300 Menschen singen in Pforzheim für die Demokratie Skip to main content

Veranstaltung der Bürgerbewegung

Zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes: 300 Menschen singen in Pforzheim für die Demokratie

Viele Menschen kamen am Samstag zusammen, um beim gemeinsamen Singen ihre Stimme für die Demokratie zu erheben. Dazu eingeladen hat die Bürgerbewegung #zusammenhalten.

Die Bürgerbewegung #zusammenhalten Pforzheim hat zum „Singen für unsere Demokratie“ zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes eingeladen. Rund 300 Menschen folgten der Einladung.
Die Bürgerbewegung #zusammenhalten Pforzheim hat zum „Singen für unsere Demokratie“ zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes eingeladen. Rund 300 Menschen folgten der Einladung. Foto: Birgit Metzbaur

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“, so steht einer unserer demokratischen Werte im Grundgesetz. Am Samstag kamen 300 Menschen auf der Treppe der Schlosskirche zusammen, um ihre Stimme für die Werte der Demokratie zu erheben und gemeinsam für das Grundgesetz zu singen.

Zur Feier zum 75. Geburtstag unseres Grundgesetzes hat die Bürgerbewegung #zusammenhalten Pforzheim eingeladen, ein offenes Dialog-Forum, bestehend aus 1.700 Bürgerinnen und Bürgern, Organisationen, Religionsgemeinschaften und Unternehmen aus der Stadt und der Region.

Für ein klares Signal des Zusammenhaltens und des aktiven Eintretens für unsere Werte und die Demokratie ist es höchste Zeit.
 Gerhard Baral
Co-Sprecher der Bürgerbewegung

Wie wichtig der Zusammenhalt ist, erleben wir gerade sehr deutlich, so Gerhard Baral. Ein Politiker ruft auf, Andersdenkende zu jagen, und die Jagd ist eröffnet, von Menschen, die das wörtlich nehmen. „Für den Satz, wehret den Anfängen, ist es schon zu spät. Aber für ein klares Signal des Zusammenhaltens und des aktiven Eintretens für unsere Werte und die Demokratie ist es höchste Zeit!“, erklärte Baral. Er ist Co-Sprecher der Bürgerbewegung und agierte zusammen mit Heike Reisner-Baral als Moderator der Veranstaltung.

„Bella Ciao“ schallte über den ganzen Schlossberg in Pforzheim

Zum Auftakt sang der spontan zusammen gekommene Chor, unter Leitung von Chorleiter Brian Garner und Lars Quincke am Piano, das deutsche Freiheitslied „Die Gedanken sind frei“. Ein musikalischer Höhepunkt war das italienische Volkslied „Bella Ciao“, das dank der gewaltigen Stimmkraft des Tenors Enzo D`Eugenio über den ganzen Schlossberg schallte. Für einen großen Teil der italienischen Bevölkerung ist „Bella Ciao“ bis heute inoffizielle Nationalhymne. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Lied als Version der italienischen Partisanen bekannt. 2020 sangen es die Menschen in den ersten Wochen der Corona-Pandemie von den Balkonen.

Unter der Liedauswahl war das hebräische Hevenu Shalom aleichem. „Shalom bedeutet Frieden, aber auch Wohlbefinden und Heilsein“, erklärte Reisner-Baral. Die Älteren kennen noch den Kanon „Hejo, spann den Wagen an“. Einst sang Bundespräsident Walter Scheel eine eigene Fassung. Im Herbst 2023 erfuhr das Lied einen unglaublichen Wandel: „Wehrt euch. Leistet Widerstand. Gegen den Faschismus hier im Land. Haltet fest zusammen!“, hörte man am Brandenburger Tor - und am Samstag am Schlossberg.

Nach dem Singen Demokratie durch Wahlen stärken

Klassiker der Friedensbewegung wurden gesungen: „Sag mir, wo die Blumen sind“, ein Antikriegslied des US-amerikanischen Singer-Songwriters Pete Seeger, das 1962 durch Marlene Dietrich international populär und später von Joan Baez in die Welt getragen wurde, erzählte Reisner Baral. „Imagine“ von John Lennon und die Hymne des Mauerfalls: „Looking for Freedom“, ertönten ebenso wie das Badnerlied. Zum Abschluss wurde die „Ode an die Freude“ gesungen. Baral erinnerte an die große Auszeichnung für Deutschland, das den Zweiten Weltkrieg angefangen hatte, dass ein Lied von zwei Deutschen, Ludwig van Beethoven und Friedrich Schiller, als Europahymne gewählt wurde.

Nach dem Singen ist vor der Wahl. Jetzt liegt es an jedem einzelnen, die Demokratie zu stärken, sich bei den Europa- und Kommunalwahlen für deren Erhalt einzusetzen.