Eskiya – Der Bandit

Redaktionskritik

Obwohl der Plot ganz nach klassischem Western klingt, verbirgt sich dahinter eine in jeder Hinsicht erstaunliche Räubergeschichte aus der Türkei. In Yavuz Turguls Gangster-Melodram ist die Stadt der Moloch Istanbul, der Fremde ein alternder Bandit und der Verräter dessen bester Freund. 35 Jahre sind weder am inhaftierten Baran gespielt vom türkischen Leinwand-Idol Sener Sen noch an der Bosporus-Metropole spurlos vorübergegangen. Istanbul ist ein Sündenbabel mit Prostitution, Gewalt, Korruption. Turgul gelingt es in einzigartiger Manier, den Clash der Generationen zu dokumentieren: Inhaltlich, indem er den Helden eine Vater-Sohn-Beziehung mit einem jungen Drogendealer eingehen läßt; formal, indem er die Behäbigkeit des türkischen Erzählkinos mit dem Tempo des modernen Actionfilms verquickt; stilistisch, indem er Märchenelemente mit der Realität der 90er Jahre konfrontiert. “Eskiya Der Bandit³, in der Türkei mit über 2,5 Millionen Besuchern ein Kassenknüller, läuft bei uns im Original mit Untertiteln. <P>geh