Die Hofburg - Planet-Vienna

Die Hofburg

1. Bezirk

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Laut Urkunde war die Wiener Hofburg ab 1279 das Herrscherzentrum der Landesherren Österreichs, später dasjenige der deutschen Könige und römischen Kaiser und zuletzt bis 1918 der österreichischen Kaiser. Die ursprüngliche Bezeichnung der Hofburg im 13. Jahrhundert war „Neue Pfalz“ der Babenberger. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Hofburg immer wieder um-/ausgebaut und erweitert bis sie schliesslich die heutige Gestalt hatte. Der älteste noch bestehende Teil der Hofburg ist der sogenannte Schweizertrakt mit der gotischen Burgkapelle aus der Renaissance um ca. 1550. Etwa aus derselben Zeit stammen die Stallburg und der Amalientrakt, welcher nach der Kaiserin Amalie Wilhelmine, der Ehefrau Josephs I. benannt ist. Die Amalienburg war im Jahre 1605 vollendet.

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Die drei Pionierbauten Schweizertrakt, Stallburg und Amalientrakt wurden in der Folgezeit mit zusätzlichen Gebäuden verbunden und erweitert. Es entstand in den Jahren 1660-66 der Leopoldinische Trakt unter den Architekten Filiberto Lucchese und Carlo Carlone. Der Trakt brannte um 1668 aus, worauf Carlo Carlone und Giovanni Pietro Tencala ihn wieder instand setzten und um eine Etage erhöhten. Im Leopoldinischen Trakt befanden sich die Wohnräume von Kaiser Franz I. und Maria Theresia. Heute hat hier der Bundespräsident seine Amtsräumlichkeiten. Der so genannte Reichskanzlertrakt entstand durch die Barockarchitekten Johann Lucas von Hildebrandt und Johann Bernhard Fischer von Erlach.

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Das Michaelertor

Hier befinden sich die heute öffentlich zugänglichen kaiserlichen Appartements und die Silberkammer. Der Teil zwischen Reichskanzlertrakt und der Spanischen Hofreitschule wurde nicht realisiert wie ursprüngliche geplant. Fischer von Erlach zeichnete Entwürfe für einen Kuppelbau, welcher aber nicht realisiert werden konnte, weil das damalige Hofburgtheater im Weg stand. Der Architekt Kirschner bediente sich der Pläne Joseph Emanuel Fischer von Erlachs, um anstelle des Kuppelbaus den Michaelertrakt zu erbauen, welcher in den Jahren 1889-93 entstand. In dessen Mitte baute Kirchner ein riesiges Prunkportal, welches den Durchgang von der Innenstadt in die Hofburg gewährt.

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Der Schweizerhof

Die Portalhalle wird von einer grossen Kuppel überdacht. Der wohl wertvollste Teil der Hofburg ist die Hofbibliothek, welche unter Joseph Emanuel Fischer von Erlach entstand und um 1735 vollendet war. Der überaus prunkbeladene Bibliotheksaal ist ein Paradebeispiel vollendeter Barockarchitektur und auf der Welt einzigartig. In rechten der beiden Seitenflügel des Bibliothektraktes befinden sich die Redoutensäle, welche im Jahre 1992 einem Flammeninferno zum Opfer fielen, jedoch bis 1997 teilweise rekonstruiert und wiedereröffnet werden konnten.

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Der linke Seitenflügel beherbergt zur Nationalbibliothek gehörende Sammlungen und geht baulich in den albertinischen Trakt (Albertina) über, in welchem die Augustinerkirche integriert ist. Der Mitteltrakt der Hofbibliothek, die beiden Seitentrakte, die Portalfassade der Augustinerkirche, das Palais Pallavicini und das Palais Pálffy umschliessen und bilden zusammen den Josefsplatz, welcher als einer der schönsten Plätze Wiens gilt. Die Idee zu einem gigantischen Ausbau der Hofburg zu einem „Kaiserforum“ nach Plänen Gottfried Sempers (und später Carl Hasenauers) wurde jedoch nur teilweise realisiert. Der Plan sah vor, von der Hofburg aus einen symmetrischen Baukomplex zu errichten , der sich nach dem Burgtor und der Ringstrasse fortsetzt und bis zu den Hofstallungen (heutiges Museumsquartier) reicht und diese mit einbezieht. Vollständig erbaut wurden das Kunsthistorische und das Naturhistorische Hofmuseum, das Pendant zu der Neuen Burg am Heldenplatz wurde allerdings nicht realisiert.

Heute ist die Wiener Hofburg mit ihren 18 Trakten und rund 2600 Räumen eine der Hauptattraktionen der Stadt und erfährt täglich ungeheure Besucherströme, welche die Ausstellungen, die Silberkammer, Konzerte, die Spanische Hofreitschule oder die Kaiserappartements besuchen.



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Redoutensäle
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Redoutensäle
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Stiegenaufgang