Krieg der Welten (The War of the Worlds) - 2005

oder

Krieg der Welten (2005)

The War of the Worlds

SciFi-Action von Steven Spielberg: Als die Erde von au�erirdischen dreibeinigen Kampfmaschinen unterworfen wird, k�mpft eine Familie (Tom Cruise, Dakota Fanning und Justin Chatwin) um ihr �berleben.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 d�rfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste m�gliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Die Menschheit wird von einer au�erirdischen Macht unterwandert, die ihr technologisch weit �berlegen ist. Das Motiv: die minuti�se Planung einer Invasion, die alles Leben attackieren soll. W�hrenddessen geht der Alltag hier seinen gewohnten Gang. Die Ferriers, eine typisch amerikanische Familie, genie�en ihr gutb�rgerliches Dasein. Es k�nnte immer so weitergehen. St�nden sie nicht pl�tzlich einem eiskalten Feind gegen�ber, der keine verletzliche Seite zu haben scheint. Ist die Zeit der menschlichen Zivilisation abgelaufen? Den Ferriers wie der gesamten Menschheit bleibt nur noch das Prinzip Hoffnung. Sie wissen, dass sie in den Krieg der Welten ziehen m�ssen. Doch sie wissen auch, dass ihre Chance, die gr��te Schlacht der Geschichte erfolgreich zu schlagen, verschwindend gering ist.

Bildergalerie zum Film "Krieg der Welten"

Krieg der Welten  United International PicturesKrieg der Welten  United International PicturesKrieg der Welten  United International PicturesKrieg der Welten  United International Pictures

Hier streamen


Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

"Krieg der Welten": Tom Cruise ist wieder mal nicht totzukriegen

Mars macht mobil
Und wieder wird Amerika, diesmal vertreten durch Tom Cruise, von hundsgemeinen Aliens attackiert - wer den monumentalen "Krieg der Welten" wohl gewinnen wird? Immerhin: Regie f�hrt kein Geringerer als Steven Spielberg, doch dem gehen offenbar langsam die Ideen aus. Macht nichts: Hollywoods Wunderkind zitiert und variiert sich notfalls einfach selbst.

Roland Emmerich d�rfte sich dieser Tage fragen, wer hier eigentlich wen kopiert. Denn Steven Spielbergs Filmapokalypse "Krieg der Welten", frei nach dem Science-Fiction-Klassiker von H.G. Wells, wirkt wie ein Aufguss von Emmerichs "Independence Day". Der Plot – Au�erirdische erobern die Erde, um die Menschheit auszul�schen – ist hinl�nglich bekannt, seit Orson Welles am 30. Oktober 1938 mit einer etwas zu authentischen H�rfunkversion den paranoiden Teil der US-Bev�lkerung in Panik versetzte. Bei Steven Spielberg kommt freilich hinzu, dass seine Alien-Filme immer auch Familiendramen sind. Diesmal im Aufgebot: ein geschiedener Trash-Daddy (Tom Cruise), ein aufs�ssiger Teenie-Sohn (Justin Chatwin), ein kreischendes T�chterchen (Dakota Fanning) und eine Ex aus besseren Verh�ltnissen (Miranda Otto). F�r Spielberg ist diese Menagerie das Abbild einer typisch amerikanischen Familie. Alles wie gehabt – blo� dass die Aliens diesmal nicht zum Knuddeln taugen.

Ray Ferrier ist Hafenarbeiter in New York, ein "simple man" und kein besonders guter Vater. Kurzum: Ray wohnt und benimmt sich wie ein Vollzeitproll – doch aufgepasst, das ist nur Hollywoodfassade! Ray wird n�mlich von Superstar Tom Cruise gespielt, dem derzeit unsterblichsten Helden aus der Traumfabrik. Schon in "Last Samurai" war er nicht totzukriegen, und diese Aura wundersamer Unbesiegbarkeit dehnt sich in "Krieg der Welten" auch auf seine Filmfamilie aus. Die Konsequenz: ein haarstr�ubendes Happy End im besten Seifenoper-Stil. "Mr. Cruise", haderte da ein aufrechter Zeitgenosse bei der Europapremiere in Berlin, "warum blo� dieses �bertrieben positive Ende?" "Weil wir es so wollten", grinste der Sonnyboy zur�ck, fand die Frage allerdings so putzig, dass er erst einmal einen Lachanfall bekam. Wir lernen: Wenn Ray alias Cruise erk�ltet ist, geht auch den Aliens die Puste aus. Die Hollywood-Blase, die den Star umh�llt und ihn, trotz aller gegenteiligen Beteuerungen, vom Lebenswandel der Normalsterblichen fernh�lt – diese Blase hat l�ngst auch von seinen Filmrollen Besitz ergriffen.

