Egon Krenz, der ehemalige Staatsratsvorsitzende und heutige DDR-Chronist im Interview

In dem über einstündigen Gespräch mit dem Publizisten Ramon Schack verarbeitet Egon Krenz seine Erinnerungen und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. So spricht er Klartext zur Russland-Politik des Westens und wirft den USA und der NATO fehlenden Friedenswillen vor. Besonders interessant wird es, wenn der 87-Jährige von seinen Begegnungen mit Zeitgenossen wie Gorbatschow oder Deng Xiaoping berichtet. Auch über seine eigenen Fehleinschätzungen vor 1989 spricht Krenz offen. Hat Peking mit seinem Wirtschaftsmodell mehr erreicht als die sozialistischen Bruderstaaten? Hätte mehr Reformbereitschaft die DDR retten können? Plante Erich Honecker bereits an der Sowjetunion vorbei? Krenz’ Blick auf das heutige Deutschland und die EU ist alles andere als nachsichtig: Konzernmacht und erodierende Demokratie – war es das, was die Bürger 1989 wollten? Der überzeugte Kommunist schildert seine Sicht auf die Deutungshoheit der DDR-Geschichte und warum das Verständnis für Ostdeutschland noch weiter wachsen muss. Diesen und vielen weiteren Themen gehen wir gemeinsam mit unserem Gast nach. Ein einzigartiger Blick hinter die Kulissen der Ost-West-Beziehungen! Seien Sie gespannt auf die einzigartigen Einblicke durch eine der wichtigsten Figuren der jüngeren deutschen Geschichte. (Quelle/Autor: Redaktion Coolis)

Teil des NATO-Drehbuchs – ‘Massaker von Srebrenica’

von George Pumphrey

Aus Anlass der Srebrenica-Resolution in der UNO, hier ein älterer Artikel von George Pumphrey, der er zum 20. Jahrestag des NATO-Angriffs auf Jugoslawien geschrieben hat. RT hatte ihn in zwei Teilen am 8. und 9. März 2019 veröffentlicht.

Teil I

Srebrenica gilt als das “schlimmste Verbrechen in Europa seit dem Holocaust”. Die NATO nutzte es, um die UN zur Aufgabe ihrer Neutralität zu bewegen, die deutsche Regierung im Besonderen, um die Nazi-Verbrechen zu relativieren.

In Srebrenica sollen bis zu 8.000 muslimische Männer und Jungen – unbewaffnete Zivilisten – von serbischen Exekutionskommandos erschossen worden sein. Zahlreiche Fakten aber, die trotz aller Bemühungen nicht unterdrückt werden können, lassen Zweifel aufkommen, ob ein Massaker dieses Ausmaßes in Bosnien überhaupt stattgefunden hat.

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Wer hätte von Robert Ficos Ermordung profitiert?

Von Rainer Rupp

Im aktuellen Stadium der Ermittlungen zum Mordanschlag gegen den slowakischen Ministerpräsidenten ist es für Schuldzuweisungen viel zu früh. Aber selbst wenn wir noch nicht wissen, wer dahintersteckt, so gibt es zahlreiche Hinweise, wer von Robert Ficos Eliminierung profitiert hätte.

In Herrn Borells wundersamem “Garten Europa”, wo die US-diktierte “regelbasierte Ordnung” herrscht, wird man schnell zur Zielscheibe, wenn man als führender Politiker die Wahrheit sagt, oder seinem Gewissen folgt und die Souveränität des eigenen Landes bzw. die vitalen Interessen des eigenen Volkes verteidigt. Mit Kommentaren dieser Art haben nationale und internationale Freunde und Unterstützer Ficos auf das Attentat gegen ihn reagiert. Der war am Mittwoch, von Schüssen mehrfach getroffen, schwer verletzt in ein Krankenhaus geflogen worden, wo Ärzte stundenlang um sei Leben kämpften.

