PC lässt sich das nach dem Kauf meist nicht mehr ändern. Austauschen klappt bei Tastatur und Maus hingegen problemlos. Trotzdem prüfen die Tester die mitgelieferten Modelle – sind die gut, können sich Käuferinnen und Käufer extra Ausgaben sparen.
Mit dem neuen M3-Prozessor legt der Apple iMac 2023 M3 deutlich an Tempo zu. Besonders bemerkbar macht sich der Unterschied bei Software, die die Grafikkerne im Chip nutzt – Spiele sind um rund die Hälfte schneller als beim Vorgänger. Bei Tastatur, Maus und Bildschirm hat sich wenig getan, die waren schon vorher top. Da bleiben nur zwei Apple-typische Kritikpunkte: Der iMac ist ein teurer Bildschirm-PC, das getestete Modell mit 16 Gigabyte Arbeitsspeicher, 512 Gigabyte SSD und zehn Grafikkernen kostet rund 2.100 Euro (Stand:Februar 2024) und nachträgliches Aufrüsten geht nicht.
Das Auge des Kunden oder der Kundin kauft ja bekanntlich mit. Schon deshalb verfrachten die Hersteller ihre All-in-One-PCs nicht in ein lieblos gestaltetes Gehäuse, das als hässliches Entlein im Händlerregal Staub ansetzt. Design ist zwar Geschmackssache, aber eine Beleidigung für die Augen ist keiner der Testkandidaten. Alle sehen schick und modern aus, haben ein Display mit schmalem Rahmen, die Standfüße sind mal rechteckig, mal geschwungen, aber stets elegant.
Weniger glamourös ist das Auspacken: Wer den Asus ExpertCenter E5402WH aus dem Karton holt und auf den Schreibtisch hievt, braucht danach dringend eine Verschnaufpause. Denn für ein 24-Zoll-Gerät bringt der Asus mit 12,5 Kilogramm einiges auf die Waage. Zum Vergleich: Selbst der deutlich größere 27-Zöller MSI Modern AM272 wiegt nur knapp 7,5 Kilogramm. Aber All-in-One-PCs sind ja nicht zum Herumschleppen gedacht. Grund für das hohe Gewicht des ExpertCenter E5402WH: Asus hat Fuß samt Display-Halterung so beschwert, dass der Rechner sicher auf dem Schreibtisch steht.
Das ist auch sinnvoll, weil der Asus ExpertCenter E5402WH mit Abstand die meisten Verstellmöglichkeiten bietet. So lässt sich der Bildschirm dank eingebautem Drehteller im Fuß nach links und rechts schwenken, das Display ist neig- und in der Höhe verstellbar. Außerdem kann der User es ins Hochformat drehen – ideal fürs Bearbeiten langer Dokumente. Beim MSI Modern AM272 lässt sich das Display nur neigen und in der Höhe anpassen, bei den anderen ausschließlich neigen.
Ein klarer Vorteil eines All-in-One-PCs ist simpel, praktisch und sorgt für einen aufgeräumten Arbeitsplatz: Bei den meisten Testkandidaten reicht ein Stromkabel für den Betrieb, da Tastatur und Maus kabellos arbeiten. Die Verbindung zum Internet und zum Drucker erfolgt ja meist per WLAN. Nur wenige, meist günstigere Modelle wie der HP Pavilion 24-d oder der CSL Unity F24B-GLS bringen noch eine Tastatur-Maus-Kombi mit USB-Kabeln mit, die lässt sich aber problemlos gegen eine Funkkombi auswechseln.
Ohne Zubehör geht es natürlich nicht. Auf dem Schreibtisch drängeln sich neben Unterlagen meist noch Geräte wie ein Multifunktionsdrucker, eine externe SSD für die Datensicherung oder ein gerade nicht genutztes Headset für Teams-Anrufe. Für dieses und weiteres Zubehör müssen All-in-One PCs natürlich die nötigen Anschlüsse bereitstellen. Überzeugend in diesem Prüfpunkt: der Asus ExpertCenter E5402WH und der MSI Modern AM272. Der MSI und der HP Pavilion 27-ca1008ng boten neben der üblichen HDMI-out-Buchse, die den Anschluss eines zweiten Bildschirms für eine größere Arbeitsfläche erlaubt, eine HDMI-in-Buchse. So können Nutzende den HP und den MSI auch als Monitor einsetzen, beispielsweise für ein Notebook.
