Rezension zu "Fahr zur Hölle, Mister B." von Clive Barker
Mister B. hat es nicht einfach. Er ist ein Dämon (mit zwei Schwänzen), hässlich wie die Nacht, vernarbt und verbrannt, mitleidlos. Und doch kann er lieben. Und er steckt fest.
Er steckt in diesem knapp 250 Seiten starken Buch von Clive Barker (dessen Cover und Titel meiner Meinung nach gerade mal so mittelgut gelungen ist). Er beobachtet den Leser zwischen den Zeilen und er möchte, dass man ihm einen Gefallen tut. Einen Gefallen, der sehr wichtig für Mister B. ist.
Soweit der originelle Grundgedanke. Was man dann zu lesen bekommt, ist eine Geschichte, die stellenweise trotz der nicht übermäßig vielen Seiten irgendwie aufgebläht wirkt. Ein Dämon erzählt dem Leser aus seinem Leben. Die ein oder andere Blutrünstigkeit weniger hätte vielleicht bewirkt, dass man etwas mehr Zugang zu Jakabot Botch (wie Mister B. mit vollem Namen heißt) erhalten hätte. Aber das war wohl auch gar nicht so gewollt. Schließlich ist so ein waschechter Dämon nicht die beste Indentifikationsfigur.
Der schwarze Humor, der zwischen den Zeilen immer mal wieder durchblitzt, tut dem Büchlein gut. Zudem hält Mister B. uns Menschen ab und zu auf recht unangenehme Art den Spiegel vor. Trotzdem hatte ich nach gut der Hälfte der Seiten das Interesse an Jakabots Werdegang so ziemlich verloren. Aber ich habe durchgehalten, denn ich wollte unbedingt wissen, was für ein Ende die Story hat :).
Und jetzt wo ich es weiß? Wie geht es weiter mit diesem besessenen Buch? Ehrlich: Ich sollte es verbrennen! … Aber vielleicht gebe ich es ja auch weiter ;)