Oldenburger Museum stellt diskriminierende Werke auf den Prüfstand | Evangelische Zeitung

Oldenburger Museum stellt diskriminierende Werke auf den Prüfstand

Das Landesmuseum für Kunst und Kultur in Oldenburg will in einer neuen Ausstellung Kunstwerke der eigenen Sammlung auf den Prüfstand stellen, die diskriminierende und rassistische Stereotype sowie sexualisierte Darstellungen wiedergeben. Zu sehen sind unter anderem Werke von Arnold Böcklin, Wilhelm Larsen, Paula Modersohn-Becker und Emil Nolde, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Die Kabinettschau „Perspektivwechsel“ wird ab dem 21. Mai im Prinzenpalais gezeigt. Sie läuft bis zum 29. September.

Nicht immer seien Diskriminierung, Rassismus und Sexismus in der Kunst offensichtlich, hieß es. Stereotype, die durch vermeintliche Überlegenheitsansprüche entstanden seien, etwa im Zuge der Kolonialisierung oder durch NS-Propaganda, fänden sich in zahlreichen Werken der Kunstgeschichte wieder. Ein Gemälde, eine Druckgrafik oder eine Skulptur könne auf den ersten Blick angemessen und wertschätzend wirken, obwohl die verwendete Bildsprache, der Entstehungskontext oder der Werktitel rassistisch geprägt seien.

Mit der neuen Schau will das Landesmuseum nach eigenen Angaben Besucher sensibilisieren. Das Ziel sei, einen verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit diesen Kunstwerken zu finden.