Bei günstigen All-in-One-PCs sparen die Hersteller gern mal am Display. Beim Prüfling Huawei MateStation X, der in der getesteten Variante 2.200 Euro kostet, kann davon keine Rede sein. Das Display ist mit 72 Zentimeter Bilddiagonale nicht nur sehr groß, sondern es liefert auch superscharfe Bilder in Top-Qualität. Das geht schon bei der Auflösung los: Der MateStation X hat ein 4K-Display, aber im 3:2-Format. Unterschied zu den sonst üblichen Bildschirmen im 16:9-Format: Beim MateStation X gibt es 400 Pixel in der Höhe dazu – die Auflösung beträgt also 3840x2560 Pixel statt der üblichen 3840x2160 Bildpunkte. Ein Vorteil beim Arbeiten mit längeren Texten sowie größeren Tabellen und perfekt zum Bearbeiten von Fotos – viele Kameras schießen Bilder im Seitenverhältnis 3:2. Die tolle Bildqualität überzeugt schon beim ersten Draufgucken mit kräftigen Farben und satten Kontrasten. Auch die Messwerte sind top, die genaue Farbwiedergabe ist ideal zur Bearbeitung von Fotos und Videos mit korrekten Farben. Geht es noch schärfer? Ja! Der 5.000 Euro teure Microsoft Studio 2+ zeigt auf seinem verstellbaren Display Inhalte mit einer extrem hohen Auflösung von 4500x3000 Pixeln. Da bleibt klein Detail auf der Strecke. Obendrein nimmt es das Studio-Display bei der Darstellung von Farben sehr genau.
Der Asus ExpertCenter E5402WH in der geprüften Ausstattungsvariante mit Core i7-11700 und 16 Gigabyte Arbeitsspeicher absolvierte die Prüfungen, abgesehen vom etwas dunklen Display, mit Bravour: Er bietet viele Verstellmöglichkeiten, lässt sich bei Bedarf gut aufrüsten, arbeitete in den Prüfungen schnell, leise und sparsam. Und die Ausstattung ist bis auf den fehlenden Touchscreen vollzählig – er hat sogar einen DVD-Brenner an Bord. Den vollständigen Test des Asus ExpertCenter E5402WH lesen Sie hier.
In den meisten All-in-One-PCs steckt ein kräftiger Prozessor. Meist Core i5 oder Core i7 von Intel, seltener Ryzen 5 oder Ryzen 7 von AMD. Das sorgt für ordentlich Power, vor allem wenn 16 Gigabyte Arbeitsspeicher drinstecken. Am schnellsten sind meist Modelle mit Core-i7-Chip, aber auch Ryzen-7-Prozessoren sorgen locker für gute Temponoten. Da verlieren schwächere Prozessoren wie der Intel Pentium N6000 im CSL Unity F27B-JLS Pentium deutlich den Anschluss. Er schaffte im Test nur gut ein Drittel des Tempos der 7er-Konkurrenz. Das reicht zum Surfen im Netz und für Office-Aufgaben. Aber bereits bei Excel-Tabellen, die mit Makros gespickt sind, wird es zäh und die Bearbeitung von Fotos und Videos macht wenig Freude.
Wer mehr Tempo haben will, muss mehr Geld auf den Tisch legen. Aber es müssen keine Unsummen sein, wie der Test zeigt. So erreichte schon der 1.400 Euro teure HP Pavilion 27-ca1008ng gute Tempowerte. Kein Wunder, im Inneren steckt Oberklassetechnik:
- Prozessor: Als Motor dient mit dem Core i7-12700T eine starke Top-Einheit.
- Grafikchip: Die Berechnung der Bildwiedergabe übernimmt nicht die im Prozessor untergebrachte Grafikeinheit Iris Xe, sondern der separat auf die Hauptplatine gepflanzte Chip GeForce RTX 3050.
- Arbeitsspeicher: Der CPU steht ein mit 16 Gigabyte gut bemessener Arbeitsspeicher zur Seite.
So bot der HP Pavilion 27-ca1008ng in den Tests viel Dampf, bei den Tempoprüfungen gab es nichts zu meckern. Im Gegenteil, der Pavilion absolvierte alle Prüfungen trotz leicht gedrosselter CPU in Windeseile, egal ob bei simplen Internet- und Office-Aufgaben oder leistungshungriger Fotobearbeitung. Und die Tests zeigten: Der HP taugt sogar als Gaming-PC. Bei reduzierter Auflösung (1366x768 Pixel) stellte er Spiele ruckelfrei dar, nur bei nativer Display-Auflösung (2560x1440 Pixel) hakte es ein wenig. Wer hier etwa Sichtweiten herunterregelt, zockt auch in der schärferen WQHD-Auflösung Spiele flüssig.
Ebenfalls gut: Bei vielen Testkandidaten lassen sich die SSDs und der Arbeitsspeicher gegen größere Module tauschen. Top: Beim MSI Modern AM272 und beim CSL Unity U24B-AMD darf die Besitzerin oder der Besitzer eine zusätzliche SSD einbauen – beim Asus sogar zwei: eine 2,5-Zoll-SSD und ein M.2-Modell. Da sollte der Platz nicht ausgehen. Der CSL Unity F27B-JLS Pentium bringt ab Werk zwei SSDs mit (siehe Bild unten).
