Militärische Ehren für König Philippe in Namibia
Foto: Belga

König Philippe auf Staatsbesuch in Namibia: Es geht um grünen Wasserstoff

Belgiens Monarch, König Philippe, ist zu einem dreitätigen offiziellen Besuch in Namibia. Der König wird von Bundesenergieministerin Tinne Van der Straeten (Groen) und von mehreren Wirtschaftsvertretern begleitet. Ziel dieses Besuchs ist auch, der Zusammenarbeit in Sachen nachhaltigem Wasserstoff zwischen Belgien und Namibia einen Schub zu geben. 

Namibia im Südwesten Afrikas verfügt über einen über 1.500 km langen Küstenstreifen am Atlantik, der durch seine vielen Sonnenstunden ideal für die Produktion von erneuerbarer Energie - in erster Linie mit Solaranlagen - ist. Das afrikanische Land ist in dieser Hinsicht ambitioniert und will zu einem wichtigen Mitspieler insbesondere auf Ebene von grünem - sprich nachhaltig produziertem - Wasserstoff werden.  

Wasserstoff wird durch die Elektrolyse von Wasser produziert und gilt als eine der wichtigsten nachhaltigen Energiequellen der Zukunft. Wasserstoff kann z.B. als Treibstoff für Hochseeschiffe genutzt werden oder aber aus Rohstoff für verschiedenste industrielle und chemische Produkte.

Interessantes Partnerland

Namibias nationaler Kommissar James Mnyupe sagte noch Mitte April, dass sein Land bis 2050 jährlich 10 bis 15 Millionen Tonnen Wasserstoff produzieren wolle. Dieses Potential macht das Land so interessant als Partner für Zusammenarbeit. Hier ist bei weitem nicht nur Belgien interessiert, sondern es laufen auch Partnerschaften mit Deutschland und den Niederlanden.

Die europäischen Partnerländer wollen den grünen Wasserstoff aus Namibia in flüssiger Form mit Schiffen transportieren. Ausreichende Mengen an nachhaltigem Wasserstoff in Europa zu produzieren, ist derzeit vorläufig nicht wirklich möglich, weil es dazu noch keine ausreichenden Mengen an grünem Strom gibt.

König Philippes Besuch soll motivierend wirken

Belgien hat in Sachen grüner Energie bereits einen Fuß in Namibia in der Türe. 2021 schloss Bundesumweltministerin Van der Straeten, eine flämische Grüne, mit dem Land eine strategische Partnerschaft ab, um gemeinsam rund um das Thema grüner Wasserstoff zu arbeiten. Der Besuch von König Philippe, der bis zum 3. Mai dauern wird, soll dieser Partnerschaft einen neuen Schub verleihen.

Belgien gehört mit seiner Expertise in Sachen Transition zu erneuerbarer Energie zur Weltspitze. Dies unterstreichen auch die in diesem Sektor aktiven Unternehmen aus unserem Land, die den König in Namibia begleiten.   

Sanktionen für Diamanten - Namibia bittet Belgien um Hilfe

Am Rande des Besuchs von König Philippe in Namibia kam auch das Thema G7-Sanktionen gegen russische Diamanten zur Sprache. Namibias Präsident Nangolo Mbumba bat unser Land um Hilfe, denn in seinem Land trägt die Diamantenindustrie mit rund 10 % zum Brutto-Inlandsprodukt bei.

Die G7 werden die Herkunft von Diamanten mit einem neuen System zurückverfolgen. Da das Antwerpener Diamantenzentrum einschlägige Erfahrung damit hat, verläuft ein gewichtiger Teil dieser Zurückverfolgung über Belgien.

Präsident Mbumba sprach dieses Thema sogar in einer Ansprache in der Hauptstadt Windhuk an: „Der Beschluss der G7, alle Diamantenströme via Belgien verlaufen zu lassen, bildet ein ernstes Risiko und eine Bedrohung für die Volkswirtschaften Namibias aber auch Angolas und Botswanas.“ Mbumba rechnet fest mit der Unterstützung und dem Verständnis Belgiens. 

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