Leben im Landkreis Ludwigslust-Parchim
Bekommt Schloss Raben Steinfeld Hilfe vom Landkreis Ludwigslust-Parchim?
Raben Steinfeld / Lesedauer: 2 min
Es sind Bauten mit besonderer Geschichte, die ein besonderes Augenmerk verdient haben, sagt Landrat Stefan Sternberg. In seinem Landkreis Ludwigslust-Parchim hat er drei solcher unpolierten Prunkstücke: Die Festung Dömitz, das Musterdorf Mestlin und das Schloss Raben Steinfeld. Letzteres ist nun Thema im Kreistag.
Denn das alte Haus braucht dringend etwas Zuwendung. Gut 25 Jahre war das historische Gemäuer zuletzt ungenutzt. Die Gemeinde hat 2019 entschieden, ihm neues Leben einzuhauchen und das Schloss gekauft.
Doch aus eigener Tasche sanieren, das ist bei einer geschätzten Investitionssumme von 25 bis 30 Millionen Euro gar nicht denkbar. Da braucht es Schützenhilfe, darüber waren sich „Kommune und auch der neu gegründete Schlossverein“ schnell einig. Der Landkreis wurde gezielt angesprochen.
Es gab viele Gespräche und erste Planungsansätze. Doch damit „alles Hand und Fuß hat“, so Sternberg, sind das Schloss und dessen Zukunft Thema in der Kreistagssitzung am 14. Mai.
Unter dem Punkt 15 der Tagesordnung geht es um den „Erhalt von kulturhistorischen Denkmälern mit nationaler Bedeutung im Landkreis“. In erster Linie gehe es darum, den Weg dafür zu ebnen, dass sich die Kreisverwaltung an der Zukunftsplanung des Schlosses beteiligt.
„Ansinnen ist es, die Kreisverwaltung damit zu beauftragen, zu prüfen, in welchem Umfang eine Übernahme der Trägerschaft des Landkreises für die Flachlandfestung Dömitz und das Schloss Raben Steinfeld für deren Erhalt und Entwicklung und die Etablierung einer dauerhaften und wirtschaftlichen Nutzung sinnvoll und förderlich ist“, erläutert der Landrat mit der Ergänzung, dass auch nur eine partielle Beteiligung denkbar sei.
Ziel müsse es sein, so Stefan Sternberg, dass das Konzept nachhaltig und auf lange Sicht auch finanziell tragbar ist. „Wir werden kein Wolkenkuckucksheim unterstützen, in das Unmengen von Geld fließen“, sagt er mit Nachdruck. Vielmehr gehe es um einen Erhalt der Denkmäler bei einem wirtschaftlich tragfähigen Betrieb. „Es muss am Ende eine realistische Lösung auf dem Tisch liegen, in der sich alle wiederfinden“, schiebt der Landrat hinterher.
Doch nicht nur bei der Akquise von Fördermitteln will der Landkreis gern helfen, sondern auch prüfen, in welcher Form die Gemeinden Dömitz und Raben Steinfeld finanziell und inhaltlich auf Dauer entlastet werden können.
Auf die Frage, warum das Projekt jetzt so schnell Fahrt aufnimmt, hat der Landrat eine klare Antwort: Auf Bundesebene gibt es ein Sonderprogramm Denkmalschutz. „Unser klares Ziel ist es, dass wir im Herbst dem Kreistag ein fertiges Konzept präsentieren können“, so der Landrat.