Europäischer Kampfjet der Zukunft: Einigung erzielt, Entwicklung kann starten

Europäischer Kampfjet der Zukunft: Einigung erzielt, Entwicklung kann starten

Éric Trappier, Chef des französischen Kampfjet-Hersteller Dassault verkündete jüngst: „Heute ist es soweit. Wir haben ein Abkommen mit Airbus“. Das ist nun geplant.

Deutschland, Frankreich und Spanien arbeiten am Kampfjet der Zukunft. So könnte das europäische Rüstungssystem künftig aussehen. 
Deutschland, Frankreich und Spanien arbeiten am Kampfjet der Zukunft. So könnte das europäische Rüstungssystem künftig aussehen. Pressefotos/ERIDIA Studio / Dassault Aviation - V. Almansa

Das derzeit größte europäische Rüstungssystem schien schon kurz vor dem Aus, doch nun kann die nächste Phase des Luftkampfsystems eingeleitet werden. So geht es jetzt weiter.

Nach einigem Hin und Her im Streit um das gemeinsame Kampfflugzeugsystem (FCAS) hat auch der französische Kampfjet-Hersteller Dassault erklärt, sich mit Airbus geeinigt zu haben. „Heute ist es soweit. Wir haben ein Abkommen mit Airbus“, sagte Dassault-Chef Éric Trappier am Donnerstag der zu dessen Unternehmen gehörenden Zeitung Le Figaro

In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Berichte über ein Abkommen gegeben, die Dassault dementiert hatte. Zum bislang strittigen Punkt des geistigen Eigentums betonte Trappier: „Das Eigentum der gemeinsamen Entwicklungen wird geteilt werden, aber die Technologien und das Wissen, das wir haben, werden es nicht.“

Entwicklung des Prototyps kann voranschreiten

Dassault sei in seiner „Rolle als Baumeister und Architekt des Flugzeugs“ bestätigt worden. „Das bedeutet, eine industrielle Organisation zu schaffen, in der es einen Leader und Partner gibt“, sagte Trappier.

Es handle sich auch noch nicht um ein Programm, sondern um eine Phase der Vorstudien namens 1B, „die die Entwicklung eines Prototyps vorbereiten soll, der gegen 2029 fliegen soll“. Die entsprechenden Verträge sollten „in den nächsten Tagen“ unterzeichnet werden.

Er begrüße es, dass Premierministerin Elisabeth Borne und Verteidigungsminister Sébastien Lecornu sich für „Exportfreiheit“ ausgesprochen hätten, fügte Trappier hinzu. In Frankreich herrscht Sorge, dass Deutschland mit seinen strengeren Exportbestimmungen den Weiterverkauf der neuen Rüstungsgüter behindern könnte.

„Architekt eines neuen Kampfflugzeugs zu sein, ist sehr motivierend für unser Unternehmen, unsere Teams und die von Airbus, unserem wichtigsten Partner“, betonte Trappier. Das Luftkampfsystem werde die derzeit in Frankreich genutzten Kampfflugzeuge vom Typ Rafale nach 2040 ablösen. Bis dahin solle der Rafale aber noch weiter entwickelt und verkauft werden.

So könnte es im Cockpit des Kampfjets der Zukunft einmal aussehen.
So könnte es im Cockpit des Kampfjets der Zukunft einmal aussehen.Pressefotos/Dassault Aviation - P.Barut/V.Almansa

Aufgaben aufgeteilt: Drei Nationen beteiligt

Dassault werde auch an der Entwicklung des Motors mitarbeiten, für den das Unternehmen Safran zuständig ist, sowie an den Drohnen und der Cloud-Lösung, für die Airbus verantwortlich sei. Dazu solle eine digitale Plattform bei Saint-Cloud eingerichtet werden, wo ein französisch-deutsch-spanisches Team zusammenarbeiten solle.

Seit mehr als einem Jahr hatten die beiden Unternehmen über die nächste Entwicklungsphase des FCAS verhandelt. Das derzeit größte europäische Rüstungssystem schien zeitweise kurz vor dem Aus zu stehen. Der neue Kampfjet, den Deutschland und Frankreich gemeinsam mit Spanien bauen wollen, soll mit Drohnen, neuen Waffen- und Kommunikationssystemen verbunden sein.

Die beiden damit betrauten Unternehmen, der französische Kampfjet-Hersteller Dassault und Airbus, dessen Rüstungssparte in Deutschland sitzt, hatten lange miteinander rivalisiert.