Drei Veranstaltungen halten Gedenken um Möhnekatastrophe hoch
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Drei Veranstaltungen halten das Gedenken um die Möhnekatastrophe hoch

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Pam Flora, Begründerin der Aktion „Candle in the wind“, hält das Gedenken an die britischen Soldaten hoch
Pam Flora, Begründerin der Aktion „Candle in the wind“, hält das Gedenken an die britischen Soldaten hoch © CHRIS ATKINS PHOTOGRAPHY 2010

Wenn sich am 17. Mai zum 81. Mal der nächtliche Angriff auf die Sperrmauer in Günne jährt, könnte es eng werden rund um den Nordturm des Staudamms

Es könnte eng werden rund um den Nordturm des Staudamms am Freitag, 17. Mai. An dem Tag jährt sich zum 81. Mal der verheerende nächtliche Angriff auf die Sperrmauer in Günne. Daran werden drei geplante Veranstaltungen erinnern, alle drei sind rein privat organisiert. Die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde kommt dabei nicht gut weg.

„Schwierig“, so sagt es der Pressesprecher der britischen Armee in Deutschland. „Schlimm“, so sagt es Pam Flora, Begründerin der Aktion „Candle in the wind“. Sie reist seit zehn Jahren durch Europa, legt auf eigene Kosten an buchstäblich jedem Grabstein britischer Gefallener Blumen nieder, zündet eine Kerze an, spricht ein paar Worte. Damit nicht eine Seele vergessen sei, sagte sie dem Anzeiger.

Pam Flora mit Aktion „Candle in the wind“

Sie will am 17. Mai auf der Sperrmauer mit einem aufwendig orchestrierten Akt britischer Gefallener gedenken und „der vielen Seelen, die verloren gingen“. Sie will auch Blumen niederlegen unterhalb der Sperrmauer an der Gedenkstätte des Heimatvereins, am Gedenkstein, den die Gebrüder Winkelmann zur Möhnekatastrophe schufen. Pam Flora plant eine Bildschalte in die Niederlande zur Absturzstelle des Bombers von Guy Gibson, der den Angriff auf die Sperrmauer leitete. Es soll ebenso eine Schalte nach Scampton geben, von wo die Bomber starteten. Alle sollen im Gedenken vereint sein um kurz nach 15 Uhr am Freitag. Damit sich so etwas nie wiederholt. Damit alle zusammenstehen für eine bessere Zukunft. Hochrangige Vertreter aus Großbritannien und Kanada sind als Gäste angekündigt, Vertreter britischer und deutscher Reservistenkameradschaften. Das Sauerland-Musikkorps deutscher Bundeswehr-Reservisten soll Choräle und Nationalhymnen spielen, dazu auch „Ich hatt’ einen Kameraden“.

Großer Aufmarsch

Bürgermeister aus Ense, Wickede und Möhnesee sind eingeladen als Redner. Für Möhnesee wird Marion Lepold sprechen. Der genaue Zeitablauf wurde bei einer Probe auf der Sperrmauer abgesprochen und wird noch veröffentlicht.

Privat ist der Besuch von Bürgermeisterin Maria Moritz und ihrer Reisegruppe, die ins britische Sampton aufbricht. Von dort aus starteten die Bomber der Flugstaffel 617. Nach Scampton gibt es seit dem Besuch von Elke und Bernd Husemann in der Traditionsgaststätte „Dambusters’ Inn“, private Kontakte, die ausgebaut werden sollen. Maria Moritz und ihre Gruppe sind in der Grafschaft Lincolnshire zu Gedenkveranstaltungen eingeladen, ebenfalls privat.

Transparente und Aufsteller von Schülern

Ein drittes Gedenken plant Meinolf Padberg, ehemaliger Lehrer an der Möhneseeschule. Er will am 17. Mai schon vor Pam Floras Veranstaltung auf dem Vorplatz zur Sperrmauer präsent sein mit Transparenten und Aufstellern, die von Schülern der Möhneseeschule gestaltet worden sind, sich mit Frieden und Freundschaft und Respekt befassen. Ebenso wird er berichten von einer Friedenserklärung, die Schüler der Grundschulen aus Neheim, aus Möhnesee und Scampton verfasst haben. Sie verlesen das, machen Videos davon, schicken sich das zu. „Ein Statement, das Völker verbinden soll, Frieden und Freiheit stärken“, sagte Meinolf Padberg vorab.

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