D�nnbrettbohrer aus dem All
Weil also Cruise und Spielberg "es so wollten", verlegte Drehbuchautor David Koepp ("Jurassic Park") die �ber hundert Jahre alte Buchvorlage ohne R�cksicht auf Verluste in das heutige Amerika. Das Ergebnis ist so glaubw�rdig wie Donald Rumsfeld – und nicht gehaltvoller als Jeff Waynes h�renswerte Musical-Version, eine vor knapp 30 Jahre eingespielte und bei Freunden des Progressive Rock bis heute hochgesch�tzte Studioproduktion. In Spielbergs unintelligenter Popcorn-Adaption haben die Angreifer zwar fotogene Wunderwaffen, Schutzschilde � la "Independence Day" und blitzende EMP-Emitter – doch simple Infrarotsensoren, Nachtsichtger�te oder auch nur einen Bewegungsmelder haben sie offenbar zuhause liegen lassen. Kein Wunder also, dass die D�nnbrettbohrer aus dem All am Ende schm�hlich auf der Strecke bleiben. Dummheit wird eben bestraft. Au�er man ist Amerikaner. Oder Drehbuchautor.

Zumindest inhaltlich ist Spielbergs mit Biowaffen gewonnener Krieg gegen den Alien-Terror also ein veritabler Rohrkrepierer. Da trifft es sich ganz gut, dass der Ausnahmeregisseur wenigstens handwerklich voll auf der H�he ist. Seit der gut f�nfzig Jahre alten Erstverfilmung dieses Stoffes hat sich in der Effekttechnik nat�rlich viel getan, und Janusz Kaminskis Kameraarbeit ist schlicht und einfach bahnbrechend. F�r "Ahs" und "Ohs" ist hinreichend gesorgt, und die zahllosen digitalen Malereien, wie immer aus dem Hause ILM ("Star Wars"), wirken vor allem deshalb �berzeugend, weil sie meist nicht als solche zu erkennen sind. Dramaturgisch zieht der Filmemacher alle seit "Der wei�e Hai" bekannten und f�r ihn so typischen Register. Folglich spielt sich in "Krieg der Welten" ein Gro�teil des Schreckens im Verborgenen ab, etwa wenn unsere Helden (und mit ihnen der Zuschauer) �ngstlich im Keller kauern, w�hrend drau�en, lediglich von Licht- und Soundeffekte suggeriert, etwas Uns�gliches geschieht.

Spielberg zitiert sich offenbar gern selbst und dabei insbesondere seine Alien-Epen "Unheimliche Begegnung" und "E.T.". Das Kino aber hat er – anders als es die hysterisch �berdrehte Marketingmaschine propagiert – mit diesem Film keinesfalls neu erfunden.

Film in OV gesehen am 14.6.05 in Berlin




TrailerAlle "Krieg der Welten"-Trailer anzeigen

Zum Video: Krieg der Welten

Besetzung & Crew von "Krieg der Welten"

Land: USA
Jahr: 2005
Genre: Science Fiction
Originaltitel: The War of the Worlds
L�nge: 112 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 29.06.2005
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Miranda Otto, Morgan Freeman, Gene Barry, Lisa Ann Walter, Tim Robbins
Kamera: Janusz Kaminski
Verleih: United International Pictures

