Flexen erlaubt: So schreibst Du einen Lebenslauf, der Deine Stärken betont
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Flexen erlaubt: So schreibst Du einen Lebenslauf, der Deine Stärken betont

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Starker CV: So zeigst Du im Lebenslauf, was Du draufhast

Authentisch, smart, schön und zugänglich – ist es Liebe auf den ersten Blick? Gut möglich, denn wie im Privaten gilt auf dem Jobmarkt: Der erste Eindruck zählt. Auch wenn es für eine langjährige Zusammenarbeit natürlich auf viel mehr ankommt, kann es nicht schaden, wenn der Lebenslauf die Recruiterherzen höher schlagen lässt.

Doch worauf kommt es dabei wirklich an? Unsere XING Insider·innen sind Karriereprofis und wissen, wie Du Deine Bewerbungsunterlagen so gestaltest, dass keine Personalabteilung an ihnen vorbeikommt.

  • Checkliste für den Aufbau
  • Optische Gestaltung
  • Nicht vergessen: die Dos für den Lebenslauf
  • Das gewisse Extra: Summary und Referenzen
  • Mut zur Lücke 

Checkliste für den Aufbau

Ein klarer, durchdachter Aufbau des Lebenslaufs hilft nicht nur Dir dabei, Deinen CV zu erstellen und anzupassen. Auch Personalabteilingen sind dankbar für eine Gestaltung, die es möglich macht, die wichtigsten Fakten über Dich schnell zu scannen und einordnen zu können. Karriere-Experte Sebastian Holtkemper, Geschäftsführer vom Tech-Venture itesys AG, empfiehlt folgende Checkliste zur Orientierung:

✅ Persönliche Informationen (Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, ggf. Blog/Homepage)

✅ Kurzprofil/Executive Summary

✅ Berufliche Expertise: Fange hier mit Deiner aktuellen Tätigkeit an und stelle die für Deine Zielposition relevanten Stationen im Detail dar

✅ Praktika/Auslandsaufenthalte/Nebenberufliche Tätigkeiten/Wehr- oder Zivildienst

✅ Studium/Ausbildung/Schule, Sprachen, weitere Kenntnisse (z.B. IT, Führerschein, Veröffentlichungen etc.)

✅ Interessen & Hobbys (optional)

Noch mehr Tipps für den perfekten CV-Aufbau.

Optische Gestaltung

Schriftart, Farben, Formatierung – alles Nebensache, solange der Inhalt stimmt? So einfach läuft es leider nicht, weiß Bewerbungscoach Selma Kuyas. Eine durchdachte Gestaltung zeigt nicht nur, dass Du Gedanken und Zeit investiert hast, sie zollen auch von Respekt. Schließlich erspart eine bessere Lesbarkeit Deinem Gegenüber Zeit und Mühe, die Unterlagen zu durchdringen – und davon profitieren beide Seiten. 

„Beim Layout kommt es vor allem auf Übersichtlichkeit an. So kann der Adressat wichtige Informationen schnell finden. Diese Tatsache allein verschafft Dir schon einen Vorteil. Bedenke dabei, dass sich die Augen von links nach rechts bewegen. Deshalb empfehle ich Dir, mit zwei Spalten zu arbeiten: Fakten links, Text rechts. Mit Farben oder Titel kannst Du visuelle Akzente setzen.

Wichtig ist auch, dass Du eine einheitliche Schriftart wählst und nicht mehr als drei Schriftgrößen verwendest. Wenn es um Bewerbungsunterlagen geht, bin ich kein Fan von knalligen Farben. Setze auf dezente oder Pastellfarben – sie strahlen Ruhe und Entspannung aus. Du sollst mit Eleganz, Professionalität und Kreativität (dosiert) auffallen. Ein Lebenslauf ist schon Dein erster Eindruck und Deine Selbstpräsentation.“

Worauf Du noch achten kannst, um Dich von anderen Bewerbungen abzusetzen.

Hilfe von der KI

Du fragst Dich: „Wie soll ich mich und meine Karriere in wenigen Sätzen zusammenfassen?“ Hier kommt der neue Lebenslauf-Editor auf xing.com/lebenslauf ins Spiel.

Der Editor bietet nicht nur die Möglichkeit, einen perfekt gestalten Lebenslauf zu erstellen, sondern einen persönlichen, aber von der KI optimierten, „Über mich“-Abschnitt hinzuzufügen.

