Neue Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gegen Kavanaugh
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Neue Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gegen Kavanaugh

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Eine Dokumentation zum Fall des Supreme Court-Richter Brett Kavanaugh bringt neue Vorwürfe ans Licht.
Eine Dokumentation zum Fall des Supreme Court-Richter Brett Kavanaugh bringt neue Vorwürfe ans Licht. © Brendan Smialowski/AFP

In einem Dokumentarfilm kommen neue Missbrauchsvorwürfe gegen Brett Kavanaugh, Richter am Obersten Gerichtshof der USA, ans Licht.

Washington – Obwohl mehrere ehemalige Mitschülerinnen und Kommilitoninnen dem US-Juristen Brett Kavanaugh sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung vorgeworfen haben, wurde dieser – auf Vorschlag des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump – 2018 auf Lebzeiten zum Supreme Court-Richter ernannt. Nun wirft eine überraschend veröffentlichte Dokumentation eines bekannten US-Regisseurs neue Vorwürfe auf – und die Frage, welchen Stellenwert Gerechtigkeit in den USA hat.  

Im Dokumentationsfilm „Justice“ von US-Regisseur Doug Liman („Die Bourne Identität“, „Mr. & Mrs. Smith“) kommt neben Deborah Ramirez, die angibt, von Kavanaugh missbraucht worden zu sein, auch ein ehemaliger Kommilitone Kavanaughs an der US-Elite-Universität Yale zu Wort, der neue Vorwürfe zu einem bislang unbekannten Fall erhebt. Der Film war überraschend am Freitag (20. Januar) im Rahmen des berühmten „Sundance“-Filmfestivals in Utah gezeigt worden, nachdem seine Teilnahme am Donnerstag angekündigt worden war.

Vorwürfe gegen Kavanaugh: Justizausschuss fand keine Beweise

Wie etwa das US-Nachrichtenmagazin Business Insider berichtet, heißt es im Film, dass im Vorfeld von Kavanaughs Ernennung über 4000 Hinweise an das FBI eingegangen wären, von denen einige besonders glaubwürdige direkt an das Weiße Haus weitergegeben worden wären. Da in mehreren Anhörungen vor dem Justizausschuss jedoch keiner der Vorwürfe aus den 80er Jahren bestätigt werden konnte, wurde der umstrittene Jurist auf Lebzeiten als Richter im Obersten Gerichshof, dem obersten Juridikativ-Organ in den USA, ernannt.

Beschuldigt wurde Kavanaugh etwa als Student in Yale, bei einer Gruppenvergewaltigung dabei gewesen zu sein. Einige Jahre vorher soll sich ein Vorfall abgespielt haben, bei dem die heutige Psychologieprofessorin Christine Blasey Ford Kavanaugh vorwirft, sie als Teenager betrunken bedrängt zu haben. Der damalige US-Präsident Trump hatte sich in seiner Ernennungsrede für Kavanaugh ausdrücklich bei ihm und seiner Familie entschuldigt, für den „Schmerz“, den die Vorwürfe und Ermittlungen verursacht hätten.

Umstrittener Supreme-Court-Richter Kavanaugh: Einsatz gegen Recht auf Abtreibung

Neu in der Dokumentation sind Vorwürfe, die ein ehemaliger Kommilitone in einem Audiomitschnitt gegen Kavanaugh erhebt, der in „Justice“ abgespielt wird. Darin ist die Rede von einer weiteren unbekannten Frau, die Kavanaugh als Student an der Elite-Uni sexuell belästigt haben soll. Auch soll der Audiomitschnitt laut eines Berichts des US-Mediums Daily Beast einige Vorwürfe von Ramirez bekräftigen. Regisseur Liman und seine Mitproduzentin Amy Herdy, die das Rechercheteam leitete, gaben gegenüber Business Insider außerdem an, dass es seit Bekanntgabe des Films weitere neue Hinweise gegeben haben soll, denen sie nun nachgehen wollten.

Seit seiner Ernennung hat sich Kavanaugh etwa für die Aufhebung des bisher geltenden Abtreibungsrechts in den USA stark gemacht und wurde dafür bei mehreren Demonstrationen lautstark kritisiert. (saka)

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