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'Jenseits von Eden' von 'John Steinbeck' - Buch - '978-3-423-10810-2'
Eine große amerikanische Familiensaga - verfilmt mit James Dean
Von der Mitte des letzten Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs reicht die Zeitspanne, die diese große amerikanische Familiensaga umfaßt. Sie erzählt die Geschichte der Trasks und der Hamiltons: die Geschichte von Charles und Adam, den ungleichen Brüdern, die um die Liebe ihres Vaters buhlen und den Reizen derselben Frau erliegen. Von eben jener Cathy die ihren Mann und die neugeborenen Zwillinge verläßt, um sich ihren Lebensunterhalt in einem Bordell zu verdienen. Und von Aron und Caleb, ihren beiden Söhnen, deren spannungsgeladenes Verhältnis in einer modernen Version des biblischen Kainsmythos gipfelt.
"And now that you don't have to be perfect you can be good"
Bewertung am 14.08.2022
Bewertungsnummer: 1767102
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Ein Meisterwerk der Literatur. Eine Geschichte, die den Test der Zeit bestehen wird. Lebendige, unvergessliche Charaktere, die einem lange nach dem Schließen des Buches verfolgen. Eine Geschichte über Brüderlichkeit, Eifersucht, Wut, Schmerz, Liebe, das Böse, Aufopferung und Erlösung. Eines der Bücher, die man jedem in die Hand drücken und sagen kann: Lies dieses Buch, es wird dein Leben verändern.
Muss man die Literaturvorlage kennen, wenn man eine Adaption erlebt wie das Hörspiel von „Jenseits von Eden“ von John Steinbeck? Der NDR hat den Roman als Hörspielserie umgesetzt, und es ist gelungen.
Man wird vom Erzähler, wunderbar gesprochen von Ulrich Nöthen, in das Leben zweier Farmerfamilien mitgenommen, ausgehend vom amerikanischen Bürgerkrieg bis zum 1. Weltkrieg. Adam Trask als eine zentrale Figur hat eine komplizierte Kindheit und Beziehung zu seinem Bruder, man wird hier bereits an die Kain-und-Abel-Geschichte erinnert. Adam meistert seine Armeezeit und kehrt in die Heimat zu seinem Bruder Charles zurück. Später möchte er für seine Liebe, für Cathy, den Garten Eden aufbauen. Ganz im Banne des Guten erkennt er das Böse von Cathy nicht. Thomas Loibl verkörpert ihn, und er vermag die Sensibilität und Konsequenz der Figur eindrucksvoll wiederzugeben. Samuel Hamilton, Oberhaupt der anderen Familie, möchte Adam helfen und ihm die Augen öffnen. Auch der Diener, der Chinese Lee - Matthias Bundschuh spricht ihn so gut, dass man ihn gern als Freund hätte - ist ein wichtiger Protagonist: Bis zum Schluss führt er die Handlung voran, vermittelt und hilft den Söhnen von Adam, genau wie Will, ein Sohn von Samuel Hamilton, Caleb hilft. Caleb ist der Zwillingsbruder von Aron. In ihnen wird die Kain-und-Abel-Symbolik verdichtet. Das Böse kämpft gegen das Gute und umgekehrt. Caleb ist der Gegenspieler seines schönen Bruders Aron und möchte doch ganz anders sein. Was er dann aus Eifersucht tut, endet in einer Katastrophe mit mehreren Verlierern.
Diese große amerikanische Familiensaga wird durch hervorragende Schauspieler, auch junge Darsteller sind dabei, erlebbar gemacht. Ich wurde sehr gut unterhalten, die Sprecher sind überwiegend gut zu verstehen.
Die 8 Teile des Hörspiels werden musikalisch untermalt und begleitet. Stephanie Nilles, eine amerikanische Jazzsängerin, hat die Musik komponiert, jeweils einen Song zu jedem Teil eingesungen und am Klavier begleitet. Die Musik unterstützt die Aussagen, gibt die Stimmungen gut wieder und lässt den Zuhörer mit eigenen Gedanken zurück - das ist wichtig, denn hier spricht die Musik, den englischen Text muss man nicht unbedingt vollständig verstehen.
Oft wurde die Handlung mit Geräuschen untermalt, einige wären nicht notwendig gewesen, sie wirkten manchmal störend und ablenkend.
Besonders schön fand ich die Songs, auch wenn man sich mit der rauchigen Stimme von Stephanie Nilles anfreunden muss, aber es hat seinen Reiz und wirkt geheimnisvoll.
Wer amerikanische Geschichte anhand von Schicksalen lebendig erleben möchte und gute Schauspieler einmal nur hören will, dem sei dieses Hörbuch wärmstens empfohlen. Außerdem bekommt man das Wichtigste des Inhalts von John Steinbecks Bestseller „Jenseits von Eden“ in angemessener Kürze (9 Stunden) mit und ist genauso beeindruckt von der Sprache und von der Ausdrucksfähigkeit Steinbecks, als hätte man ca. 730 Seiten gelesen.
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