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Verkehrte Geschichte

Egon Krenz

Seit 1951 war ich in der Regel dabei, wenn Millionen DDR- Bürger auch am Treptower Ehrenmal die sowjetischen Opfer ehrten, die für unsere Freiheit vom Faschismus ihr Leben gaben. Immer hatte ich das Gefühl, leben zu können, weil sie ihr Leben für uns gaben.

Dieses Jahr packte mich der Zorn: Eine polizeiliche Verfügung verdrehte in mehreren Punkten die geschichtliche Wahrheit über den Zweiten Weltkrieg: Die Sieger von einst wurden zu Opfern der Besiegten gemacht. Es wurde untersagt, ein Duplikat des roten Banners zu zeigen, das 1945 auf dem Dach des Reichstages als Zeichen des Sieges über den deutschen Faschismus gehisst wurde.

Empörend finde ich auch, dass das Singen oder Abspielen „aller Varianten des Liedes ‘Der Heilige Krieg‘“ verboten worden war. Der Text entstand nur wenige Tage nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion. Die deutsche Übersetzung verfasste der Antifaschist Stephan Hermlin. Wenn der Arbeitersänger Ernst Busch sie sang, verstand jeder den Appell aus dem Lied des Großen Vaterländischen Krieges:

„Den Nazihorden Widerstand
Tod der Faschistenmacht!‘“.

Mein inzwischen betagter russischer Freund, mit dem ich 1964 in Moskau ein Zimmer im Internat teilte, fragte mich gestern per E- mail, warum darf man in Deutschland nicht gegen die Nazis singen?

Diese Frage war keineswegs „russische Propaganda“, sondern am Tag des Sieges deutsche Realität. Es zeigt, wohin es führt, wenn der Ukrainekrieg zur Verfälschung der Geschichte des Zweiten Weltkrieges instrumentalisiert wird.

Es wäre an der Zeit, dass die führenden deutschen Politiker sich endlich wieder an die staatsmännische Rede von Bundespräsident Richard von Weizsäcker erinnern, der 1985 der westdeutschen Bevölkerung den 8. Mai als „Tag der Befreiung“ erklärte.

Frieden gibt‘s nur mit Russland, nicht gegen das größte Flächenland der Welt. Alles andere ist erfahrungsgemäß objektiv gegen die nationalen Interessen der Deutschen gerichtet. 

11 May 2024

Egon Krenz, war u.a. Erster Sekretär des Zentralrats der FDJ, Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED, stellvertretender und zuletzt Vorsitzender des Staatsrates der DDR

Ein anderes Deutschland – Zum Tag der Befreiung und zum Tag des Sieges 8./9. Mai 2024

von Hans Bauer

Hans Bauer ist Vorsitzender der Gesellschaft zur rechtlichen und humanitären Unterstützung und Vizepräsident des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden

„Ein großer Tag“ war der 8. Mai 1945. Der Tag der Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus. Die Hitlerarmee war geschlagen, zur bedingungslosen Kapitulation gezwungen. Den größten Anteil am Sieg der Alliierten hatte die Rote Armee. Und die Sowjetunion mit 27 Millionen Toten und einem verwüsteten Land die meisten Opfer.

Deutschland war zerstört, das deutsche Volk mehrheitlich faschistisch. Dass es mehr als nur das Ende des Krieges war, dass es eine Befreiung war, begriffen die meisten erst später. Nach dem Potsdamer Abkommen sollte es ein Neubeginn werden: friedlich, antifaschistisch, antimilitaristisch. Das verhinderten allerdings in drei Besatzungszonen die Westmächte mit Hilfe revanchistischer deutscher Politiker. Deutschland musste im Kalten Krieg gegen den „Bolschewismus“ stark gemacht werden.

Im Osten wurde die Axt an die Wurzeln des Faschismus gelegt. Mit radikalen Reformen. Ausgeführt von Befreiten aus Gefängnissen und Konzentrationslagern und Rückkehrern aus der Emigration. Unter dem Schutz der Sowjetmacht.

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