ZusatzinformationAlles anzeigen

Nachdem sie erfolgreich bei "Minority Report" von 2002 zusammen gearbeitet hatten, wollten Tom Cruise und Steven Spielberg ("Der Soldat James Ryan") gerne eine weitere Kooperation angehen. "Ich liebe [...mehr] es, mit Tom Cruise zusammen zu arbeiten", hatte Spielberg erkl�rt. Noch w�hrend er 2002 "Catch Me If You Can" drehte, unterbreitete ihm der Schauspieler drei Vorschl�ge, darunter eine weitere Adaption des Romans "War of the Worlds" von H.G. Wells aus dem Jahr 1898. Spielberg sprang sofort auf diese Idee an. Die M�glichkeit, den alten Klassiker, der bereits 1953 verfilmt worden war und eigentlich in England spielt, mit all den �ngsten und der Paranoia aufzuladen, welche die USA gerade im Nachgang der Angriffe des 11. Septembers 2001 durchlebten, reizte ihn.

Nun musste indes ein Termin f�r die Zusammenarbeit gefunden werden, was sich als schwierig erwies. Der Regisseur verschob seinen eigentlich geplanten "Munich", w�hrend Cruise "Mission Impossible III" ebenfalls aufschob. Dies �ffnete ein Zeitfenster, in dem z�gig gearbeitet werden musste. So lagen zwischen Drehstart und Premiere nur sieben Monate, was f�r eine Produktion dieser Gr��enordnung mit 500 Spezialeffekten und einem Budget von 132 Millionen Dollar ungew�hnlich ist.

Um den Spezialeffekte-Firmen wie Industrial Light & Magic gen�gend Zeit f�r die Nachbearbeitung zu geben, filmte man die aufwendigen Action-Szenen daher zuerst. Komponist John Williams musste die Musik bereits schreiben, w�hrend noch gedreht wurde und konnte so nur etwa die H�lfte seines Scores wirklich direkt auf die fertigen Bilder zuschneiden.

Gedreht wurde in Kalifornien, Connecticut, New Jersey, New York und Virginia. Das abgest�rzte Flugzeug ist dabei kein Spezialeffekt, sondern der in drei Teile zerlegte Rumpf einer tats�chlichen, ausgemusterten Boeing 747.

Steven drehte mit diesem Horrorfilm seinen Anti-"Close Encounters of the Third Kind". Waren in seinem damaligen Science Fiction-Film die Au�erirdischen noch in friedlicher Absicht gekommen und war "E.T." noch eine eher knuddelige Spezies gewesen, so ist von dieser friedvollen Botschaft in "War of the Worlds" absolut nichts mehr zu sp�ren. Diese Au�erirdischen wollen nur eins: Vernichten. Und die Menschen k�nnen nur eins: Fliehen. Hier kommt kein Will Smith mit einem kessen Spruch auf den Lippen angeflogen, um den Tag (und die Menschheit) zu retten.

In dem d�steren Werk dominieren die Bilder von Chaos, Flucht, Tod, Vertreibung und Zerst�rung - schon bald wirken die amerikanischen Landschaften wie eine buchst�blich in Blut getr�nkte Version eines Bildes von Hieronymus Bosch. Die Action und die Effekte sind eindrucksvoll in Szene gesetzt und modernisieren erfolgreich die Spannung und die Paranoia des Romanklassikers.

Die ganze Produktion war mit Geheimhaltung versehen: Paramount Pictures lie�en w�hrend der gesamten Produktion keine Details �ber die Handlung nach au�en dringen, die Schauspieler erhielten nur die Seiten des Drehbuchs, die sie betrafen, und mussten Geheimhaltungsklauseln unterschreiben. Auch die Kritiker mussten sich bei den Pressevorf�hrungen schriftlich verpflichten, ihre Rezensionen nicht vor dem Starttermin zu ver�ffentlichen. Spielberg wollte die Spannung in die H�he treiben - und verschleierte erfolgreich, dass sein Werk dem Handlungsaufbau des Buches eigentlich in weiten Teilen folgt.

Mit weltweit 591 Millionen Dollar wurde die Produktion ein Riesenerfolg. Es folgten drei "Oscar"-Nominierungen - f�r die Spezialeffekte, die Tonmischung und den Tonschnitt - allerdings hatte dann jeweils "King Kong" die Nase vorn.

Verkn�pfungen zu "Krieg der Welten"Alle anzeigen





Spielfilm.de-Mitglied werden oder einloggen.