Der freie Wille
Psychodrama mit Jürgen Vogel: Ein Vergewaltiger kämpft gegen seinen Trieb
Psychodrama
„Schockierend und gnadenlos konsequent: ein Film, der einiges abverlangt“
Neun Jahre saß Serienvergewaltiger Theo Stör (Jürgen Vogel) im Maßregelvollzug, nun wird er in ein betreutes Wohnprojekt entlassen. Er findet Arbeit – und in Nettie (Sabine Timoteo) ein emotionales Gegenstück: Theo kämpft gegen seine sexuellen Aggressionen, die 27-jährige gegen ihre Angst vor Männern und dem Leben an sich. Eine Zeit lang scheint es, als könnten die beiden einander befreien… Die Vorgeschichte seiner Figuren überlässt der Film der Spekulation des Publikums, dem ansonsten nichts geschenkt wird. Auf eine drastische Vergewaltigungsszene folgen gut zweieinhalb Stunden Tristesse und Seelenpein. Dass der Zuschauer der Tragödie über viele Längen hinweg folgt, liegt vor allem an Jürgen Vogel, der für sein intensives Spiel den Silbernen Bären der Berlinale 2006 erhielt.