Dionysius (Dionysios) der Große von Alexandria

Dionysius (Dionysios) der Große von Alexandria

Namenstag

Namenstage: Dennis, Denise

Funktion: Heiliger, Bischof von Alexandria

Gedenktag: 17. November

orthodoxe Ostkirchen 5. Oktober

Dionysius wurde um 180 in Alexandria in Ägypten als Sohn einer sehr angesehenen nicht-christlichen Familie geboren. Durch die Lesung der Briefe des Heiligen Apostels Paulus fand er zur christlichen Religion und wurde von dem berühmten Origenes und später von Bischof Heraklas von Alexandria an der Katechetenschule ausgebildet. Er übernahm später selbst die Leitung der Schule, nachdem Origenes 231/232 nach Cäsarea (Palästina) gegangen war. 248 wurde er nach dem Tod des Heraklas in bereits hohem Alter Bischof. Als 250 im ganzen Reich die Christenverfolgungen unter Kaiser Decius begannen, musste er fliehen und begab sich mit zwei Priestern, Petrus und Cajus, nach Libyien. Durch Briefe und Boten hielt er aber Kontakt zu seiner Gemeinde und versuchte sie angesichts der Verfolgungen im Glauben zu unterstützen. Nach dem Tod des Decius 251 konnte Dionysius in sein zerstörtes Bistum zurückkehren, musste aber nur wenige Jahre darauf die Stadt erneut verlassen, weil die Verfolgungen unter Kaiser Valerian (253–60) erneut begonnen hatten. An seinem Verbannungsort in der libyschen Wüste entwickelte sich mit Hilfe anderer Flüchtlinge ein reges Gemeindeleben, sogar von neuen Bekehrungen wird berichtet. Zu seinem neuen Verbannungsort wurde Mareotis (heute Mariut) bei Alexandria bestimmt, was zumindest den Vorteil der örtlichen Nähe zu seiner alten Gemeinde hatte. Nach dem Sturz Kaiser Valerians konnte er endlich wieder nach Alexandria zurückkehren, starb aber wenige Jahre darauf, 264 oder 265.
Mehrere seiner Schriften sind bis heute erhalten. Sie weisen Dionysius als einen bedeutenden frühen Theologen und milden Seelsorger aus. Im nordafrikanischen Streit um die vom Glauben Abgefallenen plädierte er für Nachsicht und für eine Wiederaufnahme der Reuigen in die Kirchengemeinschaft. Schließlich hatte er die Härte der Christenverfolgungen und den Druck zum Abfall vom Glauben mehrmals selbst erfahren. Auch die Ketzertaufe, d. h. die Taufe durch ketzerische Gemeinden oder Priester, sah er im Gegensatz zu anderen Kirchenfürsten der Zeit als gültig an. Häretische Gruppierungen wie die Millenaristen und Sabellianisten bekämpfte er aber mit einer Vielzahl von Schriften.

 

Quelle: Herder-Verlag

Dieser Text ist dem "Lexikon der Heiligen und Namenstage" entnommen. Albert Urban (Hg.), Herder-Verlag, Freiburg, 2010