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Nicht vergessen: die Dos für den Lebenslauf

Selbst wenn Du schon viele Bewerbungen verschickt hast, macht es Sinn, den Prozess immer mal wieder zu hinterfragen um sicherzugehen, dass Deine Unterlagen beim Unternehmen gut ankommen. XING Insiderin Tanja Herrmann-Hurtzig ist ehemalig Personalleiterin und verrät, worauf Du auf jeden Fall achten solltest:

✅ Lebenslauf lieber übersichtlich auf zwei bis drei Seiten als gequetscht auf einer. Mach es den Personalern leicht.

✅ IMMER als PDF abspeichern, dann werden Deine Formate auch so beim Personaler ankommen und nicht „verrutschen“.

✅ Lebenslauf individuell auf die Stelle anpassen – sind die Tätigkeiten im Lebenslauf „wiederfindbar“, die in der Stellenausschreibung und bei den Qualifikationen genannt wurden? Nutze die Stellenausschreibung und schau, wo du genau diese Tätigkeiten schon ausgeführt hast.

✅ Qualifikation wie IT oder Fremdsprachen-Kenntnisse nicht vergessen. Auch wenn es selbstverständlich ist oder Du mit hausinternen IT-Lösungen gearbeitet hast. Als Personaler sehe ich, Du hast ein Verständnis, egal mit welchem Programm.

✅ Absender, E-Mail, Telefonnummer angeben – sollte selbstverständlich sein, vergessen aber tatsächlich einige. 

Mehr lesen zu den wichtigesten Dos und Don'ts bei der Bewerbung.

Das gewisse Extra: Summary und Referenzen

Auffallen und im Gedächtnis bleiben: Karriere-Beraterin Silke Koppitz setzt dafür auf die Extrameile und eine aussagekräftige Selbstdarstellung: 

„Eine sogenannte Executive Summary steht am Anfang Deines Lebenslaufs, gleich nach den biografischen Informationen. Sie fasst Deine wichtigsten Erfolge, Erfahrungen und Kompetenzen zusammen. Diese werden stets individualisiert und an die Keywords der Stellenausschreibung angepasst.“

Außerdem empfiehlt sie, bei der Bewerbung auf Empfehlungen von den Menschen zu setzen, die schon mit dir gearbeitet haben: „Referenzen im Lebenslauf haben eine ähnliche Wirkung wie die Kundenbewertungen auf Amazon: Sie schaffen Vertrauen. Nenne in Deinem Lebenslauf drei bis fünf Personen, in welcher Beziehung ihr zueinander steht und wie sie kontaktiert werden können.“

Erfahre hier, die Du noch mehr Akzente in deinem CV setzt.

Mut zur Lücke

Unternehmerin Vanessa Weber weiß, dass viele Menschen unsicher sind, wie sie Lücken im Lebenslauf darstellen sollen. Doch sie findet, dass die meisten Pausen durchaus Lernmomente mit sich bringen:

„Die Reise: Nach ihrem Studium hat eine Bewerberin eine längere Auszeit genommen, um eine Weltreise zu machen. In ihrem Anschreiben erklärt sie, dass sie diese Zeit genutzt hatte, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und interkulturelle Erfahrungen zu sammeln.

Das sieht der Arbeitgeber: Offen für neue Erfahrungen. Lässt sich auf ungewohnte Situationen ein. Hohe Selbständigkeit und Eigenverantwortung.

Die Familienauszeit: Nach einer längeren Tätigkeit im Vertrieb hat ein Bewerber eine längere Pause eingelegt, um sich um seine Familie zu kümmern. In seinem Anschreiben betont er, dass er während dieser Zeit seine Organisationstalente verbessert und seine Fähigkeiten in der Konfliktlösung gestärkt hatte.

Das sieht der Arbeitgeber: Verantwortungsbewusst. Empathisch. Flexibel.

Das Ehrenamt

Ein Bewerber hat nach einer langjährigen Tätigkeit im Projektmanagement beschlossen, sich ehrenamtlich zu engagieren und eine gemeinnützige Organisation zu unterstützen. In seinem Anschreiben hebt er hervor, dass er in dieser Zeit seine Fähigkeiten im Teammanagement und der Projektplanung verbessert hat, während er gleichzeitig anderen half und etwas Gutes für die Gemeinschaft tat.

Das sieht der Arbeitgeber: Setzt sich ein. Teamfähig. Soziale Kompetenzen."

Über Lücken im Lebenslauf und wie sie Deine Bewerbung interessanter machen. 

⚡️ Wir sind gespannt: Wie verleihst Du Deinem Lebenslauf das gewisse Extra? Verrate es uns in den Kommentaren!

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