Wer einen genauen Blick auf die Typenbezeichnungen der Prozessoren wirft, stolpert schnell über Anhängsel wie T oder U – die stehen für stromsparende Prozessormodelle. Die knausern zwar nicht so extrem mit Stromhunger wie manche Notebook-Prozessoren, sind aber sparsamer als herkömmliche Desktop-Chips. In Verbindung mit einem ziemlich ausladenden Gehäuse um einen großen Bildschirm bringt das einen weiteren Vorteil: Weil viel Platz für Kühlkörper und Luft bleibt, gelangt die ohnehin geringe Abwärme der Chips leicht nach draußen. So haben die Lüfter wenig Arbeit und laufen meist schön leise. Vollkommen geräuschlos arbeiten hingegen Modelle wie der CSL Unity F27B-JLS Pentium. Das Geheimnis: Sein wenig potenter Prozessor Intel Pentium N6000 kommt nicht ins Schwitzen, er kann einfach nicht schneller arbeiten. So müssen ihn keine laut drehenden Lüfter zwangsbeatmen.
Schon der erste Mac von Apple (damals Macintosh nach einer Apfelsorte genannt) war 1984 ein All-in-One-PC. Seitdem hat Apple sehr viele All-in-One-Modelle gebaut, seit 1998 heißen sie iMac. In den vergangenen Jahren gab es regelmäßig Updates für den iMac bei der Technik. So blieb der iMac immer eine (teure, aber gute) Alternative zu einem All-in-One-PC mit Windows. Vor allem die eingebauten Displays waren besser als die der Windows-Konkurrenz (Auflösung je nach Modell bis zu 5120x2880 Pixel). Im April 2021 stellte Apple einen komplett neuen iMac mit 24-Zoll-Display als Ersatz für die bisherigen iMac-Modelle mit Intel-Prozessor mit 21,5-Zoll- oder 27-Zoll-Display vor. Aktuell kommt beim iMac die dritte Prozessorgeneration zum Einsatz (M3).
Den Testsieg holt sich der Huawei MateStation X mit sehr hohem Arbeitstempo, viel Speicherplatz und leisen Lüftern im Normalbetrieb. Nicht ganz so gut aussehendund nicht ganz so üppig ausgestattet, jedoch deutlich günstiger ist der HP Pavilion 27-ca. Der Apple iMac 24 Zoll 2023 ist eine schicke und schnelle, aber auch teure Alternative zu Windows-Modellen. Schön kompakt ist der CSL Unity U24B-AMD – ein sehr günstiger Testkandidat. Er fällt zwar im Vergleich mit der Konkurrenz beim Tempo deutlich ab, für Office-Jobs und zum Surfen im Netz reicht es aber.
Wie erkenne ich einen guten All-in-One-PC?
Viele Hersteller bauen gute All-in-One-PCs, vor allem Acer, Asus, Apple und HP schneiden in den Tests von COMPUTER BILD regelmäßig gut ab. Da sich die einzelnen Modelle aber oft stark unterscheiden, lohnt es sich immer, vor dem Kauf aktuelle Tests zu lesen und so zu prüfen, welcher All-in-One-PC zu den eigenen Ansprüchen und zum Budget passt.
Was ist ein All-in-One-PC?
Ein All-in-One-PC ist eine Kreuzung aus Bildschirm und Computer und ähnlich wie ein Laptop aufgebaut – fast alle Bauteile des Computers wie Hauptplatine, Prozessor oder Speicher stecken im Bildschirm, meist auf der Rückseite. Einzige Ausnahme: Tastatur und Maus sind extra. Auf den ersten Blick ähneln All-in-One-PCs daher einem Monitor – nur mit mehr Anschlüssen und etwas dicker.
Wie unterscheiden sich All-in-One-PCs?
Wichtigster Unterschied von außen ist die Bildschirmgröße. Wer nicht viel Platz für den All-in-One-PC hat, sollte ein 24-Zoll-Modell nehmen – die fallen meist deutlich kompakter als die größeren 27-Zoll-Modelle aus. Bei den eingebauten Komponenten gibt es sehr große Unterschiede, etwa bei der Auflösung des Displays, dem Tempo von Prozessor oder Grafikspeicher sowie der Größe des eingebauten Speichers und der Anzahl der Anschlüsse.
Wie funktioniert ein All-in-One-PC?
Ein All-in-One-PC funktioniert ähnlich wie ein Schreibtisch-PC – Hauptunterschied ist, dass (fast) alle Bauteile im Gehäuse des Bildschirms Platz finden und daher (fast) keine Kabel angeschlossen werden müssen. Strom liefert ein Netzteil, ein All-in-One-PC lässt sich so zwar schnell an einem anderen Platz aufstellen (etwa beim Wechsel vom Büro ins Home-Office), aber nicht wie ein Laptop unterwegs nutzen.