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Farn ist giftig: Worauf müssen Tierbesitzer achten?

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Farnarten bereichern unsere Wälder und Gärten mit ihrer eleganten Erscheinung, doch Vorsicht ist geboten, denn einige Arten bergen gesundheitliche Risiken. Dieser Artikel beleuchtet die Giftigkeit von Adlerfarn und Wurmfarn und gibt Hinweise zum sicheren Umgang mit diesen Pflanzen.

Farn Vergiftung
Farne sind giftig und können im schlimmsten Fall sogar krebserregend wirken

Besonders giftige Farnarten: Adlerfarn und Wurmfarn

In den abwechslungsreichen Landschaften Mitteleuropas, von lichten Wäldern über geheimnisvolle Moore bis hin zu sonnigen Lichtungen, gedeihen zwei Farnarten, die nicht nur durch ihre anmutige Optik, sondern auch durch ihre Giftstoffe Aufmerksamkeit erregen: der Adlerfarn (Pteridium aquilinum) und der Wurmfarn (Dryopteris filix-mas). Beide Arten, die eine beachtliche Größe erreichen können und sich durch ihre Robustheit auszeichnen, bergen für Menschen und Tiere erhebliche Risiken bei Verzehr oder Kontakt.

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Adlerfarn: Hochgiftig und weit verbreitet

Der Adlerfarn, ein wahrer Riese unter den Farnen, kann je nach Standort Wuchshöhen von bis zu vier Metern erreichen. Seine charakteristischen, doppelt gefiederten und an den Rändern oft eingerollten Blätter machen ihn leicht identifizierbar. Die Giftigkeit dieser Pflanze erstreckt sich über alle Pflanzenteile, wobei jüngere Triebe eine höhere Konzentration gefährlicher Substanzen aufweisen.

Zu den Giftstoffen des Adlerfarns gehören:

  • Thiaminase: Dieses Enzym baut das für das Nervensystem wichtige Vitamin B1 ab und kann gravierende gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen.
  • Blausäureglycoside: Bei Verzehr dieser Substanzen kann Blausäure freigesetzt werden, die im schlimmsten Fall tödlich wirken kann.
  • Ptaquilosid: Dieses instabile Glykosid kann toxische Reaktionen hervorrufen und steht im Verdacht, krebserregend zu sein.

Wurmfarn: Giftig mit historischer medizinischer Anwendung

Der Wurmfarn, auch als Gemeiner Wurmfarn bekannt, bevorzugt schattige Standorte und zeichnet sich durch seine grob gefiederten, dunkelgrünen Blätter aus. Ähnlich dem Adlerfarn enthält auch der Wurmfarn giftige Substanzen, die bei Verzehr oder unsachgemäßer Anwendung zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen können.

Im Wurmfarn enthaltene Giftstoffe sind:

  • Thiaminase: Ähnlich wie beim Adlerfarn kann dieses Enzym die Vitamin B1-Versorgung beeinträchtigen und möglicherweise fatale Folgen haben.
  • Filicin (Filixsäure): Dieser Wirkstoff reizt den Magen-Darm-Trakt und kann zu Übelkeit und Erbrechen führen.
  • Butanophloroglucid: Mit ähnlichen Effekten wie Filicin kann diese Substanz starke Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Trotz seiner Giftigkeit fand der Wurmfarn in der Vergangenheit Anwendung als Mittel gegen Bandwürmer, ein Nutzen, der aufgrund der Toxizität und den damit verbundenen Gefahren heutzutage nicht mehr empfohlen wird.

Symptome einer Farnvergiftung

Die Symptome einer Farnvergiftung variieren je nach Farnart, aufgenommener Menge und individueller Empfindlichkeit. Mögliche Anzeichen sind:

  • Erbrechen und Bauchschmerzen
  • Durchfall, möglicherweise mit Blutbeimengungen
  • Motorische Störungen und Ohnmacht
  • Herzschwäche und Atemprobleme
  • Sehstörungen mit daraus resultierenden Bewegungsstörungen
  • Berührungsempfindlichkeit und Gewichtsverlust
  • Schwäche und krampfartige Zuckungen
  • Blutungen im Mund- und Nasenbereich

Bei Verdacht auf eine Farnvergiftung ist die umgehende Kontaktaufnahme mit einem Arzt oder einer Giftnotrufzentrale unerlässlich, um eine wirksame Behandlung einzuleiten und Langzeitfolgen zu vermeiden.

Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Farnen

Die richtige Handhabung und Platzierung von Farnen im Garten oder im Haus minimiert das Risiko von Vergiftungen. Hier sind einige wichtige Maßnahmen:

  • Verzehr vermeiden: Der Verzehr von Pflanzenteilen sollte unbedingt vermieden werden, da dies zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen wie Durchfall und Erbrechen führen kann.
  • Sicherer Standort: Platzieren Sie Farne außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren, die durch ihre Neugierde zum Verzehr von Pflanzenteilen verleitet werden könnten.
  • Schutzausrüstung verwenden: Tragen Sie beim Umgang mit Farnen Handschuhe, um Ihre Haut vor direktem Kontakt mit potenziell toxischen Pflanzenteilen zu schützen.
  • Händehygiene beachten: Waschen Sie sich nach jedem Kontakt mit Farnen gründlich die Hände, um die Übertragung von Giftstoffen auf Mund oder Augen zu verhindern.

Diese Vorsichtsmaßnahmen tragen dazu bei, den Umgang mit Farnen sicherer zu gestalten und das Risiko unerwünschter Gesundheitsprobleme zu reduzieren.